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Neue Luxussteuer beschäftigt deutsche Autobauer in China

27.07.2025
um 14:22 Uhr

PEKING (dpa-AFX) - Eine Änderung der Luxussteuer in China beschäftigt derzeit die großen deutschen Premium-Autobauer. Chinas Finanzministerium hatte vor rund einer Woche eine Änderung der Steuerregelung für Luxusautos mitgeteilt und damit die Grenze, aber der die Abgabe fällig wird, von bisher 1,3 Millionen Yuan (derzeit rund 154.000 Euro) herabgesetzt. Seit vergangenem Sonntag ist die neue Norm in Kraft und dürfte vor allem den chinesischen Marken helfen, die in der Oberklasse unterwegs sind und noch unter den Grenzwert fallen könnten.

Betroffen sind damit nicht mehr nur Autos mit Verbrennermotor, sondern auch Elektrofahrzeuge mit einem Preis ohne Mehrwertsteuer jenseits von 900.000 Yuan (derzeit etwa 107.000 Euro), wie die Behörde mitteilte. Sie gilt für Neufahrzeuge, jedoch nicht für Gebrauchtwagen. Die neue Richtlinie betrifft damit auch jene deutschen Autobauer, die im größten Automarkt der Welt für das Premiumsegment produzieren. Dazu gehören Mercedes-Benz , Porsche, Audi und BMW .

Was die deutschen Autobauer dazu sagen

Bei BMW geht man davon aus, dass die Veränderung keine großen Auswirkungen haben wird. Wer sich so ein Auto kaufe, lasse sich auch vom Aufpreis tendenziell nicht davon abhalten, sagte eine Sprecherin. Die neue Steuerpolitik für Luxusfahrzeuge betreffe nur eine begrenzte Anzahl von Modellen der Marke Audi, die in China verkauft werden, teilte Audi mit. Audi beobachte weiterhin die Marktentwicklungen und passe, falls erforderlich, seine Strategie an, um die Wettbewerbsfähigkeit sicherzustellen.

Porsche prüfe aktuell die Details der Richtlinie und mögliche Auswirkungen auf das Geschäft, teilte ein Sprecher des Sportwagenbauers mit. Gemeinsam mit seinen Handelspartnern suche Porsche nach Lösungen, um die Interessen der unmittelbar betroffenen Kunden zu wahren. Mercedes-Benz wollte sich Anfrage nicht dazu äußern.

Experte: Wird nicht spurlos an deutschen Herstellern vorbeigehen

Insgesamt werde die neue Regelung nicht spurlos an den deutschen Herstellern vorbeigehen, sagte Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer. Weil genau die Fahrzeuge betroffen seien, bei denen die Deutschen in China heute noch die Nase vorn hätten, nämlich bei den großmotorigen Verbrennern. Alle seien tangiert, wenn auch in unterschiedlichem Maße.

Chinas Verband für Personenkraftwagen hielt die neue Regelung als "vernünftig". Die Zahl der Luxusfahrzeuge mache auf dem chinesischen Automarkt etwa ein Tausendstel aus, hatte Verbandspräsident Cui Dongshu in einem Online-Beitrag kurz nach dem Bekanntwerden geschrieben. In den vergangenen Jahren seien die Auto-Importe zudem stark gesunken./jon/DP/he

Bayerische Motoren Werke AG

WKN 519000 ISIN DE0005190003

Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG

WKN PAG911 ISIN DE000PAG9113

Mercedes-Benz Group AG

WKN 710000 ISIN DE0007100000

Volkswagen AG Vz.

WKN 766403 ISIN DE0007664039