PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Neue US-Zolldrohungen haben Europas Börsen am Freitag einen herben Dämpfer verpasst. Zum Handelsende notierten die wichtigsten Indizes allerdings etwas über ihren Tagestiefs. Die Entwicklung verlief damit ähnlich wie an den New Yorker Börsen, wo die anfänglichen Verluste schrumpften.
Der zuletzt schon schwächelnde Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
Außerhalb der Eurozone fielen die Tagesabschläge geringer aus. Beim SMI
US-Präsident Donald Trump drohte der EU Strafzölle von 50 Prozent auf deren Produkte an. Diese sollten am 1. Juni in Kraft treten, schrieb der Republikaner auf seinem Online-Sprachrohr Truth Social. Denn die laufenden Verhandlungen führten zu nichts.
Anleger sahen sich in ersten Reaktionen an das "Zollgewitter" von Anfang April erinnert, als Trump die ganze Welt mit hohen Abgaben auf Einfuhren in die USA schockiert hatte. Viele davon setzte er später aber vorübergehend wieder aus. Nach einem Abkommen mit Großbritannien hatte zuletzt auch Hoffnung gemacht, dass die USA mit China eine vorübergehende Regelung fand und ihre exorbitant hohen Strafzölle für chinesische Waren deutlich reduzierte.
Zudem wurden am Freitag erfreuliche europäische Konjunkturdaten veröffentlicht. Die kriselnde deutsche Wirtschaft wuchs im ersten Quartal im Vergleich zum Vorquartal doppelt so stark wie zunächst vom Statistischen Bundesamt geschätzt. In Großbritannien hatten sich die Einzelhandelsumsätze im April stärker als erwartet erholt.
Die NordLB wies allerdings mit Blick auf das deutsche Bruttoinlandsprodukt darauf hin, dass Vorzieheffekte angesichts der Zollpolitik von Donald Trump die Exporte wohl kräftig angeschoben haben. "Trump macht die deutsche Wirtschaft vorerst wieder großartig", erklärte ING-Ökonomen Carsten Brzeski in Anlehnung an Trumps Leitspruch "Make America Great Again".
Im marktbreiten Stoxx Europe 600
Dagegen führte der exportabhängige Autosektor
Unter den Einzelwerten legten Roche
In London gewannen AJ Bell