FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Freitag an seine jüngsten Gewinne angeknüpft. Der deutsche Leitindex legte um 0,4 Prozent auf 22.142 Punkte zu und steuert damit auf ein sattes Wochenplus von 4,4 Prozent zu.
Der MDax der mittelgroßen Unternehmen stieg am Freitag um 0,6 Prozent auf 28.076 Zähler. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,5 Prozent nach oben. "Optimismus hinsichtlich Zinssenkungen und Zöllen lässt Aktien steigen", hieß es in einem Kommentar der Bank UBS.
Im Blick bleibt der Handelsstreit der USA mit China. US-Präsident Donald Trump beharrt auch nach einem Dementi aus Peking darauf, dass beide Seiten verhandeln. Angesprochen auf die Erklärung Pekings, dass es keine Verhandlungen gebe, sagte Trump: "Nun, sie hatten heute Morgen ein Treffen, und wir haben uns mit China getroffen." Zudem berichteten Medien wie der US-Fernsehsender CNN, China habe wohl stillschweigend die Vergeltungszölle auf einige in den USA hergestellte Halbleiter zurückgenommen.
"Die Anleger setzen darauf, dass die positiven Nachrichten im Tarifstreit nicht abreißen", schrieb Marktanalyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets. Die Investoren hofften auch auf ein gegenseitiges Fallenlassen aller Zölle zwischen der Europäischen Union und den USA und eine expansive deutsche Fiskalpolitik.
An der Dax-Spitze gewannen die Aktien des Triebwerksherstellers MTU und des Flugzeugbauers Airbus jeweils rund drei Prozent. Am Index-Ende fielen Deutsche Telekom um knapp drei Prozent. Die Tochter T-Mobile US hatte am Vorabend nach US-Börsenschluss Zahlen für das erste Quartal vorgelegt, die hinsichtlich der Kundenzahl bei Mobilfunk-Laufzeitverträgen enttäuschten. Am Markt hieß es, die Kundenentwicklung überschatte die ansonsten starken Zahlen und einen angehobenen Ausblick. Die Papiere von T-Mobile US waren bereits im nachbörslichen US-Handel unter Druck geraten.
Für die Anteilsscheine des Baustoffkonzerns Heidelberg Materials ging es um fast zwei Prozent nach oben. Frischen Schub brachten die positiv aufgenommen Geschäftszahlen der Wettbewerber Saint Gobain und Holcim .
Bei den Anlegern von Merck kam die konkreter werdende, mögliche Übernahme des US-Unternehmens Springworks gut an. Insbesondere der nun im Raum stehende Kaufpreis scheint laut Experten durchaus attraktiv. Die Papiere des Darmstädter Pharma- und Spezialchemiekonzerns legten um knapp ein Prozent zu.
Unter den größten Gewinnern im MDax zogen die Anteilsscheine von Nordex um fast drei Prozent an. Der Umsatz des Windanlagenbauers liege zwar unter der Erwartung, schrieb der Experte Constantin Hesse vom Analysehaus Jefferies mit Blick auf die präsentierten Quartalszahlen. Die Profitabilität und der freie Barmittelzufluss hingegen seien deutlich besser als erwartet ausgefallen. Der Fachmann verwies zudem auf einen Rekordauftragsbestand./la/jha/