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EQS-News: Kapitalmarkt-Standpunkt von Kai Jordan, Vorstand (deutsch)

16.04.2025
um 09:00 Uhr

Kapitalmarkt-Standpunkt von Kai Jordan, Vorstand

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EQS-News: mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG / Schlagwort(e): Sonstiges
Kapitalmarkt-Standpunkt von Kai Jordan, Vorstand

16.04.2025 / 09:00 CET/CEST
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Ragnarök?

Kapitalmarkt-Standpunkt von Kai Jordan, Vorstand der mwb
Wertpapierhandelsbank AG

(Die Ragnarök (altnordisch "Schicksal der Götter"; aus regin, gen. pl. ragna
"Gott", rök "Ursache, Sinn des Ursprungs")[1] ist die Sage von Geschichte
und Untergang der Götter (Weltuntergang) in der nordischen Mythologie, wie
es die Völuspá prophezeit.)

Der letzte Abschnitt der Ragnarök schildert die neue Welt, die nach dem
Untergang der alten Welt entsteht. Fälschlich übersetzt wird Ragnarök auch
als Götterdämmerung. Richard Wagner behandelt das Thema auch in der Oper
Götterdämmerung im Ring der Nibelungen.

Während die ganze Welt über den Trumpschen Zollirrsinn und die Disruption
der bestehenden ökonomischen und politischen Weltordnung diskutiert, ist ein
wesentlicher Punkt vollkommen in den Hintergrund getreten, der aber
ebenfalls ein wichtiger Einflussfaktor für die künftige Entwicklung an den
Kapitalmärkten ist und den wir hier regelmäßig beschrieben haben.

Die USA sind auf klarem Kurs für einen Zusammenbruch ihrer Staatsfinanzen.
Hierüber berichtete das "Congressional Budget-Office" (CBO) des
US-Kongresses in einer erneuerten Langfristprognose, die auf die dringende
Notwendigkeit einer Kursänderung hinweist. Das CBO beschreibt, dass das
"Deficit Spending" wie noch nie außer Kontrolle geraten ist. Die Regierung
der USA gibt derzeit rund 7 Billionen Dollar aus im Jahr und verzeichnet
dagegen Steuereinnahmen von lediglich 5 Billionen. Das entspricht einem
Defizit in Höhe von 6 % des GDP. Das CBO erwartet, dass sich die
Schuldenaufnahme der USA auf diesem oder gar höheren Level über kommende
Dekaden fortsetzt. Kommt es NICHT zu einer Rezession wird die Verschuldung
von derzeit 100 % GDP auf 118 % in 2035 steigen.

Die politischen Absichten in der republikanischen Partei zielen aber
keineswegs auf Sparkurs; im Gegenteil: mit den angepeilten Maßnahmen wie
Steuersenkungen wird man noch aufs Gaspedal treten. Und die durch DOGE
vorangetriebene Zerstörung des Staatsapparates bringt hier keine wesentliche
Entlastung, sondern schafft eher Unfrieden und Unsicherheiten bei den
Konsumenten.

Der jüngste scharfe Anstieg der Renditen an den US-Anleihemärkten
reflektiert das eindrucksvoll. Hatten wir zunächst gedacht, es sei der
chinesische Bär der Batman Trump

https://www.mwbfairtrade.com/de/aktuelles/newsdetail-de/news/kapitalmarkt-standpunkt-von-kai-jordan-vorstand-3/?no_cache=1&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=2fbe41ac800433e63752314b488014c0#c256

hier einen auswischen will, indem er mal ein paar von den rund 760 Mrd. US
Bonds, die China als Investor hält, auf die Reise nach Hause schickt, aber
beim genauen Hinsehen mussten wir feststellen, dass der Druck wohl aus allen
Ecken kommt. Es scheint, als wolle die Regierung den Dollar dramatisch
abwerten, um aus der Schuldenfalle herauszukommen und nicht
wettbewerbsfähige US Produkte exportfähig zu machen. Wenn das man gut geht.

Und in diesem Szenario tritt der US-Präsident der Konjunktur und den
globalen Kapitalmärkten mit dem größten Unsinn seit 100 Jahren noch mit
Vollgas in den Allerwertesten. Dazu ist aber schon reichlich kommentiert und
geschrieben worden. Dass er zunächst mal eine halbe Rolle rückwärts gemacht
hat, ist vermutlich einem hohen innenpolitischen Druck zu verdanken. Denn
der Allerwerteste schmerzt nicht nur den zahlreichen US Bürgern, die ihre
Altersversorgung über die Aktienmärkte aufbauen. Er schmerzt vor allem
seinen "Kumpels" aus der Finanz- und Techindustrie wie z.B. den Milliardär
und Hedge-Fund Ikone Bill Ackman, der die Wahl von Batman noch vor wenigen
Monaten feierte:

""the most pro-growth, pro-business, pro-American" administration he'd seen
in his adult life."

Nach den Marktturbulenzen in der vergangenen Woche konnte die Riege dann das
Wasser nicht mehr halten und hier stellvertretend wieder Ackman:

"I don't think this was foreseeable," the hedge-fund mogul posted on X. "I
assumed economic rationality would be paramount." und weiter das Risiko
eines "self-induced, economic nuclear winter." an die Wand malt. Uns
erinnert dieses Kapitel der Freakshow eher an das bekannte Mimimimimi der
Muppets Show:

https://www.youtube.com/watch?v=_goMQolXcbs

Über die massiven wirtschaftlichen Interessenkonflikte des Batman hat die
FAZ schon am Donnerstag berichtet. Diese Riege plündert das Land skrupellos
aus. Es stellt sich nicht mehr die Frage: Was ist wichtiger, die USA oder
der Geldbeutel des Präsidenten?

Wem nutzt die gesteuerte Volatilität der Märkte? Es lässt sich vermuten,
wenn wir uns die erste Amtszeit des Präsidenten Trump ansehen. Aber auch
Elon Musk, dessen Teslas in vielen Teilen der Welt mittlerweile von
Aktivisten, wie Bürgern verteufelt werden, quakt ja bereits seit längerem im
Mimimimi. und setzt sich nun mit Vollgas ab. So beschimpfte er den Trump
Berater und "Architekten" des Zollwahns Peter Navarro auf X: "Navarro sei
»wirklich ein Idiot« und »dümmer als ein Sack Ziegel".

Wenn Europa irgendwann mit Digitalzöllen gegen die US-Techs zurückschlagen
würde, dann werden Batman und seine ehemaligen Tech-Jünger merken, wie
schnell sich Defizite abbauen. Aber andersherum.

Nunja, wie heißt es in Deutschland: "Pack schlägt sich, Pack verträgt sich".
Und die Aussetzung des Zollirsinns für 90 Tage lässt eben offen was nach den
3 Monaten passiert. Volle Attacke bleibt dagegen der Zollkurs gegenüber
China der ja auch auf Peter Navarros Buch "Death by China" basiert. Navarro
bezieht sich hier auf einen Ökonomen "Ron Vara" der aber rein fiktiv ist und
ein Namenspiel. Auf den Autor Navarro selbst. Narzissten treiben Narzissten.

Und das Risiko, dass diese Auseinandersetzung mit China in einem
militärischen Konflikt endet, nimmt langsam zu. Glauben Sie nicht? Zitat:

"The United States can no longer produce enough antibiotics to treat our
sick," Trump said in the White House Rose Garden on April 2. "If anything
ever happened from a war standpoint, we wouldn't be able to do it."

Auch die geostrategischen Analysten von Bloomberg schrieben am Wochenende:

"Trump and Xi Are Preparing for a War Nobody Wants. The US tariffs are aimed
at boosting national security, but Trump is alienating allies he would need
in any military conflict with China."

Es ist zu vermuten, dass auch alle weiteren Vorhaben Bauchklatscher werden,
wie alles was Batman bisher angefasst hat. Außer Riesenschäden und viel
"digge Hose" ist diese Regierung ein Totalausfall. Lassen wir Revue
passieren: In Gaza wird wieder geschossen, die Deportationen der
Palästinenser, um eine Riviera aus dem Gaza Streifen zu machen, der
Friedensprozess zur Ukraine, Grönland, Kanada und Panama sind weiterhin
souverän, Handelskrise und Finanzkrise wurden zunächst nur temporär
abgemildert und der Golf von Mexico heißt immer noch so.

Kommen wir auf Europa. Mancher Ökonom befürchtet, dass China die
Güterströme, die es in den USA nicht mehr absetzen wird nach Europa
umleitet. Das hat auch eine gewisse Logik. Nur wird der Druck der USA auf
die Europäer hinsichtlich einer Sicherheitsgarantie der Nato weiter zunehmen
und man wird diese Karte spielen. Es ist zu hoffen, dass auch dieses ganze
Theater scheitert, aber sicher ist das nicht.

Die ehemalige transatlantische Brücke liegt zertrümmert neben dem Wrack der
Titanic. Wir hören immer mehr "Buy-Europe" und auch Banker amerikanischer
Institute in Frankfurt berichten von Kunden, die diese Institute aufgrund
ihrer Herkunft auch mal meiden.

Apropos Deutschland. Unsere Prognosen aus dem Februar Standpunkt, den wir in
der Wahlnacht schrieben, sind zügig eingetreten bzw. wurden bei weitem
übertroffen. Gleichwohl müssen manche noch lernen, was TINA heißt. "There is
no Alternative".

Wir verstehen, dass insbesondere die wirtschaftsorientierten Teile der
Unionsparteien vor (Ent)-Täuschung schäumen und die Umfragen signalisieren,
dass so mancher noch zur sogenannten politischen Alternative umzieht. Es
liegt offensichtlich in der DNA des Konservatismus, das es manchmal etwas
länger dauert sich an neue Gegebenheiten zu gewöhnen. Und trotzdem muss man
die designierte Schroko (Schwarz-Rote-Koalition) loben, dass sie es gegen
alle Widerstände hinbekommen, hat auch wenn sich manche Unionschristen "über
den Leisten balbiert" fühlen.

Es fällt uns auf, dass es immer wieder gutsituierte Herren sind, die hier
nach Veränderung schreien und mit Hinblick auf das Parteiprogramm der Blauen
möglicherweise einfach nur Selbstbedienung meinen. Wir haben hier bereits
auf diesen sehenswerten Offenbarungseid
https://www.ardmediathek.de/video/caren-miosga/was-fuer-ein-deutschland-wollen-sie-frau-weidel/das-erste/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL2NhcmVuLW1pb3NnYS8yMDI1LTAyLTAyXzIxLTQ1LU1FWg?fbclid=IwY2xjawJos4hleHRuA2FlbQIxMAABHrH3S9Ep2dXdIRdrZB90Tw4BPDch68qAw2Fyhm_rLeiEqBM7W47yFOzTD09K_aem_rQYFBGlFM5F5WBg7tm8zwQ
hingewiesen.

Wo sind diese Populisten jetzt? Weidel die für ein Foto mit Herrn Vance
posierte? Hat sie dort angerufen und Deutsche Interessen vertreten? Orban,
der große Europäer? Und nun soll es ausgerechnet Frau Meloni richten, die
dieser Tage ein Dinner mit Trump hat. So "unter Gleichgesinnten" sind wir
mal gespannt was dabei herauskommt.

Wir wären sehr vorsichtig, in diesem Umfeld weiter den Rattenfängern mit den
einfachen Rezepten hinterherzulaufen. Sonst erleidet man schnell das
Schicksal der amerikanischen "Vorbilder" wie Ackman & Co. und es heißt es
irgendwann dann Mimimimi. Und das Mimimimi wäre noch nicht mal das
Schlimmste. Sondern Ragnarök.

Was heißt das nun für Investoren? Politische Börsen haben kurze Beine
predigen die Gesundbeter. Aber die Ausmaße dieser tektonischen
Verschiebungen sind doch "ein wenig" fundamentaler und machen diese Beine
deutlich länger. Die Anleger in den so favorisierten MSCI-World-Sparplänen
merken bereits seit dem Jahreswechsel, was mit "Cost-Average-Effekt" gemeint
ist. Es wird sehr lange dauern bis der Globus dieses Chaos wieder aufgeräumt
hat. Wenn überhaupt. Und da hilft eher aktives Portfolio-Management, um
herauszufinden wer die Profiteure sind und wer auch nicht. Auch wenn es
manchmal einen Taler mehr kostet als ein Index-ETF. Gute Fondsmanager sind
jetzt wieder erste Wahl.

Wir denken, dass die Minimum 900 Milliarden Euro sinnvoll eingesetzt, einen
gewaltigen Schub auslösen können - trotz Trump. Das denkt anscheinend auch
die Finanzwelt, denn die Entwicklung des Euros gegenüber dem Dollar zeigt
dies. Wir sind der Meinung, dass dies auch positive Auswirkungen für viele
mittelständische Unternehmen haben wird, wahrscheinlich sogar wieder für
eine Aufhellung am Arbeitsmarkt sorgt. Gleichzeitig gehen wir von einem
Kapitalbedarf für Anschubfinanzierungen aus, die über den Kapitalmarkt
refinanziert werden können.

Dies und neue globale Allianzen gegen die Amerikaner werden uns hoffentlich
die Götterdämmerung ersparen. Aber es bleibt sicher ruppig.

Zu mwb:

Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG ist ein von der Bundesanstalt für
Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zugelassener Wertpapierdienstleister
mit Niederlassungen in Gräfelfing bei München, Hamburg, Hannover, Frankfurt
und Berlin. Das Unternehmen wurde 1993 gegründet. 1999 erfolgte der
Börsengang. Heute ist die mwb-Aktie (ISIN DE000A3EYLC7, WKN A3EYLC) an der
Börse München im Segment m:access notiert wie auch im Freiverkehr an den
Börsen Berlin, Düsseldorf, Frankfurt (Basic Board), Hamburg und Stuttgart.
mwb ist in zwei Geschäftsbereichen aktiv: Wertpapierhandel und Corporates &
Markets. Im Wertpapierhandel betreut mwb rund 51.000 Orderbücher für
deutsche und internationale Wertpapiere. Dabei handelt es sich sowohl um
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