PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Die europäischen Börsen haben am Freitag ihre Vortagesgewinnne leicht ausgebaut. "Das Handelsstreitthema bleibt weiterhin marktbeherrschend und so konnte das Handelsabkommen zwischen Großbritannien und den USA ein positives Signal für die Finanzmärkte setzen", begründete Marktexperte Andreas Likow den Anstieg.
Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50
In dem moderaten Anstieg machte sich auch eine gewisse Vorsicht bemerkbar. "Stand jetzt ist es nur schwer vorstellbar, dass ein US-Präsident Trump ohne größere Störfeuer zu den nächsten Deals schreitet und sich so das Zollthema am Ende zwar nicht in Luft auflöst, aber sehr viel weniger Schaden anrichtet als noch vor fünf Wochen angenommen, warnte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets.
Am Wochenende wollen sich Vertreter der USA und Chinas treffen. Die Erwartungen sind hoch, das Enttäuschungspotenzial entsprechend groß. "Die Gefahr eines Scheiterns der Handelsgespräche zwischen den USA und China an diesem Wochenende sollte wahrgenommen werden", mahnte daher Lipkow.
Mit Abstand stärkster Sektor war der der Ölwerte. Hier brachte die laufende Erholung des Ölpreises Rückenwind. Besser als erwartet ausgefallene Außenhandelsdaten aus China stützten. China ist nach den USA der zweitgrößte Ölverbraucher der Welt.
Gefragt waren zudem die Pharmawerte. Der Sektor hatte in den vergangenen Wochen merklich geschwächelt und damit auf die US-Zollpolitik reagiert. Stärkster Einzelwert waren Novo Nordisk
Auch die gebeutelten Luxuswerte kletterten vor dem Hintergrund der China-Daten und der Zoll-Hoffnungen des Marktes. So gewannen LVMH