Klingbeil: Putin muss Waffen ruhen lassen
BERLIN (dpa-AFX) - SPD-Chef Lars Klingbeil bekräftigt die Forderung nach einer Waffenruhe im Ukraine-Krieg als Grundlage für weitere Gespräche über eine Friedenslösung. Erst einmal müsse Russlands Präsident Wladimir Putin die Waffen ruhen lassen, sagte Klingbeil im "ZDF Berlin direkt Sommerinterview".
Selbst während Putin sich mit US-Präsident Donald Trump in Alaska getroffen habe, habe Russland die Ukraine weiter angegriffen. "Da sterben jeden Tag Menschen." Deswegen gelte weiter: "Es geht jetzt um einen Waffenstillstand und dann kann über alles geredet werden."
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hatte nach dem Alaska-Gipfel von Trump und Putin deutlich gemacht, dass er Friedensverhandlungen zwischen der Ukraine und Russland ohne vorherige Waffenruhe für vertretbar hält - vorausgesetzt, es kommt schnell zu einem Abkommen.
Klingbeil lobt Merz' außenpolitische Führungsrolle
Klingbeil lobte Merz' außenpolitisches Agieren. Er sei dem Bundeskanzler sehr dankbar, dass dieser eine Führungsrolle dabei einnehme, die Europäer eng zusammenzuhalten.
Mit Blick auf mögliche Sicherheitsgarantien für die Ukraine sagte Klingbeil, Deutschland und Europa müssten Verantwortung übernehmen. Deutschland gehe dabei voran. Um welche Art von Garantien es gehe, müsse in den kommenden Tagen geklärt werden. "Die Woche wird jetzt sehr entscheidend, glaube ich, was die Zukunft der Ukraine und auch die Frage angeht, ob es dort zu einem Waffenstillstand kommt."
Bei dem Treffen von US-Präsident Trump mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und anderen europäischen Staats- und Regierungschefs - darunter Merz - in Washington am Montag gehe es darum, "dass am Ende eine belastbare Vereinbarung gefunden wird". Erst einmal müssten aber die Amerikaner definieren, was sie wollen, sagte Klingbeil. Diese Gespräche müsse man abwarten./kli/DP/he