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Anden-Bauer gegen RWE: Entscheidung auf Ende Mai verschoben

09.04.2025
um 11:08 Uhr

HAMM (dpa-AFX) - Im Fall der Klimaklage eines peruanischen Bauern gegen den Energiekonzern RWE wird das Oberlandesgericht (OLG) Hamm eine Entscheidung später verkünden als bisher geplant. Der Verkündigungstermin wurde vom 14. April auf den 28. Mai verschoben, teilte die Pressestelle des OLG am Mittwoch mit. Grund ist ein Befangenheitsantrag der Klägerseite gegen einen der im Verfahren aufgetreten Gutachter. Details zum Antrag wollte das Gericht auf Nachfrage der dpa nicht nennen.

In dem Zivilprozess will der Landwirt und Bergführer Saúl Lliuya erreichen, dass sich der Energiekonzern RWE an Kosten für Schutzmaßnahmen gegen eine mögliche Flutwelle durch den Gletschersee Palcacocha beteiligt, die sein Haus am Fuße der Anden in der Stadt Huaraz treffen könnte. Die Flutwelle könne infolge der Erderwärmung etwa durch einen Gletscherabbruch oder einen Felssturz ausgelöst werden. Der See liegt auf 4560 Metern Höhe, das Haus etwa 25 Kilometer unterhalb des Sees. Nach Ansicht des Klägers trägt RWE durch seine Kraftwerke Mitverantwortung durch den Ausstoß von Treibhausgasen.

Mitte März hatten zwei Sachverständige ihr Gutachten in einer mündlichen Verhandlung vor dem OLG vorgestellt und Fragen beantwortet. Sie verneinten, dass in den nächsten 30 Jahren eine ernsthafte Beeinträchtigung des Hausgrundstücks des Klägers durch eine Überflutung oder eine Schlammlawine drohe./lic/DP/mis

RWE AG

WKN 703712 ISIN DE0007037129