PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Sorgen über die hohe Staatsverschuldung Frankreichs haben die europäischen Aktienmärkte am Dienstag belastet. Die Verzinsung französischer Staatsanleihen mit 30 Jahren Laufzeit stieg auf den höchsten Stand seit 2009. Investoren fordern also immer höhere Risikoprämien beim Kauf der Anleihen des Landes. Steigende Kapitalmarktzinsen sind tendenziell belastend für die Anlageklasse Aktien.
Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50
"Die Verschuldung des französischen Staates bereitet den Finanzmärkten zunehmend Sorgen", schrieb Andrzej Szczepaniak vom Finanzkonzern Nomura. Nach der Ankündigung des französischen Premierministers Francois Bayrou, im Parlament die Vertrauensfrage zu stellen, sei es zu einem Ausverkauf bei französischen Staatsanleihen gekommen. Vorgezogene Neuwahlen oder ein - allerdings unwahrscheinlicher - Rücktritt Präsident Macrons könnten den Anstieg der Risikoprämien noch befeuern, warnte der Ökonom.
Außerhalb der Eurozone verlor der Schweizer SMI
Im marktbreiten Stoxx Europe 600
Nervös reagierten die Anleger an der Börse von Istanbul auf die Entscheidung eines türkischen Gerichts. Dieses setzte die Parteispitze der größten Oppositionspartei CHP in Istanbul ab. Der Leitindex BIST 100 sackte daraufhin um 3,6 Prozent ab.
Unter den Einzelwerten verloren die Aktien der Banca Monte dei Paschi
Etwas Ungemach bereitete ein Wechsel an der Konzernspitze von Nestle dem Aktienkurs
An der Pariser Börse gewannen Kering 3,8 Prozent und LVMH 1,9 Prozent. Die Investmentbank HSBC riet für die Aktien der beiden Luxusgüterhersteller zum Kauf./bek/nas