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EQS-News: Whistleblowing Report 2025: 40 Prozent der deutschen Unternehmen berichten von Missständen in ihrer Organisation oder Lieferkette (deutsch)

06.10.2025
um 10:01 Uhr

Whistleblowing Report 2025: 40 Prozent der deutschen Unternehmen berichten von Missständen in ihrer Organisation oder Lieferkette

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EQS-News: EQS Group GmbH / Schlagwort(e): Studie
Whistleblowing Report 2025: 40 Prozent der deutschen Unternehmen berichten
von Missständen in ihrer Organisation oder Lieferkette

02.10.2025 / 19:02 CET/CEST
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.

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Unternehmen mit etablierten Hinweisgebersystemen sind erfolgreicher bei der
Schadensbegrenzung

München - 06. Oktober 2025

Vier von zehn Unternehmen in Deutschland waren 2024 von illegalem und
unethischem Verhalten im eigenen Haus oder in ihrer Lieferkette betroffen.
Zugleich konnte mehr als die Hälfte der Unternehmen mit HInweisgebersystemen
den größten Teil der entstandenen finanziellen Schäden durch die Hinweise
von Whistleblowern aufdecken. Das zeigt der neue Whistleblowing Report, den
die EQS Group gemeinsam mit der Fachhochschule Graubünden veröffentlicht
hat. Der Whistleblowing Report 2025 ist bereits die vierte Ausgabe dieser
internationalen Studie. Diesmal wurden insgesamt 2.200 Unternehmen in
Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, der Schweiz, Spanien und
den USA befragt.

"Die Studie zeigt, dass Hinweisgebersysteme maßgeblich zur Aufklärung von
Missständen in Unternehmen und deren Lieferketten beitragen. Unternehmen mit
etablierten Hinweisgebersystemen sind eher in der Lage, Schäden zu begrenzen
- ein klarer Beleg für die präventive Wirkung dieser Instrumente", beurteilt
Prof. Dr. Christian Hauser von der FH Graubünden, als Projektleiter
verantwortlich für die Erstellung des Reports, die Ergebnisse.

Melde- und Beschwerdestellen unterschiedlich ausgerichtet

In der diesjährigen Ausgabe differenziert die Studie erstmals klar zwischen
Meldestellen für interne Anspruchsgruppen (Mitarbeitende) und
Beschwerdestellen für externe Anspruchsgruppen (wie Kunden oder
Lieferanten). Meldestellen stehen den eigenen Mitarbeitenden zur Verfügung,
um Missstände im Unternehmen aufzudecken. Beschwerdestellen fokussieren sich
hingegen auf illegales oder unethisches Verhalten entlang der Lieferkette
und richten sich an externe Personen. In Deutschland haben 58 Prozent der
befragten Unternehmen eine interne Meldestelle und 65 Prozent eine externe
Beschwerdestelle eingerichtet.

Achim Weick, Gründer und CEO der EQS Group: "Seit zwei Jahren verpflichtet
das Hinweisgeberschutzgesetz alle deutschen Unternehmen mit mehr als fünfzig
Mitarbeitenden zur Einrichtung von Meldestellen. Der Whistleblowing Report
bestätigt, dass dies in der Praxis gut funktioniert - und dass die Systeme
echten Mehrwert bringen. Angesichts weiterer Vorgaben wie dem
Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz gewinnen Beschwerdestellen an
Bedeutung, um Hinweise von Kunden, Lieferanten oder Geschäftspartnern
schnell und systematisch aufzuklären."

Klassische Hinweisgeberkanäle dominieren, digitale Plattformen gewinnen an
Bedeutung

Bei der Ausgestaltung der Meldestellen setzen deutsche Unternehmen auf eine
Kombination verschiedener Kanäle zur Kontaktaufnahme für ihre
Mitarbeitenden. Im Durchschnitt bieten sie vier verschiedene
Kontaktmöglichkeiten an. Dabei dominieren traditionelle Kanäle wie E-Mail
(76 Prozent), persönliche Besuche (65 Prozent) oder Telefon (64 Prozent)
weiterhin. Webbasierte Hinweisgebersysteme und Internetplattformen gewinnen
jedoch zunehmend an Bedeutung. Beschwerdestellen bieten im Schnitt drei
Kanäle an, wobei hier klassische Kontaktwege noch stärker überwiegen.

Jedes siebte deutsche Unternehmen verzeichnet Schäden von über 100.000 Euro

Missstände innerhalb der Organisation oder entlang der Lieferkette stellen
für Unternehmen ein erhebliches Risiko dar und können unter anderem
finanzielle Schäden verursachen. Bei jedem siebten betroffenen Unternehmen
aus Deutschland (14 Prozent) belief sich der durch illegales oder
unethisches Verhalten verursachte Schaden auf mindestens 100.000 Euro.
Mithilfe ihrer Melde- oder Beschwerdestellen konnte jedoch gut die Hälfte
der deutschen Unternehmen (51 Prozent) mehr als zwei Drittel des
finanziellen Gesamtschadens aufdecken.

"Hinweisgebersysteme sind längst nicht mehr nur eine regulatorische
Notwendigkeit, sondern strategische Instrumente, um Risiken frühzeitig zu
identifizieren und wirtschaftliche Schäden zu begrenzen", so Achim Weick.
"Richtig eingesetzt fördern sie eine Kultur der Offenheit, die das Vertrauen
von Mitarbeitenden, Partnern und Kunden nachhaltig stärkt. Unternehmen, die
in zuverlässige Lösungen investieren, stärken ihre Resilienz und
unterstreichen ihre Integrität im Markt."

Hohe Relevanz der eingehenden Hinweise

Deutsche Unternehmen stufen etwas mehr als die Hälfte (57 Prozent) der
eingegangenen Meldungen und Beschwerden als relevant und inhaltlich
gehaltvoll ein. Hinweise von eigenen Mitarbeitenden bezogen sich besonders
häufig auf die Themen Diversität und Respekt am Arbeitsplatz,
Menschenrechte, Arbeitssicherheit und Gesundheits- sowie Datenschutz. Bei
Hinweisen von externen Personen standen Rechnungswesen, Wirtschaftsprüfung
und Finanzberichterstattung sowie geschäftliche Integrität und
Menschenrechte im Vordergrund.

Anonymes Melden führt nicht zu mehr Missbrauch

Obwohl das Hinweisgeberschutzgesetz (HinSchG) Unternehmen nicht dazu
verpflichtet, anonymes Melden anzubieten, ermöglichen 70 Prozent der
Meldestellen deutscher Unternehmen Anonymität. Bei den Beschwerdestellen
sind es 55 Prozent - Spitzenwerte im internationalen Vergleich. Der Anteil
missbräuchlicher Meldungen und Beschwerden, die das Unternehmen oder eine
Person gezielt in Verruf bringen sollen, lag bei deutschen Unternehmen nur
bei 12 Prozent - unabhängig davon, ob Anonymität möglich ist oder nicht.
Damit bestätigt die Studie, dass anonymes Melden - entgegen dem häufig
geäußerten Vorbehalt - nicht zu mehr missbräuchlichen Hinweisen führt.

Weitere Präventionsmaßnahmen: Fast jedes zweite Unternehmen nutzt KI

Neben Hinweisgebersystemen setzen Unternehmen auch auf andere Maßnahmen zur
Prävention von Missständen und der Aufdeckung von illegalem oder unethischem
Verhalten. Beispielsweise verfügen drei Viertel über einen Code of Conduct;
ebenso viele setzen auf aktive und offene Kommunikation durch die
Unternehmensleitung. Auch künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen
werden zur Aufklärung von Missständen genutzt. Fast jedes zweite Unternehmen
(44 Prozent) in Deutschland hat bereits ein solches KI-basiertes System im
Einsatz. Im internationalen Vergleich liegt Deutschland damit hinter den USA
(56 Prozent) und Großbritannien (53 Prozent). Weniger verbreitet ist der
Einsatz von KI bei Unternehmen in Frankreich (32 Prozent) und der Schweiz
(37 Prozent).

Die vollständige Studie steht zum Download bereit unter:
https://www.eqs.com/de/compliance-wissen/white-papers/whistleblowing-report-2025/

Pressekontakt
Christina Jahn

Tel.: +49 89 444430133

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Die EQS Group ist ein führender internationaler Cloudsoftware-Anbieter in
den Bereichen Compliance & Ethics, Data Privacy, Sustainability Management
und Investor Relations. Weltweit nutzen mehr als 14.000 Unternehmen die
Produkte der EQS Group, um Vertrauen zu schaffen, indem sie zuverlässig und
sicher komplexe regulatorische Anforderungen erfüllen, Risiken minimieren
und transparent über ihren Geschäftserfolg sowie dessen Auswirkungen auf die
Gesellschaft und das Klima berichten.

Die Lösungen der EQS Group sind in einer Cloud-basierten Plattform
gebündelt. Damit lassen sich Compliance-Prozesse in den Bereichen
Hinweisgeberschutz und Fallbearbeitung, Richtlinienmanagement und
Genehmigungsprozesse ebenso professionell steuern wie das
Geschäftspartnermanagement, das Risikomanagement von Drittparteien, die
Insiderlistenverwaltung und Meldepflichten. Darüber hinaus entwickelt die
EQS Group Software für die Erfüllung menschenrechtlicher Sorgfaltspflichten
entlang der Lieferketten von Unternehmen, für die Einhaltung von
Datenschutzbestimmungen wie DSGVO und EU AI Act, sowie für effizientes
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Börsennotierte Unternehmen nutzen zudem ein globales Newswire, Investor
Targeting und Kontaktmanagement, aber auch IR-Webseiten und Webcasts für
eine effiziente und sichere Investorenkommunikation.

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