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Starker Anstieg von GPS-Störungen im schwedischen Luftraum

04.09.2025
um 16:44 Uhr

STOCKHOLM (dpa-AFX) - Im schwedischen Luftraum gibt es immer häufiger absichtliche Störungen der Navigationssysteme von Flugzeugen. Die schwedische Transportbehörde geht eigenen Angaben nach davon aus, dass Russland dahintersteckt.

Seit Jahresbeginn wurden 733 Störangriffe auf die satellitengestützte Navigationssysteme, zu denen beispielsweise GPS gehört, gemeldet - im gesamten Vorjahr waren es 495, wie aus vorläufigen Zahlen der Behörde hervorgeht. Im Jahr 2023 gab es demnach 55 Störungen.

"Das ist ernst und stellt ein Sicherheitsrisiko für die zivile Luftfahrt dar", sagte Andreas Holmgren von der Transportbehörde. Gleichzeitig betonte er, dass Piloten beim Ausfall eines der Systeme andere Navigationsmöglichkeiten hätten.

Auch über Dänemark mehr GPS-Störungen

Auch Schwedens südliches Nachbarland Dänemark verzeichnete in diesem Jahr mehr Störungen als zuvor. Das teilte die dänische Transportbehörde der Nachrichtenagentur Ritzau mit. Während 2023 etwa ein bis zwei Fälle des sogenannten GPS-Jammings pro Monat gemeldet worden seien, seien es derzeit etwa zwei Fälle pro Woche. Beim GPS-Jamming werden Signale des satellitenbasierten Navigationssystems gezielt gestört oder blockiert.

Erst am Sonntag war ein Flugzeug mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen an Bord mutmaßlich Ziel einer solchen Störung geworden. Das Charter-Flugzeug konnte trotzdem sicher in der Stadt Plowdiw in Bulgarien landen. Auch die bulgarischen Behörden machten Russland für die Attacke verantwortlich./arn/DP/jha