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Tarifverhandlungen beginnen ohne Angebot der Arbeitgeber

17.02.2025
um 17:17 Uhr

POTSDAM (dpa-AFX) - Die Tarifverhandlungen für Beschäftigte von Bund und Kommunen beginnen ohne ein Angebot der Arbeitgeber. "Wir werden jetzt erst mal weiter verhandeln und dann schauen wir, wann wir ein Angebot vorlegen", sagte Innenministerin Nancy Faeser (SPD), die die Verhandlungen für den Bund führt. Die zweite Gesprächsrunde in Potsdam soll bis Dienstag dauern. Die Gewerkschaften haben bereits durchblicken lassen, dass sie zu einer deutlichen Ausweitung der Warnstreiks bereit sind, wenn die Arbeitgeber bis dahin kein konkretes Angebot gemacht haben.

Gestritten wird um Löhne und Arbeitszeit von mehr als 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Kommunen und des Bundes. Das sind unter anderem Erzieherinnen und Erzieher, Krankenpfleger, Busfahrerinnen und Feuerwehrleute sowie zahlreiche weitere Berufsgruppen.

Die Verhandlungen werden überschatten vom Anschlag in München, wo am Donnerstag ein 24-jähriger Afghane mit seinem Auto in eine Verdi-Demonstration fuhr. Zwei Menschen starben, viele wurden verletzt. Alle Verhandlungspartner zeigten sich in Potsdam erschüttert. Man habe sich aber bewusst entschieden, die Tarifverhandlungen fortzusetzen, sich nicht einschüchtern zu lassen und demokratische Rechte zu vertreten, erklärten die Gewerkschaft Verdi und der Beamtenbund dbb./tam/DP/jha