DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Beim Spezialverpackungshersteller Gerresheimer
Gerresheimer steckt in schwierigen Zeiten. Zuletzt hatte das Unternehmen mitgeteilt, sein Glasgeschäft (Moulded-Glass) vom Konzern zu separieren und anschließend verkaufen zu wollen. Damit will Gerresheimer zu einem reinen System- und Lösungsanbieter für die Pharma- und Biotech-Branche werden.
Die Entscheidung folgte auf das Ende von Übernahmegesprächen mit Finanzinvestoren. Auch haben die Düsseldorfer wegen schwacher Geschäfte wiederholt ihre Jahresziele gekappt. Sie dämpften zudem ihr mittelfristiges Umsatzziel und kürzten die Dividende auf das gesetzliche Minimum.
Der Gerresheimer-Aktie hat dies nicht gutgetan. Bis zur Wochenmitte hatte der Kurs seit Jahresanfang um fast 40 Prozent nachgegeben. Am Donnerstagmorgen reduzierte sich der Jahresverlust etwas, auf die Nachricht vom Einstieg des aktivistischen Investors hin gewann die Aktie kurz nach dem Börsenstart bis zu drei Prozent. Der Aktienkauf durch die Luxemburger Gesellschaft wecke wieder etwas Fantasie und könne das Unternehmen womöglich dazu bewegen, schneller wieder auf Kurs zu kommen, sagte ein Aktienhändler. Womöglich werde Gerresheimer irgendwann in der Zukunft tatsächlich übernommen.
Gerresheimers neuer Anteilseigner Active Ownership ist unter anderem am Personaldienstleister Amadeus Fire
Aktivistische Investoren suchen oft Einfluss auf Management und Strategie zu nehmen, um am Ende eine Wertsteigerung der eigenen Beteiligung am Unternehmen zu erreichen. So geschehen etwa bei Hellofresh, wo Active Ownership in diesem Frühjahr auf massive Einsparungen drängte./tav/stw/stk