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OTS: Alvarez & Marsal / Neuer A&M Distress Alert (ADA) Handelszölle belegt: ...

10.07.2025
um 16:33 Uhr

Neuer A&M Distress Alert (ADA) Handelszölle belegt: mehr Unternehmen
befinden sich in einer Krisensituation
N.Y./München (ots) -

- Schwache Bilanzen, schlechte Ergebnisse und drohende Zölle setzen Unternehmen
europaweit unter Druck.
- Deutschland und Frankreich in Europa am stärksten betroffen .
- Deutlicher Anstieg der Notlagen bei Unternehmen in den Branchen Automobil und
Produktion

Alvarez & Marsal (A&M) (https://www.alvarezandmarsal.com/) , ein weltweit
führendes Beratungsunternehmen, veröffentlicht seinen halbjährlichen Report zu
Unternehmen in Notlage, den Alvarez & Marsal Distress Alert (ADA) (https://www.a
lvarezandmarsal.com/insights/european-corporates-primed-more-distress-audit-seas
on-begins) . Der Report betrachtet und bewertet die Finanzlage sowie die
Stabilität der Bilanz von mehr als 7.900 Unternehmen in Europa und im Mittleren
Osten.

Die neueste Ausgabe des ADA untersucht die jüngsten Finanzberichte für das
Gesamtjahr 2024 und zeigt, dass sich die Anzahl der Unternehmensnotlagen in
Europa stabilisiert hat. Mit einem Wert von aktuell 8,8 % (695 Unternehmen)
liegt sie in etwa auf dem Niveau des Vorjahres (9,0 %).

Dies klingt zunächst positiv, überdeckt aber tiefgreifendere Probleme: Denn 32 %
der analysierten Unternehmen (mehr als 2.500) weisen eine fragile Bilanz auf.
Das ist der höchste Stand seit 2021. Hauptursachen dafür sind die anhaltend
hohen Zinsen und die große Herausforderung gleichzeitig genug Liquidität und
Gewinne zu erzielen, um anfallende Schulden zu bedienen. Zudem weisen in diesem
Jahr 13,4 % der untersuchten Unternehmen (mehr als 1.000) eine unzureichende
Performanz auf - das ist eine Erhöhung von 10 % im Vorjahresvergleich.

Zwar stehen die Kreditmärkte derzeit für die meisten Kreditnehmer offen, doch
der Druck durch Zölle sowie die allgemeine geopolitische Instabilität dürften
die operativen und finanziellen Herausforderungen für Unternehmen in Zukunft
weiter verschärfen. Dies könnte zu einer weiteren Zunahme der Notlagen führen.

Deutsche Unternehmen in Europa am stärksten betroffen

11,5 % der analysierten deutschen Unternehmen gelten dem Report nach als in
Notlage und machen Deutschland damit zu dem am stärksten angeschlagenen Markt in
Europa.

Der Wert ist der höchste seit Beginn der Pandemie. 2023 waren es noch 9,7 % der
untersuchten Unternehmen. Ursachen sind das nur minimale Wachstum der letzten
Jahre sowie die hohe Exponiertheit gegenüber krisengeschüttelten Branchen wie
der Automobil- und Chemieindustrie.

Auch in Frankreich und im Vereinigten Königreich bleibt die Lage angespannt. So
verzeichnete Frankreich 2024 europaweit den stärksten Anstieg der Notlagenquote:
Von 8,1 % im Vorjahr stieg der Wert auf 10,5 %. Gründe sind das schleppende
Wirtschaftswachstum sowie politische und fiskalische Herausforderungen.

Im Vereinigten Königreich zwar ein leichter Rückgang von etwa 250 Unternehmen
und somit 9,8 % im Vorjahr auf 8,9 % zu verzeichnen, dies ist jedoch nach wie
vor einer der höchsten Prozentsätze unter den analysierten Ländern. Zudem ist in
Einklang mit dem allgemeinen europäischen Trend ist der Anteil der britischen
Unternehmen mit einer schwachen Bilanz in den letzten vier Jahren stetig
gestiegen und liegt nun bei einem Drittel, also rund 870 der analysierten
Unternehmen.

Volker Gross (https://www.linkedin.com/in/volker-gross-646aa8/) , Managing
Director und Restrukturierungsexperte bei Alvarez & Marsal, kommentiert:

"Die finanzielle Gesundheit der Unternehmen hat sich in zwei der drei größten
Volkswirtschaften Europas verschlechtert. Dies signalisiert erhebliche
Herausforderungen für einige der wichtigsten Branchen und Unternehmen der EU. In
fast allen untersuchten Ländern weisen über 30 % der Unternehmen schwache
Bilanzen auf und somit ein Frühwarnzeichen für einen möglichen Anstieg der
Zahlungsnot."

Einzelhandel und Medien am stärksten betroffen - Verdopplung bei Automobil

Über Europa hinweg am stärksten betroffen waren 2024 Unternehmen in den Branchen
Medien, Unterhaltung sowie im Einzelhandel mit Werten von 13,7 % bzw. 13,2 % an
Notlagen.

Einen deutlichen Anstieg gab es in den Bereichen Automobilindustrie, Rohstoffe &
Manufacturing sowie Unternehmensdienstleistungen. Im Automobilsektor hat sich
die Zahl der Unternehmen in Notlage von 13 im Jahr 2023 auf 22 im Jahr 2024 fast
verdoppelt. Hintergründe sind der globale Wettbewerbsdruck, der Übergang zur
Elektromobilität sowie tarifbedingte Lieferkettenstörungen und
Kostensteigerungen. Vor allem deutsche Hersteller haben Marktanteile an die
Konkurrenz aus Asien verloren. Besonders besorgniserregend in diesem Sektor sind
die schwachen Bilanzen: Vier von zehn Unternehmen leiden unter einer
geschwächten Kapitalstruktur, die durch Zölle weiter unter Druck geraten dürfte.

Volker Gross schätzt die Situation wie folgt ein:

"Auch wenn sich der Wert an Unternehmensnotlagen auf dem Papier stabilisiert
hat, spiegelt dies eher das Stagnieren vieler europäischer Volkswirtschaften
wider als die Belastbarkeit der Unternehmen. Der Blick auf viele Bilanzen und
finanzielle Leistungsniveaus lässt vermuten, dass es nicht viele externe
Einflüsse braucht, um Notlagen hervorzurufen. Die Auswirkungen der Handelszölle
könnten viele Unternehmen in eine prekäre Lage versetzen, insbesondere
diejenigen, die in den nächsten 12 Monaten refinanziert werden müssen.
Angesichts dessen müssen Unternehmen proaktiv handeln und Volatilität in ihre
Liquiditätslage einplanen, bevor es zu spät ist."

Den vollständigen Report erhalten Sie hier (https://www.alvarezandmarsal.com/sit
es/default/files/2025-07/A%26M%20Distressed%20Alert%202025%20Summer%20Edition%20
July%202025.pdf) .

Hinweis zur Methodik

Das Financial Restructuring Advisory Team von A&M hat eine Methodik entwickelt,
um die Performance und Bilanzstärke europäischer Unternehmen zu bewerten und
diejenigen zu identifizieren, die sich in finanziellen Schwierigkeiten befinden
oder bald in diese geraten könnten.

Die Studie umfasst 7.900 börsennotierte und private Unternehmen mit einem
Jahresumsatz von jeweils mehr als 20 Millionen Euro in 33 Ländern in Europa und
im Nahen Osten. Diese Unternehmen haben für alle Geschäftsjahre von 2020 bis
2024 kontinuierlich Daten zur Verfügung gestellt.

Der ADA-Index analysiert 18 KPIs, um zwei Teilwerte zu ermitteln: den
Performance-Score, der auf der eigenen Gewinn- und Verlustrechnung des
Unternehmens sowie auf entsprechenden KPIs basiert, die mit denen der
Branchenkonkurrenz verglichen werden, und den Robustness-Score, der auf
detaillierten Bilanzdaten basiert. Die Werte werden auf einer Skala von null
(stark betroffen) bis 10 (sehr solide Situation) angegeben.

Über Alvarez & Marsal

Alvarez & Marsal (https://www.alvarezandmarsal.com/de/global-locations/germany)
wurde 1983 gegründet und ist ein weltweit führendes Unternehmen für
professionelle Dienstleistungen. Das Unternehmen ist bekannt für seine
Führungsqualität, sein engagiertes, ergebnisorientiertes Handeln - Leadership,
Action, Results und bietet Beratungs-, Leistungsverbesserungs- und
Turnaround-Management-Services an. Alvarez & Marsal liefert praktische Lösungen
für die individuellen Herausforderungen seiner Kunden. Mit seinem weltweiten
Netzwerk von erfahrenen Mitarbeitern, erstklassigen Beratern sowie Experten mit
langjähriger Erfahrung in Aufsichtsbehörden und Industrieunternehmen unterstützt
Alvarez & Marsal Unternehmen, Vorstände, Private-Equity-Unternehmen,
Anwaltskanzleien und Regierungsbehörden dabei, ihre Transformation
voranzutreiben, Risiken zu minimieren und in jeder Wachstumsphase Mehrwert zu
schaffen.

Um mehr zu erfahren, besuchen Sie AlvarezandMarsal.com
(https://www.alvarezandmarsal.com/) und folgen Sie uns auf LinkedIn
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Jazmin Lopez Perez
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Tel: +49 151 16267587
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