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Stärkere Förderung soll deutscher Games-Branche Schub geben

18.07.2025
um 12:59 Uhr

BERLIN (dpa-AFX) - Nach einer Durststrecke von mehr als zwei Jahren können Deutschlands Entwickler von Computer- und Videospielen wieder auf starke staatliche Unterstützung hoffen. Das für Games zuständige Bundesforschungsministerium in Berlin gab bekannt, dass sich die Firmen ab August wieder umfassend auf Fördergeld bewerben können. Wegen knapper Kassen hatte die Bundesregierung im Mai 2023 einen Förder-Antragsstopp verhängt, der im Dezember 2024 endete. Allerdings gilt seither nur eine abgespeckte Förderung mit strengen Beschränkungen, die Gamesfirmen nur wenig gebracht hat. Das ändert sich nun mit dem sogenannten Förderaufruf.

"Wir heben die Förderung deutlich auf bis zu acht Millionen Euro pro Projekt an und ermöglichen hierdurch auch große, mehrjährige Vorhaben", sagte Bundesforschungsministerin Dorothee Bär (CSU). Games seien eine bedeutende Wachstums- und Innovationsbranche für unser Land. "Mit dem neuen Förderaufruf setzen wir ein starkes Signal für die Games-Entwicklung."

Die Bundesregierung möchte in diesem Jahr 88 Millionen Euro für die Games-Förderung bereitstellen und im kommenden Jahr 125 Millionen Euro. Nur ein Teil des diesjährigen Förderbudgets ist bereits verfügbar, der andere Teil kommt planmäßig im Herbst hinzu, wenn der Bundeshaushalt final beschlossen ist.

Gamesbranche reagiert positiv

Der Geschäftsführer des Branchenverbandes Game, Felix Falk, zeigte sich erleichtert über den Förderaufruf. "Die Aufhebung der bislang starken Beschränkungen löst endlich die Bremse bei der Games-Förderung und macht die bereitstehenden Fördermittel für Unternehmen auch tatsächlich nutzbar", sagte Falk. "Das ist ein weiterer wichtiger Zwischenschritt hin zu dauerhaft besseren Rahmenbedingungen in Deutschland." Als weiteren Schritt fordert Falk die im Koalitionsvertrag vereinbarte steuerliche Förderung der Gamesbranche ein.

Gamesbranche hat großes Potenzial

Computerspiele sind im Digitalzeitalter eine Wachstumsbranche, die technischen und visuellen Möglichkeiten werden immer besser. Das fasziniert Millionen Menschen. Der Anteil der in Deutschland entwickelten Spiele an den hierzulande gekauften oder gemieteten Spielen ist allerdings gering. Einer älteren Schätzung zufolge entfielen weniger als fünf Prozent der Games-Ausgaben auf Spiele aus Deutschland.

Zu den bekannten Spielen aus Deutschland gehören das Strategiespiel "Anno 1800" von Ubisoft und das Survival-Actionspiel "Enshrouded" von Keen Games. Im August findet in Köln die Gamescom statt, die größte Computer- und Videospielmesse der Welt statt./wdw/DP/zb

Activision Blizzard Inc.

WKN A0Q4K4 ISIN US00507V1098

Nintendo Co. Ltd.

WKN 864009 ISIN JP3756600007

Sony Group Corp.

WKN 853687 ISIN JP3435000009

Ubisoft Entertainment S.A.

WKN 901581 ISIN FR0000054470