(Kursteil aktualisiert, Analystenstimme ergänzt, weitere Details)
ATLANTA (dpa-AFX) - Zurückgehende Paketmengen sorgen beim US-Paketdienst UPS
Die UPS-Aktie fiel im frühen US-Handel um 15 Prozent und zog dabei auch die Konkurrenzwerte Fedex
Hinzu kommt, dass allen voran Amazon seit geraumer Zeit ein eigenes Versandnetzwerk aufbaut. Zudem gehen chinesische Online-Shops wie Temu und Shein angesichts der riesigen Mengen, die sie rund um den Globus versenden, in harte Preisverhandlungen mit den Logistikern.
Die schwierigen Zeiten bei den Versanddienstleistern spiegeln sich auch in den Kursentwicklungen ihrer Aktien wider. UPS-Papiere haben die vergangenen drei Jahre in Folge jeweils Verluste eingefahren. Und auch beim Dax
UPS hat bereits versucht, der Verlangsamung des Versandvolumens durch Kostensenkungen entgegenzuwirken. Tausende Stellen wurden gestrichen, einige Standorte geschlossen und weitere umgebaut, auch um Platz für Automationstechnik zu schaffen. Dies wurde auch vor dem Hintergrund kräftig gestiegener Löhne nötig.
Der Konzern hatte 2023 einen kostspieligen Tarifvertrag mit der US-Transportarbeiter-Gewerkschaft Teamsters abgeschlossen. Die der Einigung vorgelagerten harten Verhandlungen hatten UPS zudem Kunden gekostet, die angesichts von Streiks zur Konkurrenz gewechselt waren.
Diese Kundschaft versucht UPS zurückzuholen, auch durch ein größeres Angebot. So soll bis 2026 etwa ein Umsatz von 20 Milliarden Dollar durch Kunden aus der Gesundheitsbranche erzielt werden. Dort winken zudem attraktive Margen. Momentan nutzen viele Kunden allerdings vermehrt die Standard-Versandangebote anstatt der Premium-Versionen.
UPS will nun eine mehrjährige "Effizienzinitiative" starten. Unter anderem durch die Nutzung einer geringeren Zahl von Gebäuden, Fahr- und Flugzeugen werden konzernweit Einsparungen in Höhe von etwa einer Milliarde US-Dollar angestrebt. So sollen sich operative Marge, Barmittelzuflüsse sowie die Kapitalrendite verbessern.
Zunächst einmal aber muss UPS den schwierigen Umständen ins Auge blicken. Dass Amazon seine bislang über das UPS-Netzwerk transportierten Mengen jetzt kräftig zurückfahren will, dürfte den Konzernumsatz in den kommenden zwei Jahren um 5 bis 6 Milliarden Dollar drücken, meint UBS-Analyst Thomas Wadewitz. Seine Schätzungen decken sich weitestgehend mit den Prognosen von UPS, wenngleich der US-Konzern den Großkunden nicht namentlich benannte.
Für 2025 erwartet das UPS-Management um Chefin Carol Tomé einen Umsatzrückgang auf 89 Milliarden Dollar. Von Bloomberg befragte Analysten hatten hingegen eine Steigerung auf 94 Milliarden Dollar erwartet. Die Profitabilität von UPS soll sich derweil etwas verbessern und 10,8 Prozent erreichen.
Vergangenes Jahr erreichte UPS mit 91,1 Milliarden Dollar sein Ziel eines stabilen Umsatzes. Die bereinigte operative Marge fiel mit 9,8 Prozent etwas besser aus als vom Management prognostiziert./lew/tav/he