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Moskau: Aussprache für deutschen Botschafter beendet

27.06.2025
um 17:26 Uhr

BERLIN/MOSKAU (dpa-AFX) - Der wegen eines Streits um Korrespondenten russischer Staatsmedien vorgeladene deutsche Botschafter in Moskau, Alexander Graf Lambsdorff, hat nach rund zwei Stunden das Außenministerium verlassen. Es habe ein langes, interessantes Gespräch gegeben, in welchem die Bedingungen für die Arbeit von Korrespondenten erörtert wurden, sagte Lambsdorff russischen Medien zufolge beim Verlassen des Gebäudes. Der Dialog werde fortgesetzt, kündigte er an. Details nannte er jedoch nicht. Zuvor hatte das russische Außenministerium mit Maßnahmen gegen deutsche Journalisten gedroht.

Hintergrund ist der Streit um den Mitarbeiter einer staatlichen russischen Medienholding, der in Berlin arbeitet. Diesem hatte das Berliner Landesamt für Einwanderung die Verlängerung seiner abgelaufenen Aufenthaltserlaubnis verwehrt. Die Pässe der Ehefrau und der Tochter wurden von der Polizei "nach Aushändigung in Verwahrung genommen", wie ein Sprecher auf Anfrage mitteilte.

Die russische Außenamtssprecherin Maria Sacharowa klagte über deutsche Behördenwillkür. Russland werde Vergeltungsmaßnahmen gegen deutsche Medienvertreter treffen, kündigte sie zudem an. Diese sollten Lambsdorff bei dessen Einbestellung übermittelt werden./mvk/DP/stw