dpa-AFX Compact

ROUNDUP/Eurozone: Unternehmensstimmung verbessert sich nur etwas

24.03.2025
um 11:22 Uhr

LONDON (dpa-AFX) - Die Unternehmensstimmung im Euroraum hat sich im März weniger aufgehellt als erwartet. Der von S&P Global ermittelte Einkaufsmanagerindex legte um 0,2 Punkte auf 50,4 Punkte zu, wie S&P am Montag in London nach einer ersten Schätzung mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit einem Anstieg auf 50,7 Punkte gerechnet. Im Februar hatte der Einkaufsmanagerindex noch bei 50,2 Punkten stagniert. Damit liegt der Indikator weiter nur knapp über der Expansionsschwelle von 50 Punkten, was auf eine zunehmende wirtschaftliche Aktivität hindeutet.

Verbessert hat sich der Indikator für die Industrie, der aber weiter unter der Expansionsschwelle bleibt. Der Indikator für den Dienstleistungssektor ging zurück, notiert aber noch über der Expansionsschwelle.

"Passend zum Frühlingsbeginn scheint sich in der Eurozone eine sanfte Frühjahrsbelebung einzustellen", schrieb Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank. Während das verarbeitende Gewerbe optimistischer in die Zukunft blicke, sei im Dienstleistungssektor eine marginale Verschlechterung gegenüber dem Vormonat auszumachen. Die geplanten milliardenschweren deutschen Ausgaben für Infrastruktur und Verteidigung werden Gitzel zufolge erst zu einem späteren Zeitpunkt ihre positiven wirtschaftlichen Kräfte entfalten.

Auf regionaler Ebene verbesserte sich in Frankreich die Stimmung sowohl im Bereich Dienstleistungen als auch im Industriesektor überraschend deutlich. In beiden Bereichen liegen die Indexwerte aber weiter unter der Wachstumsschwelle.

In Deutschland hellte sich die alles in allem weiter trübe Stimmung im Industriesektor ebenfalls etwas stärker als gedacht auf. Im Dienstleistungsbereich aber verschlechterte sie sich überraschend, statt sich weiter von der 50-Punkte-Marke nach oben abzusetzen.

Gitzel verwies mit Blick auf Deutschland auf die verkündeten Entlassungen in der Automobilindustrie und der Zuliefererindustrie: "Trübt sich die Stimmung am Arbeitsmarkt ein, wird beim Restaurantbesuch und bei Freizeitaktivitäten gespart."

In den südeuropäischen Ländern hingegen kann sich die Tourismusbranche Gitzel zufolge auf ein erneut gutes Jahr freuen. Entlang des Mittelmeers beginne die Sommersaison 2025, was die Kassen erneut zum Klingeln bringen werde. Im Jahr 2025 könnte Spanien den höchsten Besucherzustrom in der Geschichte vermelden.

Die Entwicklung im Überblick:

^
Region/Index März Prognose Vormonat

EURORAUM
Gesamt 50,4 50,7 50,2
Industrie 48,7 48,2 47,6
Dienste 50,4 51,1 50,6

DEUTSCHLAND
Industrie 48,3 47,0 46,5
Dienste 50,2 52,0 51,1

FRANKREICH
Industrie 48,9 46,1 45,8
Dienste 46,6 46,0 45,3°

(Angaben in Punkten)

/la/jsl/mis