Fast 60 Prozent Strom in Deutschland aus erneuerbaren Energien
WIESBADEN (dpa-AFX) - Rekord für die Ökostrom-Produktion in Deutschland: 59,4 Prozent des Stroms, der im vergangenen Jahr hierzulande erzeugt und ins Netz eingespeist wurde, stammte aus erneuerbaren Energiequellen wie Windkraft, Photovoltaik, Biogas und Wasserkraft.
Im Jahr 2024 sei fast in allen Monaten mehr Strom aus erneuerbaren als aus konventionellen Energieträgern wie Kohle und Erdgas eingespeist worden, teilte das Statistische Bundesamt mit. Im Gesamtjahr erhöhte sich die Menge des Ökostroms zum Vorjahr um 2,3 Prozent auf 256,4 Milliarden Kilowattstunden.
Windkraft am wichtigsten - Solar boomt
Wichtigster Energieträger wie schon ein Jahr zuvor: Windkraft mit einem leicht gestiegenen Anteil von 31,5 (2023: 30,8) Prozent - und das, obwohl sich die erzeugte Strommenge aus Windkraft binnen Jahresfrist um 1,4 Prozent auf 136 Milliarden Kilowattstunden verringerte. Im Jahr 2023 hatte Windkraft Kohle als wichtigsten Energieträger in Deutschland abgelöst.
Ein deutliches Plus verzeichneten die Wiesbadener Statistiker bei der Stromeinspeisung aus Photovoltaik: Hier ging es um 10,4 Prozent auf 59,5 Milliarden Kilowattstunden nach oben. Damit trug Solarenergie 13,8 Prozent zur gesamten Stromproduktion in Deutschland bei - ein Rekordwert seit Beginn der Erhebung im Jahr 2018.
Kohlestrom verliert weiter an Bedeutung
Die Bedeutung von Kohle für die inländische Stromerzeugung nahm unterdessen weiter ab: Mit 97,2 Milliarden Kilowattstunden wurden 16 Prozent weniger Kohlestrom ins Netz eingespeist als ein Jahr zuvor. Der Anteil von Kohle an der gesamten inländischen Stromproduktion sank auf einen Tiefststand von 22,5 Prozent. 2023 waren es noch 25,9 Prozent.
Insgesamt wurden 2024 in Deutschland 431,5 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt und ins Netz eingespeist. Das waren den vorläufigen Zahlen der Wiesbadener Statistiker zufolge 3,6 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Gründe für den Rückgang sind demnach insbesondere ein geringerer Strombedarf infolge des Produktionsrückgangs in der Industrie sowie der vermehrte Import von Strom aus dem Ausland./ben/DP/jha