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OTS: BVR Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken / ...

16.07.2025
um 10:49 Uhr

Starkes Kundengeschäft - Genossenschaftliche FinanzGruppe
erwirtschaftet Gewinn von 10,8 Milliarden Euro im Jahr 2024
Frankfurt (ots) -

- Zweithöchstes Ergebnis überhaupt
- Kolak: "Gehen Zukunftsthemen aus Position der Stärke an"
- Reform der genossenschaftlichen Institutssicherung läuft auf Hochtouren
- Banking der Zukunft, Mitgliedschaft und demografischer Wandel im Fokus

Die Genossenschaftliche FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken hat im
Geschäftsjahr 2024 in einem herausfordernden Umfeld ein erfreuliches Ergebnis
erzielt: Der konsolidierte Gewinn vor Steuern lag bei 10,8 Milliarden Euro. Dies
ist das zweithöchste Ergebnis in mehr als 20 Jahren konsolidierter
Jahresabschluss; zugleich aber ein Rückgang im Vergleich zum Rekordergebnis
2023, das 14,4 Milliarden Euro betragen hatte. Im Fünfjahresvergleich liegt das
Ergebnis auf dem Durchschnittsniveau - ein Beleg für die anhaltend hohe
Ertragskraft der Gruppe. Das Eigenkapital konnte um rund fünf Prozent auf 150,3
Milliarden Euro gesteigert werden. Ihre Risikovorsorge hat die
genossenschaftliche FinanzGruppe im Geschäftsjahr 2024 auf 4,9 Milliarden Euro
deutlich erhöht, vorwiegend, um in einem gesamtwirtschaftlich schwachen Umfeld
gut gewappnet zu sein.

"Unsere Gruppe hat eines ihrer besten Ergebnisse überhaupt erzielt", sagte die
Präsidentin des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken
(BVR), Marija Kolak, anlässlich der Präsentation des Jahresabschlusses. Die
Zahlen seien Ausdruck des Vertrauens von mehr als 30 Millionen Kundinnen und
Kunden sowie rund 18 Millionen Mitgliedern. Kolak machte zugleich deutlich: "Wir
ruhen uns nicht auf dem Erreichten aus. Das Ergebnis verschafft uns eine
Position der Stärke bei den Zukunftsthemen, an denen wir für unsere Gruppe
arbeiten." So investiere die Gruppe gezielt in Innovation und Digitalisierung -
von der digitalen Mitbestimmung für Mitglieder über KI-optimierte Prozesse bis
hin zum Einstieg in den Kryptohandel. "Wir gestalten das Banking der Zukunft,
modernisieren die Mitgliedschaft und schaffen Angebote, die auch jüngere
Zielgruppen für die genossenschaftliche Idee begeistern."

Als strategisches Zukunftsthema verwies Kolak auch auf den demografischen
Wandel. "Einige Regionen wachsen, andere kämpfen mit starkem Rückgang und
zunehmender Alterung. Als genossenschaftliche FinanzGruppe sind wir ein aktiver
Teil regionaler Lebensräume. Wir übernehmen deshalb Mitverantwortung dafür, dass
diese auch in Zukunft lebendig, wirtschaftlich stark und attraktiv bleiben."
Gemeinsam mit dem Institut der deutschen Wirtschaft in Köln entwickelt die
Gruppe dafür Prognosen und Szenarien bis auf Landkreisebene.

Die BVR-Präsidentin gab außerdem einen umfassenden Einblick in tiefgreifende
Reformen im Inneren der genossenschaftlichen FinanzGruppe, Stichwort Geno Next
Level. Dabei geht es im Kern darum, dass die Gruppe Risiken bei Banken früher
erkennen und vermeiden kann. Die Reform der genossenschaftlichen
Institutssicherung laufe bereits auf Hochtouren, so Kolak.

Mit Blick auf die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen betonte Marija Kolak
die Bedeutung verlässlicher und investitionsfreundlicher Strukturen. Die neue
Bundesregierung sende wichtige Signale für unternehmerisches Handeln und habe
sich klar zur Institutssicherung und dem Drei-Säulen-Modell bekannt.
Entscheidend sei nun, dass der angekündigte Bürokratieabbau zügig und praxisnah
umgesetzt werde - etwa bei der Reform des AGB-Änderungsmechanismus.

Geschäftsjahr von einem starken Kundengeschäft geprägt

Der Zinsüberschuss blieb im Jahr 2024 mit 24,3 Milliarden Euro stabil auf dem
hohen Niveau des Vorjahres (24,1 Milliarden Euro). Insbesondere das Wachstum im
Kreditgeschäft von rund 2,6 Prozent wirkte sich hier positiv aus.
Haupterlösquellen des kräftig um 7,4 Prozent auf 9,5 Milliarden Euro gestiegenen
Provisionsüberschusses waren auch 2024 der Zahlungsverkehr inklusive des
Kartengeschäfts und die Vermittlung im Wertpapiergeschäft. Beim Handelsergebnis
verzeichnete die genossenschaftliche FinanzGruppe einen spürbaren Rückgang von
minus 0,7 Milliarden Euro per Jahresultimo, was unter anderem auf Effekte bei
Eigenemissionen sowie aus derivativen Finanzinstrumenten zurückzuführen ist. Das
Ergebnis aus Finanzanlagen belief sich auf 1,1 Milliarden Euro nach 1,3
Milliarden Euro im Vorjahr und beinhaltet erneut positive Bewertungseffekte.

Die Verwaltungsaufwendungen lagen im Geschäftsjahr mit 20,8 Milliarden Euro
leicht über dem Vorjahreswert in Höhe von 20,4 Milliarden Euro. In diese
Positionen flossen vor allem der Personalaufbau um 1.800 auf rund 173.500
Mitarbeitende sowie Tariferhöhungen ein. Die Aufwand-Ertrags-Relation wuchs
moderat um 1,4 Prozentpunkte auf 57,1 Prozent und liegt damit weiterhin auf
gutem Niveau. Nach Berücksichtigung der Ertragssteuern in Höhe von 3,2
Milliarden Euro belief sich der Jahresüberschuss nach Steuern im Geschäftsjahr
2024 auf 7,5 Milliarden Euro.

Die wesentlichen Bilanzpositionen wuchsen im Geschäftsjahr 2024 nahezu im
Gleichklang: Das erwähnte Wachstum im Kreditgeschäft um 2,6 Prozent und die
Steigerung der Kundeneinlagen um 2,9 Prozent führten zu einem Anstieg der
konsolidierten Bilanzsumme um 2,5 Prozent auf nunmehr 1,64 Billionen Euro.

Die genossenschaftliche FinanzGruppe konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr ihre
Eigenkapitalbasis erneut steigern. Das bilanzielle Eigenkapital erhöhte sich um
knapp 5 Prozent auf 150,3 Milliarden Euro. Die Kernkapitalquote sowie die
Gesamtkapitalquote erhöhten sich jeweils um 0,7 Prozentpunkte auf 16,3 Prozent
beziehungsweise 16,9 Prozent. Mit dieser sehr soliden Kapitalausstattung ist die
genossenschaftliche FinanzGruppe somit für Risiken sowie erwartete
Finanzierungsbedarfe gut aufgestellt. Dies bestätigen auch die Ratingagenturen :
Sowohl Fitch mit AA- als auch Standard & Poor's mit A+ beurteilen die
Genossenschaftliche FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken im
Branchenvergleich sehr gut - beide mit einem stabilen Ausblick. â-

Hintergrundinformation zur Genossenschaftlichen FinanzGruppe Volksbanken
Raiffeisenbanken

Die 672 Volksbanken und Raiffeisenbanken, Sparda-Banken, PSD Banken,
genossenschaftlichen Kirchenbanken sowie Spezialinstitute vereinen das Kapital
der genossenschaftlichen FinanzGruppe - einschließlich der Zentralbank DZ BANK
AG - fast vollständig auf sich. Sie betreuen über 30 Millionen Kunden, von denen
17,6 Millionen als Mitglieder Geschäftsanteile an den Kreditgenossenschaften
halten. Die Eigentümerstruktur der genossenschaftlichen Bankengruppe ist damit
sehr breit und vollständig in privater Hand.

Die Zentralbank und Verbundunternehmen, zu denen neben der Bausparkasse
Schwäbisch Hall AG, der DZ HYP AG, der Union Asset Management Holding AG und der
R+V Versicherung AG unter anderem auch die Münchener Hypothekenbank eG, VR Smart
Finanz, die TeamBank AG und die DZ PRIVATBANK S.A. gehören, stellen den
Volksbanken und Raiffeisenbanken Allfinanzprodukte und -leistungen zur
Verfügung, die von den Genossenschaftsbanken im Rahmen ihrer jeweiligen
Positionierung im Markt bedarfsgerecht angeboten werden können.

Der BVR ist das strategische Kompetenzzentrum der genossenschaftlichen
Bankengruppe und vertritt als Spitzenverband der Kreditwirtschaft bundesweit und
international die Interessen der genossenschaftlichen Bankengruppe. Der BVR
betreibt ferner ein duales System der Institutssicherung. Die 100-prozentige
Tochtergesellschaft BVR Institutssicherung GmbH ist amtlich als
Einlagensicherungssystem anerkannt und stellt - neben der Institutssicherung -
den gesetzlichen Auftrag sicher, im Fall einer Bankinsolvenz die Entschädigung
der Einleger nach Maßgabe des Einlagensicherungsgesetzes vorzunehmen. Die
Sicherungseinrichtung des BVR gewährleistet als zusätzliches, freiwilliges
System ebenfalls die Einlagensicherung über den Weg der Institutssicherung.

Pressekontakt:

Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR)
Melanie Schmergal, Abteilungsleiterin Kommunikation und
Öffentlichkeitsarbeit / Pressesprecherin
Telefon: (030) 20 21-13 00, mailto:presse@bvr.de, http://www.bvr.de

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/40550/6077737
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