FRANKFURT (dpa-AFX) - Die vierte Abstufung durch Analysten in kurzer Zeit hat den Aktien der Commerzbank
Den Auftakt der Serie skeptischerer Analystenkommentare hatte Ende August die Bank of America (BofA) mit einem "Underperform"-Votum gemacht. Damit hatte Experte Tarik El Mejjad auch einstweilen das Ende der Kursrally eingeläutet, die den Aktien kurz zuvor mit 38,40 Euro noch den höchsten Stand seit dem Jahr 2010 beschert hatte. Im laufenden Jahr hatten sie bis dahin aber 144 Prozent gewonnen. Ein wichtiger Grund ist die Spekulation auf eine Übernahme durch die italienische Unicredit
Zu den weiteren Gewinnmitnahmen trugen nach der Bofa auch die Experten von Goldman Sachs, Morgan Stanley und nun auch JPMorgan bei. Allesamt senkten ihre Einstufungen, Chris Hallam von Goldman hatte sogar zum Verkauf geraten. Sein Kursziel von 34,10 Euro ist inzwischen allerdings unterschritten worden.
Kian Abouhossein von JPMorgan, der die Aktien am Dienstagmorgen auf "Neutral" abstufte, hält nun 30 Euro für fair. Die Bank habe sich bis 2028 zwar ambitionierte Ziele gesetzt, schrieb er im Rahmen seiner Neubewertung von Europas Geldhäusern. Die Markterwartungen hätten sich aber bereits entsprechend angepasst. Beim Zinsüberschuss liege der Konsens sogar bereits höher. Abouhossein präferiert in Deutschland die Papiere der Deutschen Bank, denen er sogar den kurzfristig besonders positiven Stempel "Positive Catalyst Watch" aufdrückte.
Die Aktien der Deutschen Bank waren am Dienstagvormittag in einem schwachen Gesamtmarkt nahezu unverändert. 2025 liegen sie mit 80 Prozent im Plus./ag/mis