OTS: KfW / KfW Research: Wettbewerb zwischen China und Deutschland nimmt zu
KfW Research: Wettbewerb zwischen China und Deutschland nimmt zu
Frankfurt am Main (ots) -
- Konkurrenz bei Exporten in EU-Länder steigt
- Deutschland verliert Anteile, China gewinnt sie
- Angebotene Produktpalette im Fahrzeug- und Maschinenbau sowie der chemischen
Industrie wird immer ähnlicher
- Konflikt zwischen USA und China wird Handelsrivalität auf EU-Märkten weiter
verschärfen
Der wirtschaftliche Wettbewerb zwischen Deutschland und China auf den Märkten
der Europäischen Union wird immer größer. Während Deutschland Exportanteile
verliert, kann China zulegen. Zudem wird das Exportprofil der beiden Länder seit
Jahren ähnlicher: Sie treten sowohl im Kraftfahrzeugbau als auch im Maschinenbau
und im Wirtschaftszweig "Herstellung chemischer Erzeugnisse" bei immer mehr
Warenkategorien in Konkurrenz. Deutschland weist zwar in diesen Warengruppen
überwiegend noch die höheren Anteile an den Importen der anderen EU-Länder auf
als China, aber der Vorsprung nimmt ab.
Das sind Ergebnisse einer Studie von KfW Research über die Wettbewerbssituation
zwischen China und Deutschland auf den Märkten der Europäischen Union. "China
versucht, die eigenen Überkapazitäten zu exportieren. Europa rückt dabei nun
noch stärker in den Fokus der Volksrepublik, da sich die Bedingungen für den
Absatz in den USA rasant verschlechtern", sagte Dr. Dirk Schumacher,
Chefvolkswirt der KfW. "Für Deutschland ist es entscheidend, günstige
Rahmenbedingungen für Unternehmen zu schaffen und die Volkswirtschaft
wettbewerbsfähig aufzustellen, um dem zunehmenden Konkurrenzdruck aus China und
auch aus anderen Ländern standhalten zu können."
Noch weist Deutschland überwiegend höhere Anteile an den Importen der EU auf als
China. Der Vorsprung wird allerdings kleiner. So bezogen die anderen
EU-Mitgliedsländer im Segment Kraftfahrzeugbau im Jahr 2012 rund 33 Prozent des
gesamten Importwerts aus Deutschland, 2024 waren es noch 29 Prozent. Der
Importanteil aus China stieg im selben Zeitraum von rund 1 auf 4 Prozent. Bei
Waren des Maschinenbaus lag der Anteil Deutschlands 2012 bei 30 Prozent, 2024
bei 28 Prozent. China dagegen baute seinen Anteil von 7 auf 10 Prozent aus. Im
Bereich Chemische Erzeugnisse ging Deutschlands Anteil an den Importen der
anderen EU-Länder von 22 Prozent auf 18 Prozent zurück, der Chinas stieg von 2
auf rund 6 Prozent.
Insgesamt exportierte Deutschland im Jahr 2024 rund 54 Prozent seiner
Warenausfuhr in die anderen EU-Länder, bei China waren es 11 Prozent.
Verschiedene Umfragen unter deutschen Unternehmen haben ergeben, dass diese
mehrheitlich von einer sich weiter verschärfenden Konkurrenzsituation auch zu
chinesischen Firmen ausgehen. China hat seine Exporte in den vergangenen Jahren
immer weiter diversifiziert. Insbesondere der Anteil von arbeitsintensiven
Gütern geht zurück. Zugleich hat das Land seinen Handel mit Waren, die in China
lediglich zusammengebaut werden, von einem Anteil von 55 Prozent am gesamten
Exportwert im Jahr 2001 auf 20 Prozent im Jahr 2024 reduziert.
Die Studie ist abrufbar unter Fokus Volkswirtschaft | KfW (https://www.kfw.de/%C
3%9Cber-die-KfW/Service/Download-Center/Konzernthemen/Research/Fokus-Volkswirtsc
haft/)
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bereit unter Studien und Materialien | KfW (https://www.kfw.de/%C3%9Cber-die-KfW
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