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Social Media: LĂ€nder fordern mehr Schutz fĂŒr Kinder und Jugendliche

26.09.2025
um 12:08 Uhr

BERLIN (dpa-AFX) - Heranwachsende in Deutschland sollen nach dem Willen der LĂ€nder besser vor negativen Folgen des Konsums sozialer Medien geschĂŒtzt werden. In einer Entschließung forderte der Bundesrat die Bundesregierung dazu auf, Social-Media-SchutzrĂ€ume fĂŒr Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren gesetzlich auf den Weg zu bringen.

"Viele Kinder und Jugendliche verlieren sich in der digitalen Welt und verlieren damit auch die Chance auf eine unbeschwerte Kindheit", sagte ThĂŒringens MinisterprĂ€sident Mario Voigt (CDU) dazu im Bundesrat. Der Freistaat hatte den Antrag eingebracht.

Ein solcher Gesetzentwurf soll mit Expertinnen und Experten entwickelt werden. Ziel ist es, die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen zu schĂŒtzen. Zudem soll nach den Forderungen der LĂ€nder die Medienkompetenz gestĂ€rkt werden. PrĂ€ventive Bildungsangebote sollen auch Cybergrooming, Hass und Hetze sowie Desinformation entgegenwirken.

Was ist Cybergrooming?

Cybergrooming bezeichnet die gezielte Anbahnung sexueller Kontakte mit MinderjĂ€hrigen ĂŒber das Internet. So geben sich TĂ€ter in Chats oder Online-Communitys gegenĂŒber Kindern oder Jugendlichen als ungefĂ€hr gleichaltrig aus oder stellen sich als verstĂ€ndnisvolle Erwachsene dar. Opfer werden manipuliert. Laut Bundeskriminalamt bringen TĂ€ter in vielen FĂ€llen die Kinder dazu, ihnen freizĂŒgige SelbstportrĂ€ts zu senden. Die Fotos werden dann teilweise als Druckmittel gegen die MinderjĂ€hrigen eingesetzt.

Das plant Familienministerin Prien

Wie Eltern, Schulen und Gesetzgeber in Bund und LĂ€ndern Kinder und Jugendliche im digitalen Raum besser schĂŒtzen können, soll außerdem eine von der Bundesregierung eingesetzte Expertenkommission erarbeiten. Das Gremium nehme in der kommenden Woche seine Arbeit auf, sagte Bundesfamilienministerin Karin Prien (CDU) am Freitag im Bundesrat. "Ich finde es wichtig, auf die Chancen zu schauen, aber eben auch massive und nicht zuletzt gesundheitliche Risiken", so die Politikerin mit Blick auf digitale Medien. Die Kommission soll bis zum nĂ€chsten Sommer konkrete Handlungsempfehlungen vorlegen./kke/bw/DP/zb

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