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Aktien Frankfurt: Dax legt zu - 'Shutdown' in den USA bremst nur kurz

01.10.2025
um 14:56 Uhr

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der "Shutdown" in den USA hat am Mittwoch die Anleger am deutschen Aktienmarkt nur kurz irritiert. Der Leitindex Dax machte anfängliche Verluste schnell wett und stieg erstmals seit Anfang September wieder über 24.000 Punkte. Am späten Nachmittag stand noch ein Plus von 0,28 Prozent auf 23.949 Punkte zu Buche.

Der MDax mit den mittelgroßen Unternehmen gewann 0,34 Prozent auf 30.371 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,24 Prozent nach oben.

Nach Ablauf der Frist für einen Übergangshaushalt stehen die Regierungsgeschäfte in den USA teilweise still. Republikaner und Demokraten im Kongress konnten sich nicht auf eine Brückenfinanzierung einigen, weswegen der "Shutdown" in Kraft trat. Die Demokraten und Republikaner schoben einander die Schuld zu. An den Börsen gehe man gleichwohl davon aus, dass sich die konjunkturellen Konsequenzen in Grenzen halten und sich über kurz oder lang Republikaner und Demokraten einigen werden, schrieb Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank.

"Als Resultat des 'Shutdowns' könnte der Arbeitsmarktbericht am Freitag nicht pünktlich erscheinen", schrieb Marktanalyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets. Das seien Daten, auf die man angesichts der hohen Erwartungen an Zinssenkungen der US-Notenbank sehnlichst warte. "Nimmt man den Investoren diese Daten, wenn auch nur für wenige Tage, bringt man Traditionen aus dem Rhythmus, und Unsicherheit macht sich breit", fuhr der Experte fort. Unsicherheit wiederum äußere sich in den Kursen oft durch höhere Schwankungen.

Mit Blick auf einzelne Sektoren schnellten europaweit Pharmawerte in die Höhe. Sie profitierten von einem Deal zwischen der US-Regierung und Pfizer . Diese hatte sich am Vortag mit dem Konzern auf günstigere Medikamente im Rahmen des staatlichen Gesundheitsprogramms Medicaid geeinigt. Nach Darstellung von Präsident Donald Trump sollen weitere Vereinbarungen mit anderen Unternehmen folgen.

Branchenexperte Richard Vosser von der US-Bank JPMorgan sieht den Deal positiv - mit entsprechender Strahlwirkung für den gesamten Sektor. Er sollte zeigen, dass die Konzerne mit Trumps Plänen gut zurechtkommen.

An der Dax-Spitze stiegen Merck KGaA um 6,7 Prozent. Bayer hatten zunächst ebenfalls klar zugelegt, drehten dann aber an der Charthürde von 29 Euro ab. Zuletzt stand wieder ein deutliches Plus von 2,3 Prozent zu Buche. Sartorius sprangen um 7 Prozent nach oben und hatten damit im MDax die Nase vorn.

Zudem griffen die Anleger bei Aktien von Stahlherstellern zu. Sie profitierten einmal mehr von der Hoffnung auf einen gewissen Schutz der Branche vor Importen. Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete über protektionistische Pläne der Europäischen Union. Damit zogen Salzgitter an der Spitze des Nebenwerte-Index SDax um 9,3 Prozent an. Für Thyssenkrupp ging es im MDax um 3,7 Prozent nach oben.

Auch Papiere der Sportartikelhersteller Adidas und Puma waren gefragt, nachdem der US-Wettbewerber Nike mit seinen Zahlen zum ersten Geschäftsquartal positiv überrascht hatte. Analyst Randal Konik von der kanadischen Investmentbank RBC schrieb, die Trendwende bei Nike sei da. Adidas und Puma gewannen jeweils knapp drei Prozent./la/jha/

--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---

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