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Aktien Europa: Verluste - Zollstreit belastet Exportwerte

04.03.2025
um 12:11 Uhr

PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Europas wichtigste Aktienmärkte haben am Dienstag nachgegeben. Schwache Vorgaben der Wall Street und der eskalierende Zollstreit zogen die Kurse nach unten. "Die Angst vor einem neuerlichen Handelskrieg wird wieder größer", betonte Analyst Christian Henke vom Broker IG Markets.

Der EuroStoxx 50 verlor gegen Mittag 1,84 Prozent auf 5.438,02 Punkte. Außerhalb der Eurozone sank der Schweizer SMI um 0,56 Prozent auf 13.093,62 Zähler. Der britische FTSE 100 gab um 0,29 Prozent auf 8.845,77 Punkte nach.

Analyst Henke warnte vor einer Wiederholung der Geschichte: "Die Eskalationsspirale könnte sich nun munter weiterdrehen, wie einst im Jahr 2018." Damals hatte der Handelskonflikt zwischen den Großmächten USA und China die Finanzmärkte verunsichert.

US-Präsident Donald Trump hatte angeordnet, die im Februar festgelegten Importzölle auf Waren aus China zu verdoppeln. China und Kanada reagierten auf die neuen US-Importzölle mit Gegenzöllen. Konkret gelten Strafabgaben von 25 Prozent auf Waren aus Kanada und Mexiko, die in die USA importiert werden. Zudem hatte Trump ankündigt, die im Februar angeordneten Importzölle auf Waren aus China auf 20 Prozent zu verdoppeln.

Unter der Entwicklung litten Exportwerte. Autoaktien standen an der Spitze der Verlierer. Fast alle Hersteller und auch viele Zulieferer nutzen Mexiko als Produktionsstandort - und bedienen von dort aus auch den US-Markt. Die Zölle gegen Kanada könnten zum Problem etwa für Volkswagen werden. Denn die Wolfsburger planen in Ontario eine Batteriezellfabrik, die die E-Auto-Werke des Konzerns in den USA beliefern soll. VW sanken um 3,8 Prozent.

Auch Öl- und Rohstoffaktien gaben deutlich nach. Die Ölpreise hatten am Dienstag an den schwachen Wochenauftakt angeknüpft. Wegen der aggressiven Zollpolitik der neuen US-Regierung sorgen sich Anleger um die Weltwirtschaft und einen Rückgang der Nachfrage nach Rohöl.

Gefragt waren dagegen defensive Sektoren wie Versorger, Nahrungsmittel und Pharma. Lindt & Sprüngli zogen um knapp sechs Prozent an, nachdem der Schokoladenhersteller solide Zahlen vorgelegt hatte. Zudem soll die Dividende steigen.

Der Höhenflug des europäischen Rüstungssektors setzte sich fort. "Der Weckruf durch die Münchner Sicherheitskonferenz zwingt die Europäer, Eigenverantwortung für ihre Verteidigung zu übernehmen", schrieb der Experte Yan Derocles von Oddo BHF. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen schlug einen Plan zur Stärkung der europäischen Verteidigungsausgaben vor, mit dem bis zu 800 Milliarden Euro mobilisiert werden sollen.

Thales zogen um über neuen Prozent an. Hier überzeugten auch starke Geschäftszahlen. UBS-Experte Ian Douglas-Pennant hielt den Ausblick für 2025 noch für konservativ./mf/jha

Infront EU 50

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Infront GB 100

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Infront Schweiz

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