dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 16.05.2025 - 17.05 Uhr
USA: Michigan-Konsumklima sinkt unerwartet etwas weiter
MICHIGAN - Vor dem Hintergrund der US-Zollpolitik hat sich die Stimmung der US-Verbraucher im Mai überraschend weiter eingetrübt. Das von der Universität Michigan erhobene Konsumklima fiel zum Vormonat um 1,4 Punkte auf 50,8 Punkte, wie die Universität am Freitag nach einer ersten Schätzung mitteilte. Es ist der fünfte Rückgang in Folge. Damit wurde der niedrigste Stand seit dem Rekordtief im Juni 2022 erreicht. Volkswirte hatten mit einem Anstieg auf 53,4 Punkten gerechnet.
USA: Einfuhrpreise legen unerwartet etwas zu
WASHINGTON - Die Preise von in die USA importierten Gütern sind im April überraschend wieder etwas gestiegen. Im Jahresvergleich legten die Importpreise um 0,1 Prozent zu, wie das Arbeitsministerium am Freitag in Washington mitteilte. Bankvolkswirte hatten im Schnitt mit einem Rückgang um 0,2 Prozent gerechnet. Im März hatte die Jahresrate bei revidierten plus 0,8 Prozent gelegen. Zunächst waren plus 0,9 Prozent ermittelt worden.
GESAMT-ROUNDUP: Kreml nimmt Tempo aus Gesprächen - Gefangenenaustausch geplant
ISTANBUL - Nach langem Hin und Her haben sich erstmals seit über drei Jahren russische und ukrainische Unterhändler getroffen, um über ein Ende des Kriegs zu sprechen. Nach weniger als zwei Stunden waren die Verhandlungen allerdings bereits beendet. Immerhin endete das Treffen trotz offensichtlich großer Differenzen nicht mit einem Eklat.
Rubio: Nur Treffen zwischen Trump und Putin bringt Ergebnis
WASHINGTON - US-Außenminister Marco Rubio hat unmittelbar vor geplanten Gesprächen ukrainischer und russischer Delegationen in der Türkei über eine Waffenruhe klargemacht, dass nur ein Treffen von US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin ein Ergebnis bringen kann. Er wisse nicht, wann und wo das sein werde, "aber das ist im Moment die einzige Chance", sagte Rubio im Sender Fox News. "Nach allem, was wir nach monatelanger Arbeit wissen, wird nichts passieren, bis Präsident Trump sich mit Wladimir Putin an einen Tisch setzt und die Dinge auf den Tisch legt."
ROUNDUP: EU begleitet Ukraine-Verhandlungsstart mit Sanktionsdrohung
TIRANA - Die europäischen Partner der Ukraine haben den Beginn der Friedensgespräche in Istanbul mit lautstarken neuen Sanktionsdrohungen gegen Russland begleitet. Bei einem Treffen europäischer Staats- und Regierungschefs in der albanischen Hauptstadt Tirana kündigte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen einen Vorschlag für ein neues Paket mit Strafmaßnahmen an. Großbritanniens Regierungschef Keir Starmer erklärte, sollte es keine Waffenruhe geben, werde man bei Sanktionen gemeinsam handeln.
Italien: Inflation schwächt sich überraschend etwas ab
ROM - In Italien hat sich die Inflation im April überraschend etwas abgeschwächt. Die nach europäischem Standard erhobenen Verbraucherpreise (HVPI) legten auf Jahressicht um 2,0 Prozent zu, wie das Statistikamt Istat am Freitag in Rom nach einer zweiten Schätzung mitteilte. Die erste Schätzung mit 2,1 Prozent wurde damit leicht nach unten revidiert. Im März hatte die Rate bei 2,1 Prozent gelegen. Volkswirte hatten für April im Schnitt mit einer Bestätigung der Erstschätzung gerechnet.
Wirtschaftsleistung Japans geht zum Jahresauftakt stärker zurück als erwartet
TOKIO - Japans Wirtschaft ist zum Jahresauftakt und damit bereits vor der Zollankündigung von US-Präsident Donald Trump deutlicher geschrumpft als von Experten erwartet. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ging in den drei Monaten bis Ende März im Vergleich zum Vorquartal auf das Jahr hochgerechnet und bereinigt um die Inflation um 0,7 Prozent zurück, wie die japanische Regierung am Freitag in Tokio mitteilte. Im vierten Quartal war die Wirtschaft Japans noch kräftig gewachsen. Volkswirte hatten damit gerechnet, dass dies nicht anhält und die Wirtschaftsleistung des Landes zum Jahresstart zurückgehen wird. Sie hatten allerdings mit einem geringeren Rückgang gerechnet.
Mehr Baugenehmigungen im ersten Quartal
WIESBADEN - In Deutschland sind im ersten Quartal dieses Jahres wieder mehr neue Wohnungen genehmigt worden. Die Zahl der neu genehmigten Wohneinheiten stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,4 Prozent auf 55.400, wie das Statistische Bundesamt berichtet. Die große Mehrheit von 46.100 Wohnungen soll in neuen Gebäuden entstehen. Besonders stark wuchs die Zahl der genehmigten Einfamilienhäuser: um 15,3 Prozent auf 10.600 Einheiten.
Fed-Chef warnt vor anhaltenden Versorgungsengpässen
WASHINGTON - US-Notenbankchef Jerome Powell hat vor künftigen Belastungen für die Weltwirtschaft gewarnt. "Wir könnten in eine Phase häufiger und womöglich längerer Versorgungsengpässe eintreten", sagte der Fed-Chef in Washington. Das stelle sowohl für die Wirtschaft als auch für Zentralbanken eine schwierige Herausforderung dar, erklärte Powell. Die Inflation könne künftig schwankungsanfälliger sein als in den vergleichsweise stabilen Jahren zwischen der Finanzkrise 2008 und der Corona-Pandemie.
SNB-Präsident: 'Wenn Negativzinsen notwendig sind, machen wir das'
ZÜRICH - Für SNB-Direktionspräsident Martin Schlegel ist das derzeit prägende Element an den Märkten die Unsicherheit. Dabei gebe es zwei Unsicherheiten: "Erstens: Was passiert überhaupt und zweitens wie wirkt das?" Es gebe kaum Modelle, die so hohe Zölle abbilden können, wie sie im Moment diskutiert würden, sagte Schlegel am Freitag anlässlich des Swiss Media Forum in Luzern.
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