FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Staatsanleihen sind am Freitag etwas gestiegen. Der richtungweisende Euro-Bund-Future
Schwache Konjunkturdaten aus Deutschland stützten die Anleihekurse. Die Auftragseingänge waren im Mai stärker als erwartet gefallen. Nach der jüngsten Erholung gab es hier im Mai zwar einen Dämpfer, der im Vergleich zum April gemeldete, überraschend deutliche Rückgang basierte aber auf einer deutlichen Aufwärtsrevision des Aprilwertes.
Experte Jens-Oliver Niklasch von der Landesbank Baden-Württemberg sprach mit Blick auf die Mai-Daten in einer ersten Reaktion von einer leichten Enttäuschung, die aber nicht überbewertet werden sollte. "Zuletzt waren die Zahlen aus der Industrie durchaus ansprechend, sodass auch mal der eine oder andere Rücksetzer zu verkraften ist. Insgesamt spricht die Mehrheit der Indikatoren derzeit für eine gewisse Stabilisierung der Konjunktur." Über allem schwebe aber weiterhin das Damoklesschwert der US-Zollpolitik.
Aus den USA gab es kaum Impulse. Es wurden wegen des dortigen Feiertags keine Konjunkturdaten veröffentlicht.
Der Blick richtete sich jetzt auf die Handelspolitik von US-Präsident Donald Trump. "Problematisch könnte es nochmals in der kommenden Woche werden, wenn das Trumpsche Datum für die Einigung auf neue Zollabkommen erreicht wird", schreibt Dekabank-Chefvolkswirt Ulrich Kater. "Aber auf diesem Feld sind die Marktteilnehmer nicht mehr so schreckhaft wie noch vor einigen Monaten, wissen sie doch, dass Zölle zwar dauerhaft bleiben werden, die US-Regierung jedoch vor den selbstzerstörerischen Effekten von zu hohen Zollsätzen zurückschreckt." US-Präsident Donald Trump will ab dem 9. Juli weitere Zölle in Kraft treten lassen, wenn die EU ihm in Handelsfragen nicht entgegenkommt./jsl/stw