ROUNDUP/Warnstreik: Teile des Frankfurter Nahverkehrs stehen still
FRANKFURT (dpa-AFX) - Pendler müssen Geduld aufbringen: In Frankfurt fallen am Mittwoch große Teile des Nahverkehrs aus. Wegen eines Warnstreiks beim kommunalen Verkehrsbetrieb fahren im Tagesverlauf keine U-Bahnen und Straßenbahnen. Unterdessen beteiligten sich nach Angaben der Gewerkschaft Verdi um die 3.500 Mitarbeitenden an einem Demonstrationszug durch die Frankfurter Innenstadt. Die Polizei sprach von 2.300 Teilnehmenden.
U-Bahnen und S-Bahnen blieben im Depot
Die Bahnen von allen neun U-Bahn- und zehn Straßenbahnlinien seien zu Schichtbeginn alle im Depot geblieben, sagte der Verdi-Landesfachbereichsleiter öffentliche und private Dienstleistungen, Sozialversicherung und Verkehr, Mathias Venema.
Die Fahrgäste bat der Gewerkschafter um Verständnis. Es gebe in Frankfurt mit S-Bahnen, Regionalzügen und städtischen Buslinien Alternativen zu U- und Straßenbahnen. Aber auch wer mit dem Auto unterwegs war, musste sich am Morgen gedulden, da es immer wieder zu Staus kam.
Die Kollegen der U- und Straßenbahnen benötigten angesichts höherer Lebenshaltungskosten mehr Geld und auch die von der Gewerkschaft geforderten Entlastungstage. Die Arbeitsniederlegungen seien bis zum Schichtende vorgesehen, an diesem Donnerstag sollen U- und Straßenbahnen dann wieder wie gewohnt pendeln.
Venema wertete den Streik als Erfolg: "Wir haben ein deutliches Signal an die Arbeitgeber gesendet, damit sie in der nächsten Runde ein verhandlungsfähiges Angebot vorlegen."
Auch Arbeitsniederlegungen in anderen Bereichen
Auch andere Bereiche des öffentlichen Diensts in Frankfurt und in angrenzenden Kommunen sind zum Warnstreik aufgerufen, darunter etwa die Stadtreinigung, Beschäftigte der Stadt Offenbach und weiterer Städte in mehreren Landkreisen sowie Behinderteneinrichtungen und Altenhilfe.
Die Gewerkschaft verhandelt aktuell über neue Tarifverträge im öffentlichen Dienst für Bund und Kommunen. Die nächste Verhandlungsrunde steht am 17. und 18. Februar an. Verdi fordert mindestens 350 Euro mehr Geld monatlich und höhere Zuschläge für besonders belastende Tätigkeiten. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantengehälter sollen um 200 Euro monatlich angehoben werden. Auch drei zusätzliche freie Tage stehen auf der Forderungsliste./jto/DP/jha