Börse Frankfurt-News: Fonds: Keine Folgen durch DeepSeek
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Trotz Schock durch Chinas leistungskräftiges KI-Modell - Tech-Fonds kommen weiter extrem gut an. Außerdem beliebt: Goldminenfonds. Hier macht sich die Goldpreisrally bemerkbar. Und selbst bei Immo-Fonds scheint sich der Wind zu drehen.
13. Februar 2025. Die immer neuen DAX-Hochs machen offenbar auch Lust auf Aktienfonds. Im Fondshandel ist jedenfalls einiges los, wie die Händler berichten. "Wir haben viel zu tun", erklärt Matthias Präger von der Baader Bank. "Thema Nummer eins bleiben Tech-Aktien", berichtet Ivo Orlemann von der ICF Bank. Gewinnmitnahmen im großen Stil sieht er nicht.
Der DeepSeek-Schock Ende Januar hat an der Beliebtheit von Technologiefonds nichts geändert. Gesucht sind laut Orlemann beispielsweise der Fidelity Global Technology (LU0099574567), der BlackRock Global Funds World Technology (LU0171310443) und der Franklin Technology (LU0260870158). Für alle drei geht es dieses Jahr weiter aufwärts. Auf Dreijahressicht liegen die jährlichen Renditen mittlerweile bei 15,5 Prozent für den Fonds von Fidelity, 14,7 Prozent für den von BlackRock und 13,2 Prozent für den von Franklin.
Viel Umsatz in Aktienfonds
"Top-Umsätze" meldet Präger zudem für breit streuende Aktienfonds, die allerdings an der Börse Frankfurt traditionell eher verkauft werden. Das gilt für den Fondak (DE0008471012) und den DWS Deutschland (DE0008490962), aber auch die international investierenden DWS Top Dividende (DE0009848119) und boerse.de-Aktienfonds TM (LU1480526547). Zugegriffen wird hingegen beim M&G Pan European Sustain Paris Aligned (LU1670716437).
Ruhiger zu geht es im Geschäft mit Fonds mit Fokus Asien. Das Bild ist gemischt, wie Präger feststellt, mit Zu- und Abflüssen (LU0173614495).
Auch Nachhaltigkeit bleibt Thema: "Immer etwas los" ist Orlemann zufolge im ?-koWorld Klima (LU0301152442), vor allem mit Käufen
Goldpreis treibt Nachfrage nach Minenfonds, Geldmarktfond beliebt
Dass der Goldpreis immer neue Hochs erreicht, schlägt sich im Handel mit Goldminenfonds nieder. "Die Umsätze sind überdurchschnittlich hoch, allerdings geht es in beide Richtungen", erklärt Präger. Auf den Einkaufslisten steht etwa der BGF World Gold (LU0055631609), auf den Verkaufslisten der Deutsche Invest Gold & Precious Metals (LU0273159177).
Beliebt bleiben Geldmarkt- und geldmarktnahe Fonds. "Wir sehen weiter fast nur um Käufe", meldet Präger. Beispiele: der DWS Flexizins Plus (DE0008474230) und der Franklin US Dollar Liquid Reserve (LU0052767562). Laut Orlemann ist auch der Fixed Income One von LLB Invest (AT0000A347S9) gefragt.
Im Handel mit Mischfonds stechen Orlemann zufolge die zwei Varianten des Flossbach von Storch Multiple Opportunities (LU0323578657, LU0952573482) heraus.
Immo-Fonds: "Stimmung gedreht"
Bei den immer umsatzstarken Immobilienfonds hat sich die Stimmung nach Einschätzung von Orlemann gedreht. "Wir sehen vermehrt Käufe", berichtet der ICF-Händler. Gesucht seien beispielsweise der HausInvest (DE0009807016), der Deka-ImmobilienEuropa (DE0009809566) und der Grundbesitz Europa (DE0009807008). In der Tat weisen die Kurse an der Börse nach oben, die Tiefs von 2023 und 2024 scheinen durchschritten.
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Zuflüsse in Renten- und Aktienfonds, Abflüsse aus Misch- und Immo-Fonds. Die Fondsbranche in Deutschland blickt auf ein weiteres Rekordjahr zurück, wie der Fondsverband BVI meldet. Insgesamt 60 Milliarden Euro flossen 2024 netto in Fonds, ETFs und Mandate. Damit erreichte das verwaltete Vermögen per Ende 2024 einen Rekordwert von rund 4,5 Billionen Euro, davon fast 1,6 Billionen Euro in Publikumsfonds. Bei den Nettozuflüssen in Publikumsfonds (36,2 Milliarden Euro) führten Rentenfonds (27,4 Milliarden Euro), gefolgt von Aktienfonds (14,7 Milliarden Euro), meist in Form von ETFs. Mischfonds (minus 9,7 Milliarden Euro) und Immobilienfonds (minus 5,9 Milliarden Euro) verzeichneten Abflüsse. Mehr dazu: www.bvi.de/aktuelles/detail/fondsbranche-mit-br-rekordvermoegen/
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Von Anna-Maria Borse, 13. Februar 2025, © Deutsche Börse AG
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)