(neu: Schlusskurs)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von SMA Solar
Wegen der anhaltend schwachen Marktentwicklung im Bereich der Privat- und Gewerbeanlagen erwartet SMA für das laufende Jahr nun einen operativen Verlust (Ebitda), vor allem begründet mit Wertminderungen und Rückstellungen. Ein Händler sprach in einem ersten Kommentar von einer "weiteren Gewinnwarnung". Analyst Constantin Hesse vom Investmenthaus Jefferies verwies darauf, dass sich die verschlechterte Lage nicht nur auf das Jahr 2025 beziehe, sondern auch auf die Folgejahre.
Guido Hoymann vom Bankhaus Metzler kommentierte am Dienstag, die Situation bleibe für das Unternehmen herausfordernd. Auf ihn wirke SMA gut beraten, wenn das Geschäft im Segment Home & Business Solutions (HBS) zurückgefahren wird. Im zweiten wichtigen Bereich, dem Großprojekt-Geschäft, habe SMA in den letzten Jahren sehr gute Ergebnisse erzielt, sei dort aber wegen der Abhängigkeit vom US-Markt auch einem hohen Maß an Unsicherheit ausgesetzt.
Laut einem Börsianer ist der Bereich HBS weiterhin von schwacher Nachfrage und schwachen Umsätzen betroffen, die SMA daran hinderten, die Fixkosten zu decken. Nun will das Unternehmen die bereits eingeleiteten Sparbemühungen nochmals verschärfen. "Trotz aller Restrukturierungsbemühungen bleibt der strukturelle Druck bestehen", gab sich ein weiterer Marktteilnehmer in diesem Punkt nicht hoffnungsvoll.
Laut dem Börsianer verdeutlicht die weitreichende Korrektur des operativen Gewinnziels, dass "umfangreiche Risiken vom Markt seit Jahresbeginn ignoriert wurden". Er verwies dabei auf den aus seiner Sicht ohnehin überraschenden Anstieg der Papiere um bis zu zwei Drittel in diesem Jahr. Bis zum Vortag hatten sie damit noch zu den besten zehn im Kleinwerte-Index SDax
So hat die Aktie zwei düstere Jahre hinter sich: Seit dem Rekordhoch im Sommer 2023 war sie bis Ende 2024 um bis zu 90 Prozent eingebrochen. Im April hatten sie sich unter 12 Euro nochmals ihrem Rekordtief genähert. Längerfristig gesehen konnte also zuletzt eher vom Versuch einer Bodenbildung die Rede sein. Spätestens bei 25 Euro war die Erholung in den vergangenen Monaten aber mehrfach an ihre Grenzen gekommen./tih/ag/mis/niw/nas