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10.07.2025
um 09:18 Uhr

APA ots news: Digitaler Euro - Europas strategische Priorität in herausfordernden Zeiten

Nationalbank diskutiert mit Marktteilnehmer:innen im
diesjährigen Open Forum

Wien (APA-ots) - Bei der jährlichen Fachveranstaltung Open Forum
"Digitaler Euro und
Zahlungsverkehr" diskutieren hochrangige Expert:innen am 10. Juli
2025 in der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) bereits zum dritten
Mal über aktuelle Themen des elektronischen Zahlungsverkehrs und
Fortschritte beim Eurosystem-Projekt zur Entwicklung eines digitalen
Euro. Dieser "digitale Zwilling" des Euro-Bargelds soll dazu
beitragen, Europas Zahlungsverkehr in Zeiten geopolitischer Umbrüche,
zunehmender Digitalisierung und eines sich verändernden
Zahlungsverhaltens zukunftsfit, wettbewerbsfähig und unabhängig zu
machen. Gleichzeitig sollen alle Bürger:innen damit zusätzlich zum
Euro-Bargeld ein sicheres, einfaches und kostenfreies gesetzliches
digitales Zahlungsmittel für den gesamten Euroraum erhalten. Und
schließlich soll der digitale Euro dazu beitragen, in der
grenzüberschreitenden Wirtschaft das volle Potenzial des (digitalen)
Binnenmarktes auszuschöpfen.

Der Zahlungsverkehr als kritische Infrastruktur hat in den
letzten Jahren vor allem angesichts der rasanten technologischen
Entwicklung und der jüngsten geopolitischen Umbrüche massiv an
Bedeutung für Europa gewonnen. "In der aktuellen geopolitischen Lage
benötigen wir den digitalen Euro mehr denn je - denn er stärkt die
Souveränität und Resilienz im Euroraum und somit auch Europas
Wettbewerbsfähigkeit und Produktivität", betont OeNB-Gouverneur
Robert Holzmann in seinen Eröffnungsworten. Das Eurosystem arbeitet
derzeit an den technischen Vorbereitungen zur Einführung eines
digitalen gesetzlichen Zahlungsmittels für den Euroraum. Die
grundsätzliche Entscheidung zur Einführung eines digitalen Euro muss
jedoch auf politischer Ebene gefällt werden. Daher sind nun die
politischen Entscheidungsträger:innen gefordert, hier zügig eine
Einigung für Europas Zukunft zu treffen.

Open Forum: wertvoller Austausch mit Marktteilnehmer:innen zu
vier Kernthemen

Die Ausgangsbasis für den diesjährigen Austausch bereitet Carola
Westermeier, Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung, die in
ihrem Impulsvortrag über die größeren geo- und sicherheitspolitischen
Perspektiven im Zusammenhang mit dem digitalem Zentralbankgeld
referiert. Nach einem kurzen Überblick über den aktuellen Stand des
Projekts digitaler Euro durch die Europäische Zentralbank (EZB)
folgen vier aktuelle fachbezogene Diskussionsblöcke.

Vormittags stehen die Konsument:innen als Endnutzer:innen im
Mittelpunkt. Schließlich soll der digitale Euro - ebenso wie sein
analoger Zwilling das Bargeld - für alle Menschen ein einfaches,
sicheres und kostenfreies Zahlungsmittel sein und die Bedürfnisse
aller Menschen berücksichtigen. (Finanzielle) Inklusion ist kein
Nischenthema, sondern für mehr als ein Drittel der Bevölkerung eine
Notwendigkeit. Studien und Analysen zu Nutzungspräferenzen sowie zu
Aspekten der finanziellen Inklusion bilden die Basis für die daran
anschließenden Diskussionen mit relevanten Stakeholdern und
Interessenvertreter:innen.

Nachmittags werden mit den Marktteilnehmer:innen technisch-
regulatorische Aspekte diskutiert. Im Fokus stehen dabei das
Innovationspotenzial des digitalen Euro, die Ausgestaltung des Public
-Private-Partnership, die Frage wie der digitale Euro
privatwirtschaftliche Initiativen ergänzen kann und praktisch in die
bestehende Zahlungsverkehrslandschaft eingebettet werden kann und wie
die dafür notwendigen Investitionen aufgebracht werden können.

Digitaler Euro als Sicherheitsnetz und Innovationsmotor

Petia Niederländer, Direktorin der OeNB-Hauptabteilung
Zahlungsverkehr, Risikoüberwachung und Finanzbildung, unterstreicht
die Bedeutung der Interoperabilität zwischen öffentlichen und
privaten Lösungen und des digitalen Euro als unabdingbarem
öffentlichen Sicherheitsnetz: "Der digitale Euro wird auch dort
verwendet werden können, wo bestehende Zahlungslösungen derzeit noch
nicht hinreichen oder Kooperationspartner finden. Dank seiner
universellen Akzeptanz und eigebetteten Schnittstellen, wird er
Interoperabilität ermöglichen und somit Brücken schlagen können
zwischen verschiedenen Regionen, Zahlungslösungen und
Anwendungsfällen." Ein wichtiger, nicht zu unterschätzender Aspekt
ist die Verankerung des digitalen Euro in europäische Standards wie
dem einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraum (SEPA) und den
Echtzeitüberweisungen, auf deren Basis der Markt für weitere
Innovationen und neue Anwendungsfälle sorgen kann.

Für Europa ist der digitale Euro eine strategische Priorität.
Dies unterstrich kürzlich nicht nur EZB-Präsidentin Christine Lagarde
bei ihrer Aussprache im Europäischen Parlament. Auch die EU-
Mitgliedstaaten betonten beim Euro-Gipfel, wie wichtig rasche
Fortschritte beim Projekt digitalen Euro seien, um langfristig die
Wettbewerbs- und Widerstandsfähigkeit von Europas Zahlungsverkehr zu
stärken.

Hinweis: Seit dem Start des Eurosystem-Projekts steht die OeNB im
aktiven Austausch mit österreichischen Stakeholder:innen. Zudem gibt
es für interessierte Marktteilnehmer:innen und
Innovationspartner:innen mit dem OeNB-Informationsportal eine
zentrale und gesicherte Plattform zur Vorbereitung auf den digitalen
Euro. Für diesbezügliche Informationen wenden Sie sich bitte an
digitalereuro@oenb.at.

Weiterführender Link: Digitaler Euro - Oesterreichische
Nationalbank (OeNB)

Rückfragehinweis:
Oesterreichische Nationalbank
Mag.a Marlies Schroeder, MiM
Telefon: (+43-1) 404 20-6900
E-Mail: marlies.schroeder@oenb.at
Website: https://www.oenb.at

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