ZAANDAM (dpa-AFX) - Der Supermarktbetreiber Ahold Delhaize
An der Börse in Amsterdam verlor das Papier am Mittwochvormittag mehr als fünf Prozent auf 33,88 Euro. Es war damit klares Schlusslicht im Eurozonen-Index Eurostoxx 50
Branchenexperte Sreedhar Mahamkali von der Schweizer Großbank UBS bemängelte die Ergebnisse des Konzerns in den USA. Zudem sei der Ausblick auf die Margen in diesem Jahr recht verhalten. Borja Olcese von der US-Bank JPMorgan lobte hingegen die gesunden Margen im Europa-Geschäft. Diese hätten den Ergebnisdruck aus den USA ausgeglichen. Er rechnete jedoch damit, dass Anleger erst einmal Kursgewinne mitnehmen.
Im vergangenen Jahr steigerte Ahold Delhaize den Umsatz um 0,7 Prozent auf knapp 89,4 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Morgen im niederländischen Zaandam mitteilte. Der operative Gewinn ging wegen Sonderbelastungen um 2,2 Prozent auf 2,8 Milliarden Euro zurück. Analysten hatten aber mit noch weniger gerechnet.
Unter dem Strich verdiente Ahold Delhaize knapp 1,8 Milliarden Euro und damit knapp sechs Prozent weniger als 2023. Trotzdem sollen die Aktionäre eine höhere Dividende erhalten: Das Management will die Ausschüttung um 6,4 Prozent auf 1,17 Euro anheben.
Zu spüren bekam die Supermarktkette zuletzt das Ende des Tabakverkaufs in den Niederlanden. Im vierten Quartal stieg der Umsatz nur um ein Prozent auf 23,3 Milliarden Euro. Rechnet man das Tabak-Aus in den Niederlanden, den Verkauf der Tochter FreshDirect und die Schließung von Läden der Kette Stop & Shop heraus, hätte das Umsatzplus den Angaben zufolge 2,1 Prozentpunkte höher gelegen. Zum 1. April stellen Delhaize und Albert Heijn auch in Belgien den Tabak-Verkauf ein - mit Folgen für den Umsatz.
Im abgelaufenen Jahr stagnierte Ahold Delhaizes bereinigte operative Marge bei 4,0 Prozent. Diese Größenordnung fasst das Management auch für 2025 ins Auge. Der bereinigte Gewinn je Aktie soll währungsbereinigt um einen mittleren bis hohen einstelligen Prozentsatz steigen.
Zu Ahold gehören Supermarktketten wie Albert Heijn, Delhaize und bol in den Niederlanden und Belgien. Der größte Teilmarkt des Konzerns sind die USA: Dort betreibt der Konzern Läden wie Hannaford, Food Lion und Stop & Shop./stw/ngu/mis