PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Die Hoffnung auf ein Ende der Zollkonflikte mit den USA hat am Freitag die europäischen Börsen beflügelt. Die US-Börsen, die aus demselben Grund neue Rekorde feierten, gaben zusätzlich Schwung. Obendrein stützten Zinssenkungsfantasien.
"Zusammen mit der Entspannung an der geopolitischen Front setzt sich der Börsenzug nun wieder nach oben in Bewegung und straft all diejenigen Lügen, die mit einer größeren Korrektur über den Sommer gerechnet hatten", kommentierte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets.
Der EuroStoxx 50
Im Zollkonflikt einigten sich China und die USA auf ein Ende bestimmter Handelsbeschränkungen, wie beide Seiten mitteilten. US-Handelsminister Howard Lutnick bestätige anschließend der Nachrichtenagentur Bloomberg, dass der Deal mit China unterschrieben worden sei. China wird ihm zufolge seltene Erden liefern und die USA werden dafür ihre Gegenmaßnahmen beenden.
Obendrein könnte noch vor Ablauf der Frist am 9. Juli ein Abkommen zwischen der Europäischen Union und den USA getroffen werden. Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission, habe beim Gipfeltreffen am Donnerstag gesagt, sie sei zuversichtlich, dass vor dem Fristablauf eine Einigung erzielt werden könne, um eine wirtschaftlich schädliche Eskalation zu vermeiden, zitiert Bloomberg mit der Angelegenheit vertraute Personen.
Bis auf die Energieversorger legten alle Sektoren in Europa zu. Besonders kräftig aufwärts ging es für konjunktursensible und exportorientierte Sektoren. "Die Marktteilnehmer hoffen auf ein schnelles Ende im Handelsstreit zwischen der EU und den USA", erklärte Marktexperte Andreas Lipkow. Mit Abstand war der Autosektor daher am gefragtesten und legte deutlich um mehr als vier Prozent zu.
Auch Aktien von Luxusunternehmen, für die China ein bedeutender Markt ist, profitierten von den Neuigkeiten im Zollstreit. Das US-Analysehaus Bernstein Research schätzt die Aussichten für die Branche positiv ein und hält eine Erholung im zweiten Halbjahr für möglich. LVMH
Unter den Industriewerten ging es für Schneider Electric
Unter den kleineren Werten sprangen AMS-Osram