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US-Gesandter blickt optimistisch auf Hisbollah-Entwaffnung im Libanon

18.08.2025
um 15:07 Uhr

BEIRUT (dpa-AFX) - Der US-Gesandte Tom Barrack blickt nach eigenen Aussagen optimistisch auf den Entschluss der libanesischen Regierung zur Entwaffnung der Hisbollah. Jetzt müsse Israel nachziehen, sagte Barrack örtlichen Medien zufolge nach einem Treffen mit dem libanesischen Präsidenten Joseph Aoun. Die Regierung habe ihren Teil erfüllt, sagte er demnach.

Die Regierung hatte Anfang August einen Plan der USA angenommen, der eine vollständige Entwaffnung der schiitischen Hisbollah-Miliz bis Jahresende vorsieht. Die staatliche Armee soll ausarbeiten, wie genau das äußerst schwierige und politisch riskante Vorhaben umgesetzt werden soll. Die Miliz will einer Entwaffnung erst zustimmen, wenn Israel seine Angriffe im Libanon einstellt und die verbleibenden Truppen aus dem Süden des Landes abzieht.

Der Schritt der Regierung zur Monopolisierung der Waffen bedeute ein besseres Leben für die Libanesen und ihre Nachbarn, sagte Barrack. "Die Frage der Entwaffnung ist eine souveräne Entscheidung des libanesischen Staates", zitierte ihn die staatliche Nachrichtenagentur NNA weiter.

Libanon: USA soll Druck auf Israel ausüben

Bei einem Treffen mit Ministerpräsident Nauaf Salam forderte der Regierungschef die USA demnach erneut auf, Druck auf Israel auszuüben. Die israelischen Angriffe müssten eingestellt werden und die israelischen Truppen müssten von den fünf verbleibenden Posten im Südlibanon abziehen. Neben Salam und Aoun traf Barrack auch den mit der Hisbollah verbündeten Parlamentspräsident Nabih Berri in Beirut.

Eigentlich herrscht seit Ende November eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah. Beide Seiten werfen sich jedoch gegenseitig Verstöße dagegen vor. Die Entwaffnung der Miliz gehört zu einer der zentralen Forderungen Israels und der USA. Nahezu täglich greift das israelische Militär daher weiter im Libanon an. Dabei kommen immer wieder Menschen ums Leben. Das israelische Militär ist außerdem weiterhin an fünf Posten im Süden des Nachbarlandes stationiert./arj/DP/he