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Börse Frankfurt-News: Nebenwerte in Scale: Gleich drei Debüts

18.06.2025
um 10:30 Uhr

FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Pfisterer, Innoscripta, Tin Inn - gleich drei Neuzugänge hat das Scale-Segment zu verzeichnen. Und seit dem Tief vom April geht es auch mit den Kursen nach oben. Für die erfolgreiche Datagroup sieht alles nach einer Übernahme aus.

17. Juni 2025. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Vom Scale-Segment kommen gute Nachrichten: Zum einen setzt sich die Aufwärtsbewegung fort. Am Dienstagmorgen liegt der Scale-All-Share-Index bei 1.245 Punkten und damit über den 1.224 Zählern vor einem Monat. Seit Jahresanfang ergibt sich damit jetzt ein Plus von 12 Prozent. Zum anderen wächst das Segment für kleine und mittelgroße Unternehmen wieder. Gleich drei Neuzugänge gab es.

Schon am 14. Mai hat der Stromnetzausrüster Pfisterer (DE000PFSE212) einen erfolgreichen Börsengang hingelegt. Auch seitdem läuft es rund: Nach 27 Euro Ausgabepreis und 30 Euro zu Börsenstart kostet die Aktie jetzt 38,45 Euro. Das sich zuvor in Familienhand befindende Unternehmen aus der Nähe von Stuttgart hatte Ende Mai über ein starkes erstes Quartal 2025 berichtet und eine positive Entwicklung im Gesamtjahr in Aussicht gestellt.

Holpriger Börsenstart für Innoscripta, Tin Inn legt zu

Etwas durchwachsener verlief der Börsenstart für den Münchener Softwareanbieter Innoscripta (DE000A40QVM8) am 23. Mai. Der Angebotspreis lag bei 120 Euro, schon am ersten Handelstag geriet die Aktie aber unter Druck und wird aktuell zu 85,60 Euro gehandelt. Das Unternehmen hat sich auf Software für Forschungs- und Entwicklungsprojekte spezialisiert, mit für eine steuerliche Förderung rechtskonformen Dokumentation.

Seit dem 19. Mai ist zudem Tin Inn (DE000A40ZTT8) dabei. Nach einem ersten Kurs von 6,90 Euro wird die Aktie jetzt zu 9,36 Euro gehandelt. Tin Inn bezeichnet sich selbst als weltweit einzige Hotelgruppe, die ihre Gebäude selbst entwickelt, produziert und die Häuser auch betreibt. Alle Tin Inn-Hotels verfügen über 20 standardisierte Zimmer, gefertigt aus recycelten Überseecontainern. Gebaut wird in einer eigenen Smart Factory in Wassenberg bei Heinsberg in Nordrhein-Westfalen.

Gute Umsätze für Börsenneulinge.

Umsatzspitzenreiter im Scale-Segment der Deutschen Börse im Mai war abermals Steyr Motors (AT0000A3FW25). Der Umsatz fiel mit 37 Millionen Euro aber - wie bereits im April - deutlich niedriger aus als im extrem umsatzstarken März (205 Millionen Euro). Es folgten 2G Energy (DE000A0HL8N9), Börsenneuling Pfisterer, The Platform Group (DE000A2QEFA1), Mensch und Maschine (DE0006580806) und der zweite Börsenneuling Innoscripta.

Steyr: Immer noch mehr als Kursverdreifachung

Weiter seitwärts ging es für Steyr Motors (AT0000A3FW25). Die Aktie wird aktuell zu 49 Euro gehandelt, etwas unter dem Niveau vor einem Monat. Der Kurs des österreichischen Motorenbauers, der vom Rüstungsboom profitiert, war Mitte März rasant angestiegen auf in der Spitze 430 Euro, dann ging es wieder steil nach unten. Seit Jahresanfang ergibt sich aber immer noch mehr als eine Kursverdreifachung. Da Steyr ist seit Ende Oktober 2024 an der Börse ist, steht von der Kursentwicklung auf Zwölfmonatssicht Daldrup & Söhne (DE0007830572) aktuell am besten da mit einem Kursplus von 50 Prozent. Ebenfalls sehr gut entwickelt haben sich 2G Energy (DE000A0HL8N9), die mittlerweile mehrheitlich von der Zertiva AG gehaltene Apontis Pharma (DE000A3CMGM5), Ernst Russ (DE000A161077) und Swissnet (CH0451123589) mit Kurszuwächsen zwischen 31 und 38 Prozent.

Datagroup: Angebot erhöht

Nur nach oben geht es schon seit Anfang April für die Datagroup (DE000A0JC8S7). Nach 36 Euro ist die Aktie auf jetzt 60,40 Euro geklettert. Finanzinvestor KKR will die Datagroup übernehmen und hat das Angebot Anfang Juni von 54 auf 56,50 Euro je Aktie erhöht. Voraussetzung ist, dass die Annahmequote mindestens 80 Prozent aller ausstehenden Aktien erreicht, ab 90 Prozent sollen es 58 Euro sein. Bei Verfehlen der Schwellen bleibt es bei 54 Euro. Die Baader Bank hält den Preis für viel zu niedrig. Sie rät zum Kauf der Aktie und nennt ein Kursziel von 80 Euro. Auch die erhöhte Kaufofferte von KKR spiegle den wirklichen Wert des Unternehmens nicht angemessen wider, heißt es. Die Quirin Bank rät hingegen nun zum Halten und sieht die Aktie bei 58 Euro als fair bewertet an.

Von Anna-Maria Borse © 17. Juni 2025, Deutsche Börse AG

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)