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Aktien Frankfurt: Dax im geopolitischen Umfeld leicht im Minus

11.08.2025
um 12:11 Uhr

FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach der deutlichen Vorwochenerholung ist der Dax am Montagvormittag ins Minus gerutscht. Nach einem freundlichen Auftakt war bei knapp 24.220 Punkten zunächst Schluss mit der Annäherung an das einen Monat alte Rekordhoch von 24.639 Punkten. Der Leitindex gab sein positives Vorzeichen auf, weil Anleger unter anderem wegen geopolitischer Unsicherheit vorsichtig wurden.

Zur Mittagszeit fiel der Dax um 0,16 Prozent auf 24.124 Punkte, während der MDax um 0,44 Prozent auf 31.356 Punkte nachgab. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stand zuletzt auch leicht in der Verlustzone, während sich an den New Yorker Börsen ein solider Auftakt anbahnte.

Ob auf dem zuletzt eingeschlagenen Aufwärtskurs in den kommenden Tagen weitere Gewinne möglich sind, dürfte von wichtigen Ereignissen abhängen. Zunächst warten die Anleger auf frische US-Inflationsdaten, die am Dienstag große Bedeutung haben könnten mit Blick auf die Frage, ob die US-Notenbank Fed den Leitzins im September senken wird.

Die UBS schrieb am Morgen in einem Kommentar, dass die Stimmung aber auch anfällig für Zoll-, Wirtschafts- und geopolitische Schlagzeilen bleibe. So steht am Freitag eine wichtige Weichenstellung für den Ukraine-Krieg auf der Agenda. Dann will US-Präsident Donald Trump den russischen Präsidenten Wladimir Putin im Bundesstaat Alaska empfangen, um über eine mögliche Friedenslösung im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu verhandeln.

Die UBS-Fachleute erwähnten außerdem die anhaltenden Zolldrohungen der USA als Unsicherheitsfaktor. "Die Märkte werden wahrscheinlich die Zusicherung benötigen, dass China eine weitere 90-tägige Pause im Handelskrieg erreichen kann, da der aktuelle Aufschub am 12. August ausläuft", schrieben sie. Denn es bestehe die Gefahr, dass China auch mit neuen Zöllen konfrontiert werde, sofern das Land weiterhin russisches Öl kaufe.

Vor dem geopolitischen Hintergrund gerieten die Aktien von Rüstungskonzernen unter Druck, allen voran die 4,3 Prozent niedrigeren Rheinmetall -Titel. Bei den auch 2025 nochmals sehr stark gelaufenen Sektorwerten machten Anleger vor dem Trump-Putin-Gipfel also weiter Kasse. Der Rheinmetall-Kurs erreichte ein Tief seit Anfang Mai, auch wenn das Jahresplus noch immer mehr als 150 Prozent beträgt.

Auch andere Werte fielen, in die zuletzt Rüstungsfantasie gekommen war. Dies betraf zum Beispiel den Motorenbauer Deutz mit einem dreiprozentigen Abschlag. Die Titel von Salzgitter verloren zuletzt 2,6 Prozent, nachdem im Juli eine Zulassung für Panzerstahl durch die Bundeswehr zeitweise den Kurs beflügelt hatte. Der Stahlkonzern bestätigte zu Wochenbeginn mit seinen finalen Zahlen die Eckdaten und die im Juli gesenkten Jahresziele.

Finale Resultate gab es außerdem vom Finanzdienstleister Hypoport , dessen Kurs nach freundlichem Start mit 4,4 Prozent ins Minus sackte auf ein Tief seit April. Das Unternehmen hatte bereits Ende Juli vorläufige Zahlen vorgelegt. Diese hatten den vor einem Monat begonnenen Abwärtstrend zuletzt nochmals verschärft.

Im Dax wurden die Aktien von Munich Re zum Spitzenreiter: Mit plus 2,1 Prozent erholten sie sich von ihrem Kursrutsch vom Freitag, der mit Gewinnmitnahmen und einem Preisrückgang bei erneuerten Verträgen in Zusammenhang gebracht worden war.

Die Anteile der Beteiligungsgesellschaft Mutares zeigten sich im SDax am Tag vor der Zahlenvorlage weiter erholt um 2,7 Prozent. Das Unternehmen erwirbt das Krangeschäft vom Nutzfahrzeugzulieferer Jost . Dessen Aktien reagierten darauf mit einem Anstieg um ein Prozent. Erworben hatte Jost die Sparte im Zuge der übernommenen Hyva Gruppe./tih/men

Infront DE 40

WKN 846900 ISIN DE0008469008

Infront DE Mid

WKN 846741 ISIN DE0008467416
Infront DE Mid Chart
Infront DE Mid Chart

Infront EU 50

WKN 965814 ISIN EU0009658145