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ROUNDUP 2: Hegseth sieht Vorbereitung auf Krieg als 'einzige Mission'

30.09.2025
um 21:51 Uhr

(Aktualisierung: weitere Informationen als neuer 3. und 8 Absatz)

QUANTICO (dpa-AFX) - US-Verteidigungsminister Pete Hegseth hat die MilitĂ€rfĂŒhrung darauf eingeschworen, sich auf einen möglichen Krieg vorzubereiten. "Von diesem Moment an ist die einzige Mission des neu wiederhergestellten Kriegsministeriums: Krieg fĂŒhren, sich auf den Krieg vorbereiten und sich auf den Sieg vorbereiten", sagte der Pentagon-Chef vor hochrangigen MilitĂ€rfĂŒhrern in Quantico im US-Bundesstaat Virginia.

Das sei nicht deswegen notwendig, weil die USA einen Krieg wollten, sondern weil sie Frieden liebten. "Niemand hier will Krieg", betonte er. Die, die Frieden wollten, mĂŒssten sich auf Krieg vorbereiten.

Die MilitĂ€rfĂŒhrer waren ĂŒberraschend von ihren Stationen nach Quantico beordert worden. US-Medien berichteten, vielen Pentagon-Angehörigen sei der Zweck der Veranstaltung nicht recht klar gewesen - auch im Nachhinein. "Das hĂ€tte auch eine E-Mail sein können", zitierte "Politico" etwa einen Verteidigungsbeamten. Ein weiterer sagte demnach: "totale Geldverschwendung".

Trump: "Kriegergeist" wieder erwecken

Nach Hegseth trat auch US-PrĂ€sident Donald Trump ans Mikrofon und Ă€ußerte sich Ă€hnlich: "Gemeinsam erwecken wir den Kriegergeist wieder", sagte er zu den versammelten MilitĂ€rs.

Der US-Verteidigungsminister, den die US-Regierung neuerdings als "Kriegsminister" bezeichnet, hatte US-Medien zufolge MilitĂ€rs weltweit zu dem Treffen einbestellt. Experten stuften die Zusammenkunft unter anderem angesichts ihrer GrĂ¶ĂŸe und Kurzfristigkeit als ungewöhnlich ein.

Hegseth: "Standards auf mĂ€nnlichem Niveau fĂŒr Kampfpositionen"

Hegseth sprach schon vor Wochen von einem "Krieger-Ethos", den man wiederbeleben wolle, um nach außen hin abzuschrecken. Nun verkĂŒndete er neue Standards: Wer die "körperlichen Standards auf mĂ€nnlichem Niveau fĂŒr Kampfpositionen" nicht erfĂŒlle, sich nicht rasiere oder professionell aussehen wolle, fĂŒr den sei es Zeit fĂŒr eine neue Position oder einen neuen Beruf.

Wenn diese Standards bedeuteten, dass sich keine Frauen fĂŒr bestimmte Kampfberufe qualifizierten, dann sei das so. "Das ist nicht die Absicht, aber es könnte das Ergebnis sein", sagte Hegseth.

Der Minister Ă€ußerte auch Kritik am Gewicht mancher MilitĂ€rangehöriger. Es sei "anstrengend, (...) fette Soldaten zu sehen", sagte Hegseth. "Es ist auch völlig inakzeptabel, fette GenerĂ€le und Admirale in den Hallen des Pentagon oder an der Spitze von Kommandos im ganzen Land und weltweit zu sehen." Er habe deshalb regelmĂ€ĂŸige Fitnesstests angeordnet.

Der Pentagon-Chef treibt seit Monaten VerĂ€nderungen in seinem Ministerium voran - etwa den Ausschluss von Transmenschen aus dem MilitĂ€r. In seiner Rede vor den MilitĂ€rs sprach er nun von "ideologischem MĂŒll", der das Ressort "infiziert" habe. Kritiker werten dagegen seine Maßnahmen als ideologisch motiviert und diskriminierend./fsp/DP/he