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EQS-News: Geschäftsjahr 2024: GRAMMER stellt Weichen für die Zukunft (deutsch)

28.03.2025
um 09:01 Uhr

Geschäftsjahr 2024: GRAMMER stellt Weichen für die Zukunft

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EQS-News: GRAMMER Aktiengesellschaft / Schlagwort(e): Jahresergebnis
Geschäftsjahr 2024: GRAMMER stellt Weichen für die Zukunft

28.03.2025 / 09:00 CET/CEST
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Geschäftsjahr 2024: GRAMMER stellt Weichen für die Zukunft

* GRAMMER legt Kurs für die Zukunft fest: strukturelle Maßnahmen zur
Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und Stärkung der finanziellen
Stabilität in schwierigem Umfeld erfolgreich umgesetzt

* Umsatzerlöse erreichen 1.921,7 Mio. EUR, operatives EBIT liegt bei 41,6
Mio. EUR, EBIT einschließlich Aufwendungen für
Restrukturierungsmaßnahmen bei 8,1 Mio. EUR

* Ausblick für 2025: Umsatz auf Vorjahresniveau und moderate Verbesserung
des operativen EBIT

Ursensollen, 28. März 2025 - Die GRAMMER Gruppe hat heute den geprüften
Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2024 vorgelegt. Das Unternehmen hat
im Berichtszeitraum einen Umsatz von 1.921,7 (Vj. 2.055,0 Mio. EUR) Mio. EUR
erzielt, das operative EBIT belief sich auf 41,6 (Vj. 83,0 Mio. EUR) Mio.
EUR, das EBIT in Höhe von 8,1 (Vj. 72,4 Mio. EUR) Mio. EUR beinhaltet
Restrukturierungsaufwendungen in Höhe von 35,7 Mio. EUR. Die berichteten
Zahlen spiegeln die fortgeführten Aktivitäten wider, die um die Ergebnisse
der im September 2024 veräußerten und entkonsolidierten TMD-Gruppe bereinigt
sind. Die Veräußerung der TMD-Gruppe zählt zu einer der wichtigsten
strukturellen Maßnahmen, die GRAMMER im Jahr 2024 erfolgreich umgesetzt hat.

Jurate Keblyte, CFO der GRAMMER AG: "GRAMMER hat das konjunkturschwache und
von großen Umwälzungen in der Automobilbranche geprägte Jahr 2024 genutzt,
um die Weichen für die Zukunft zu stellen. Im Rahmen des ,Top 10'-Programms,
wurden wichtige strukturelle Maßnahmen ergriffen, die die
Wettbewerbsfähigkeit und damit auch die finanzielle Stabilität von GRAMMER
stärken werden. Dazu zählt neben dem Verkauf der TMD-Guppe insbesondere der
Go Live des Shared Service Centers in Serbien und der Abbau von
Überkapazitäten in EMEA. Für mich persönlich bedeutet es, dass ich GRAMMER
auf dem guten Weg weiß, wenn ich den Stab heute an meinen Nachfolger Thomas
Strobl übergebe."

Konjunkturelle Nachfrageschwäche im Nutzfahrzeuggeschäft und große
Umwälzungen in der Automobilbranche

Das Marktumfeld in den für GRAMMER relevanten Branchen hat sich entgegen den
Erwartungen im Verlauf des Jahres 2024 nicht erholt. Das Geschäft mit
Nutzfahrzeugsitzen im Produktbereich Commercial Vehicles verzeichnete zum
Teil eine erwartete "Normalisierung" nach den Rekordjahren 2022 und 2023,
war aber insbesondere in Europa stark von einer konjunkturellen
Nachfrageschwäche betroffen und lag mit einem Umsatz von 652 Mio. EUR fast
16 % unter dem Vorjahr.

Der Umsatz im Automotive-Geschäft bewegte sich auf dem Niveau des Vorjahres
mit 1.269,5 Mio. EUR (-0,8 %), was jedoch signifikant hinter den Erwartungen
lag und von großen Umwälzungen geprägt war. Der Rückgang konnte teilweise
durch den starken Auftragseingang der Vorjahre abgefedert werden, der mit
rund 150 Mio. EUR einen signifikanten Beitrag leistete. Während AMERICAS auf
Vorjahresniveau blieb und EMEA um knapp 6 % sank, verzeichnete APAC (China)
ein Wachstum von knapp 7 %. Dieses Wachstum blieb jedoch deutlich hinter den
Erwartungen zurück und war von starken Volumenbewegungen von globalen zu
lokalen (chinesischen) OEMs gekennzeichnet.

Erfolgreiche Restrukturierungsmaßnahmen in EMEA und AMERICAS; China und
Central Services in Transformation - "on the move"

In EMEA verzeichnete GRAMMER den deutlichsten Umsatzrückgang von 13,8 % auf
1.044,3 Mio. EUR. Beide Produktbereiche litten unter einer starken
konjunkturbedingten Nachfrageschwäche; die Erlöse sanken im Produktbereich
Automotive um 5,7 % auf 607,7 Mio. EUR und im margenstärkeren Bereich
Commercial Vehicles um 22,9 % auf 436,6 Mio. EUR. Infolge des
Umsatzrückgangs und erhöhter Kosten durch volatile Werksauslastungen sank
das operative EBIT auf 25,2 Mio. EUR (Vj. 64,2 Mio. EUR).

Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, verfolgte GRAMMER in EMEA zwei
wesentliche Restrukturierungsmaßnahmen: Der Abbau der Überkapazitäten und
die Integration der Jifeng-Automotive Interior Gruppe (JAI). Die Übernahme
der hundertprozentigen Tochtergesellschaft des Mehrheitsaktionärs (NBJF) mit
Standorten in Osteuropa ermöglicht GRAMMER insbesondere eine Konsolidierung
des Produktionsfootprints und des Produktportfolios. Außerdem ergeben sich
Kostenvorteile durch eine gemeinsame Produktionsplanung, Verwaltung und im
Bereich von Forschung und Entwicklung. Darüber hinaus wurde die Zahl der
Mitarbeiter:innen in den europäischen Werken über das Jahr um ca. 1.100
reduziert, um installierte Kapazitäten an die niedrigeren Kundenbedarfe
anzupassen. Der Abbau erfolgte verteilt über das ganze Jahr und wird sich
erst im Jahr 2025 in der Kostenreduktion vollständig auswirken.

In AMERICAS gelang mit dem Verkauf der TMD-Gruppe ein entscheidender Schritt
in Richtung Portfoliobereinigung und signifikanter Abbau der
Overhead-Kosten. Der berichtete Umsatz aus fortgeführten Aktivitäten legte
um 5,2 % auf 391,7 Mio. EUR zu, was jedoch im Wesentlichen auf eine
bilanzielle Bereinigung zurückzuführen ist. Die Automotive-Umsätze blieben
mit 276,3 Mio. EUR weitgehend stabil (+0,2 %), während die Commercial
Vehicles-Umsätze infolge der genannten bilanziellen Bereinigung um 19,6 %
auf 115,4 Mio. EUR zunahmen. Das Ergebnis in AMERICAS war von einer Vielzahl
schwieriger Produktneuanläufe beeinflusst und verbesserte sich daher kaum
von -16,4 Mio. EUR auf - 15,8 Mio. EUR.

In APAC wuchs der Umsatz leicht um 0,8 % auf 536,6 Mio. EUR (Vj. 532,3 Mio.
EUR). Der Anstieg ist auf den Produktbereich Automotive zurückzuführen, der
seinen Umsatz um 6,8 % steigerte, während sich im Bereich Commercial
Vehicles die Erlöse aufgrund der marktbedingt rückläufigen Nachfrage
reduzierten. Das operative EBIT in APAC sank auf 46,5 Mio. EUR (Vj. 62,5
Mio. EUR). Ursächlich hierfür waren der Umsatzrückgang im Bereich Commercial
Vehicles und eine Volumenverschiebung im Automotive Bereich von globalen zu
weniger profitablen lokalen OEMs, die inzwischen substanzielle Marktanteile
gewonnen haben. Der Umsatz mit lokalen OEMs macht mittlerweile rund die
Hälfte des Automotive-Umsatzes in China aus und ist einem sehr starken
Wettbewerb ausgesetzt. GRAMMER war jedoch erfolgreich in der Akquisition und
in den Anläufen mit lokalen OEMs und sieht sich daher für weiteres Wachstum
in der Region sehr gut gerüstet.

Weitere signifikante Restrukturierungsmaßnahmen betrafen Central Services
und die administrativen Funktionen von EMEA, die im GRAMMER Headquarter in
Ursensollen gebündelt sind. Mit dem Projekt Satellite wird hier das Ziel
verfolgt, die administrativen Prozesse kostengünstiger und effizienter zu
gestalten. Hierzu wurden Prozesse und Tätigkeiten identifiziert, die in
einen neuen kostengünstigeren Standort für Shared Services in Serbien
verlagert oder gänzlich eliminiert werden. Der Standort in Serbien nahm
seine Tätigkeit im vierten Quartal des Jahres auf und wächst zu einem
wichtigen Satelliten des Headquarters mit Fokus auf weitere Digitalisierung
und Effizienzsteigerung der End-to-End Prozesse.

Ausblick 2025: Umsatz auf Vorjahresniveau und moderate Verbesserung des
operativen EBIT

Für das laufende Geschäftsjahr 2025 rechnet die GRAMMER damit, dass die
Kundennachfrage in beiden Produktbereichen regional und branchenspezifisch
unterschiedlich ausfallen wird. So erwartet das Unternehmen, dass die
negative Entwicklung aufgrund handelspolitischer Unsicherheiten im Pkw-Markt
anhalten wird, während für den Nutzfahrzeugmarkt eine Erholung
prognostiziert wird. Vor diesem Hintergrund rechnet GRAMMER für das
Geschäftsjahr 2025 mit einem Umsatz auf Vorjahresniveau von rund 1,9 Mrd.
EUR.

Im Hinblick auf das operative Ergebnis geht GRAMMER davon aus, dass die
Profitabilität insbesondere durch die ganzjährige Auswirkung der Effekte aus
den Top 10-Maßnahmen des Vorjahres sowie der Fortsetzung des Programms
positiv beeinflusst wird. Belastend sollten sich dagegen die geringeren
Absatzmengen sowie erhöhte Lohn- und Zollkosten auswirken. Demnach rechnet
der Vorstand mit einem operativen EBIT für die Gruppe von rund 60 Mio. EUR
(Vj. 41,6 Mio. EUR).

Zur Erreichung dieses Ziels wird auch der Sanierungs- und
Zukunftstarifvertrag beitragen, der für die Standorte in Amberg vereinbart
wurde. Im Rahmen der Fortsetzung des Top 10-Programms erreichten GRAMMER und
die IG Metall letzte Woche eine Einigung zu den Eckpunkten. Dieser
Ergänzungstarifvertrag wird dank Kosteneinsparungen zur weiteren
Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens beitragen und dadurch
Arbeitsplätze an den Amberger Standorten sichern.

Der vollständige Finanzbericht 2024 ist unter
https://www.grammer.com/investor-relations/finanzpublikationen/geschaeftsberichte.html
abrufbar.

Kennzahlen der GRAMMER Gruppe

In Mio. EUR 2024 2023 Q4 Q4
2024 2023
Konzernumsatz* 1.921,7 2.055,0 449,7 522,1
Umsatz EMEA 1.044,3 1.210,9 233,5 290,7
Umsatz AMERICAS* 391,7 372,2 86,4 97,4
Umsatz APAC 536,6 532,3 141,9 149,9

Ergebniskennzahlen*
EBIT 8,1 72,4 10,5 24,5
EBIT-Rendite (in %) 0,4 3,5 2,3 4,7
Operatives EBIT 41,6 83,0 3,6 30,6
Operative EBIT-Rendite (in %) 2,2 4,0 0,8 5,9
Ergebnis vor Steuern -23,7 42,1 8,6 14,5
Ergebnis nach Steuern -48,0 24,7 -1,7 5,4

Sonstige Kennzahlen
Eigenkapital 266,9 313,4
Nettoverschuldung 485,5 401,1

Investitionen (ohne Erwerbe durch 96,3 92,9 20,3 38,3
Unternehmenszusammenschlüsse und
Finanzanlagen)*
Abschreibungen* 72,8 66,5 19,1 17,2
Free Cashflow* -24,5 42,7

Mitarbeiter:innen (Anzahl, Durchschnitt)* 12.116 12.778

*aus fortgeführten Aktivitäten

Die Zahlen für das Gesamtjahr 2024 und das Vergleichsjahr 2023 wurden
rückwirkend um nicht fortgeführte Aktivitäten der im September 2024
veräußerten TMD-Gruppe bereinigt.

Rundungsdifferenzen bei den Konzernabschlussangaben sind möglich.

Unternehmensprofil

Die GRAMMER AG mit Sitz in Ursensollen ist spezialisiert auf die Entwicklung
und Herstellung von Komponenten und Systemen für die Pkw-Innenausstattung
sowie von gefederten Fahrer- und Passagiersitzen für On- und
Offroad-Fahrzeuge. Im Bereich Automotive liefert das Unternehmen
Kopfstützen, Armlehnen, Mittelkonsolen, hochwertige Interieur-Komponenten
und Bediensysteme für die Automobilindustrie an namhafte Pkw-Hersteller und
an Systemlieferanten der Fahrzeugindustrie. Der Produktbereich Commercial
Vehicles umfasst die Geschäftsfelder Lkw- und Offroad-Sitze (Traktoren,
Baumaschinen, Stapler) sowie Bahn- und Bussitze. Mit rund 12.100
Mitarbeiter:innen ist GRAMMER in 20 Ländern weltweit tätig. Die GRAMMER
Aktie ist im Prime Standard notiert und wird an den Börsen München und
Frankfurt sowie über das elektronische Handelssystem Xetra gehandelt.

Kontakt:
GRAMMER Aktiengesellschaft
Tanja Bücherl
Tel.: 09621 66 2113
investor-relations@grammer.com

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92289 Ursensollen
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Fax: +49 (0)9621 66-31000
E-Mail: investor-relations@grammer.com
Internet: www.grammer.com
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Börsen: Regulierter Markt in Frankfurt (Prime Standard),
München; Freiverkehr in Berlin, Düsseldorf, Hamburg,
Stuttgart, Tradegate Exchange
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