FRANKFURT/BERLIN/MAILAND (dpa-AFX) - Die Bundesregierung fordert von Unicredit
Die Unicredit war im Herbst in großem Stil bei Deutschlands zweitgrößter Privatbank eingestiegen und hatte am Dienstagabend mitgeteilt, dass sie ihre direkte Aktienbeteiligung an der Commerzbank und damit ihre Stimmrechte von knapp unter 10 Prozent auf rund 20 Prozent verdoppelt hat. Damit ist die italienische Großbank nun der größte Anteilseigner des Frankfurter Dax
"Unfreundliches Vorgehen"
Die Position der Bundesregierung bleibe klar, betonte Klingbeil: "Wir lehnen das unabgestimmte und unfreundliche Vorgehen der Unicredit ab. Das hat die Bundesregierung auch gegenüber der Unicredit sehr deutlich gemacht. Der Bund wird seine Beteiligung nicht veräußern."
Bislang hat sich Unicredit-Chef Andrea Orcel vom Widerstand aus Berlin und Frankfurt unbeeindruckt gezeigt. Im Gegenteil: Die Unicredit kündigte an, auch die weiteren rund 9 Prozent an der Commerzbank, auf die sie über Finanzinstrumente Zugriff hat, "zu gegebener Zeit" in Aktien umzuwandeln.
Ab einem Aktienanteil von 30 Prozent wäre die Unicredit gesetzlich verpflichtet, den übrigen Commerzbank-Aktionären ein offizielles Übernahmeangebot zu machen. Die Unicredit, die im deutschen Markt mit der Hypovereinsbank (HVB) bereits ein Standbein hat, sieht in einem Zusammenschluss Chancen im Geschäft mit Privat- und Mittelstandskunden. Hierzulande sind die Sorgen groß, dass eine Fusion Stellenabbau und Filialschließungen bedeuten würde./ben/hoe/DP/jha