ESSEN (dpa-AFX) - Die Krise in der Chemiebranche hält an: So senkt Evonik
So rechnet Evonik für 2025 mit einem bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von etwa 1,9 Milliarden Euro, nach knapp 2,1 Milliarden im Vorjahr. Zuvor war das Unternehmen bereits nach dem zweiten Quartal vorsichtiger geworden und hatte das untere Ende der erwarteten Bandbreite von 2,0 bis 2,3 Milliarden in Aussicht gestellt. Analysten hatten eine Senkung bereits antizipiert - sie gehen im Konsens von 1,96 Milliarden Euro aus.
Die im MDax
Analyst Sebastian Satz von der Citigroup zeigte sich grundsätzlich nicht überrascht. Evonik sei eines der wenigen Unternehmen gewesen, die nicht bereits nach dem zweiten Quartal tiefer gestapelt hätten. Das Ausmaß sei allerdings deutlicher als gedacht.
Im dritten Quartal dürfte das bereinigte Ebitda von 577 Millionen auf 420 bis 460 Millionen Euro sinken, teilten die Essener weiter mit. Das liegt deutlich unter den von Evonik veröffentlichten Analystenschätzungen von im Schnitt rund 501 Millionen. Den Umsatz sieht Evonik vorläufigen Berechnungen zufolge bei knapp 3,4 Milliarden Euro, nach gut 3,8 Milliarden im Vorjahr. Details will Evonik am 4. November veröffentlichen.
Die europäische Chemiebranche steckt in einer schweren Krise - so lasten die schwache Konjunktur sowie sinkende Preise auf den Unternehmen. Die US-Zollpolitik sorgt für eine hohe Unsicherheit und dafür, dass sich die Kunden zurückhalten. Dazu klagten insbesondere die deutschen Chemiekonzerne über zu hohe Energiekosten. Nach dem ersten Halbjahr senkten sie reihenweise ihre Prognosen - so etwa BASF, Lanxess, Wacker Chemie oder Covestro. Bei BASF, Lanxess und Wacker Chemie laufen derzeit größere Sparprogramme, um die Ergebniserosion zu bremsen./nas/stk/jha/