Dänische Post stellt Briefzustellung zum Jahresende ein
KOPENHAGEN (dpa-AFX) - Das Postunternehmen Postnord wird ab 2026 keine Briefe mehr in Dänemark zustellen. In dem Zusammenhang sollen rund 1.500 Stellen gestrichen und sämtliche öffentliche Briefkästen im Land abgebaut werden, wie das Unternehmen mitteilte, dessen alleinige Anteilseigner der dänische und der schwedische Staat sind.
Dänemark sei weltweit eines der am stärksten digitalisierten Länder, und die Zahl der versendeten Briefe sei seit dem Jahr 2000 um 90 Prozent gesunken, hieß es in der Mitteilung. Deshalb wolle sich Postnord in Dänemark in Zukunft auf die Zustellung von Paketen konzentrieren.
Brief-Porto innerhalb Dänemarks kostet knapp vier Euro
Schon in den vergangenen Jahren wurde die Briefzustellung in Dänemark immer weiter abgebaut und verteuert. Heute liegt das günstigste Porto für einen Brief innerhalb Dänemarks mit einer Lieferzeit von bis zu fünf Tagen bei knapp vier Euro. Einen Brief oder eine Postkarte ins Ausland zu verschicken, beispielsweise ins Nachbarland Deutschland, kostet umgerechnet 6,70 Euro.
Nicht nur in Dänemark ist das Briefgeschäft rückläufig: Die Deutsche Post gab am Donnerstag bekannt, bis zum Jahresende 8.000 Stellen in dem Bereich abbauen zu wollen. Und auch in Deutschland werfen die Postboten schon heute seltener Briefe ein als früher. Ebenso plädiert die Royal Mail in Großbritannien seit längerem dafür, nicht mehr an allen Wochentagen Briefe austragen zu müssen.
Briefversand in Dänemark über andere Logistiker möglich
In Dänemark werden die Zusteller von Postnord die letzten Briefe am 30. Dezember 2025 einwerfen. Das bedeutet aber nicht, dass die Dänen überhaupt keine Briefe mehr verschicken können. Es gibt weitere Logistikunternehmen, die auch Briefsendungen anbieten, unter anderem den kleineren Anbieter DAO.
Das Logistikunternehmen Postnord entstand 2009 aus dem Zusammenschluss des staatlichen dänischen Postunternehmens Post Danmark und dem schwedischen Posten AB. Dem dänischen Staat gehören 40 Prozent der Postnord-Aktien, dem schwedischen Staat 60 Prozent. Der dänische Unternehmensbereich beschäftigt heute etwa 4.600 Mitarbeiter./arn/DP/nas