Original-Research: Verve Group SE (von GBC AG): Kaufen
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Original-Research: Verve Group SE - von GBC AG
14.10.2025 / 10:30 CET/CEST
Veröffentlichung einer Research, übermittelt durch EQS News - ein Service
der EQS Group.
Für den Inhalt der Mitteilung bzw. Research ist alleine der Herausgeber bzw.
Ersteller der Studie verantwortlich. Diese Meldung ist keine Anlageberatung
oder Aufforderung zum Abschluss bestimmter Börsengeschäfte.
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Einstufung von GBC AG zu Verve Group SE
Unternehmen: Verve Group SE
ISIN: SE0018538068
Anlass der Studie: Researchstudie (Note)
Empfehlung: Kaufen
Kursziel: 7,95 EUR
Letzte Ratingänderung:
Analyst: Marcel Goldmann, Cosmin Filker
Geschäftsentwicklung 1. HJ 2025
Am 15.08.2025 hat die Verve Group (SE) ihre Q2- und Halbjahreszahlen 2025
veröffentlicht. Hiernach hat der Ad-Tech-Konzern trotz eines weiterhin
anspruchsvollen Umfelds eine positive Umsatz- und Ergebnisentwicklung
verzeichnet.
Das erste Halbjahr 2025 war neben einem starken Auftaktquartal auch von
Herausforderungen im zweiten Quartal geprägt, indem eingetretene
Verzögerungen bei der Fertigstellung der Plattformmigration (Mitte August,
statt Ende Juni) zu einer schwächeren Quartalsperformance geführt haben.
Daneben haben ebenfalls negative Währungseffekte (schwächerer US-Dollar) für
eine gedämpfte Geschäftsentwicklung in diesem Quartal gesorgt.
Ungeachtet dessen hat Verve seine digitalen Konzernumsatzerlöse im ersten
Halbjahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich um 20,2% auf 215,16
Mio. EUR (1. HJ 2024: 179,04 Mio. EUR) gesteigert. Zu diesem signifikanten
Wachstum haben sowohl organische als auch anorganische Wachstumseffekte (Jun
Group-Übernahme im September 2024) wesentlich beigetragen.
Die positive Konzernumsatzentwicklung wurde v.a. befeuert durch den
sprunghaften Segmentumsatzanstieg um 105,4% auf 59,23 Mio. EUR (1. HJ 2024:
28,84 Mio. EUR) im Demand Side Plattform-Geschäftsfeld (DSP-Segment). Dieser
resultiert primär aus der Stärkung dieses Geschäftsbereichs durch die im
Sommer 2024 durchgeführte Jun Group-Übernahme (Jun-Segmentumsatzbeitrag
GBCe: ca. 30,0 Mio. EUR). Im wesentlich volumenstärkeren SSP-Geschäftsfeld
konnten die Segmentumsatzerlöse ebenfalls signifikant um 5,1% auf 182,73
Mio. EUR (1. HJ 2024: 173,93 Mio. EUR) zulegen.
Parallel zur expansiven Geschäftsentwicklung konnte das EBITDA im Vergleich
zum Vorjahreszeitraum signifikant um 12,9% auf 54,48 Mio. EUR (1. HJ 2024:
48,27 Mio. EUR) gesteigert werden. Korrigiert um einmalige Kosten- und
Sondereffekte (z.B. M&A- oder Beratungskosten) wurde zum Ende des ersten
Halbjahres ein deutlicher Anstieg des bereinigtes EBITDA (Adj. EBITDA) um
16,6% auf 59,60 Mio. EUR (1. HJ 2024: 51,10 Mio. EUR) erzielt. Hieraus ergab
sich eine bereinigte EBITDA-Marge von 27,7%, welche sich damit nahezu auf
dem Vorjahresniveau (1. HJ 2024: 28,5%) bewegt hat.
Auf Nettoebene musste jedoch, bedingt durch höhere Abschreibungs- und
Finanzeffekte, ein signifikanter Rückgang des Nachsteuerergebnis (nach
Minderheiten) auf 0,59 Mio. EUR (1. HJ 2024: 6,26 Mio. EUR) hingenommen werden.
Ergebnisbelastend wirkten sich hierbei v.a. angefallene deutlich höhere
Finanzaufwendungen (1. HJ 2025: 38,70 Mio. EUR vs. 1. HJ 2024: 29,93 Mio. EUR)
im Vergleich zum Vorjahreszeitraum aus.
Geschäftsentwicklung im Q2 2025
Wie zuvor in der Halbjahresanalyse erwähnt, war das zweite Quartal vor allem
geprägt durch die vorgenommene Vereinheitlichung der Plattformtechnologie im
Bereich der In-App-Marktplatzaktivitäten des volumenstarken Supply Side
Plattform-Segments (Umsatzanteil mobile Werbeerlöse im Q2 2025: 96,0%).
Das Geschäftsentwicklung im zweiten Quartal verlief laut Unternehmensangaben
im Wesentlichen planmäßig. Bedingt durch die Umsetzung der
Plattformmigration kam es jedoch aufgrund der damit verbundenen temporären
Effekte zu einer geringeren Wachstumsdynamik. Zumal diese Effekte auch bis
in die ersten sechs Wochen des dritten Quartals hinein wirkten. So führten
die technologischen Herausforderungen u.a. zu vorübergehenden
Unterbrechungen des Gebotsvolumens, zu temporären Skalierungsproblemen bei
Bestandskunden, zu Verzögerungen beim Neukunden-Onboarding und zu Problemen
mit dem Margen-Management. Die vorgenommene Plattformmigration wurde Mitte
August vollständig abgeschlossen.
Infolgedessen hat sich das Wachstumstempo nach dem starken Auftaktquartal
(Umsatzwachstum Q1 2025: ca. 32,2%) im zweiten Quartal mit einem
Umsatzzuwachs um ca. 10,0% auf 106,12 Mio. EUR (Q2 2024: 96,57 Mio. EUR)
deutlich verlangsamt. Bereinigt um ungünstige Währungseffekte betrug das
Quartalswachstum dennoch 14,0%.
Hauptursächlich für die geringere Wachstumsdynamik waren um 2,6% auf 90,65
Mio. EUR (Q2 2024: 93,11 Mio. EUR) gesunkene Umsatzerlöse im
SSP-Geschäftsbereich aufgrund belastender Effekte durch die Umsetzung der
Plattformmigration. Entgegengesetzt entwickelte sich der
DSP-Geschäftsbereich mit einem rasanten Anstieg der Segmenterlöse um 81,5%
auf 29,66 Mio. EUR (Q2 2024:16,34 Mio. EUR), welcher primär aus anorganischen
Wachstumseffekten infolge der im Vorjahr getätigten Jun Group-Akquisition
resultiert.
Die robuste Geschäftsentwicklung des volumenstarken SSP-Kernsegments im
zweiten Quartal zeigte sich auch in der überwiegend positiven Entwicklung
der KPI's des Ad Tech-Konzerns in diesem Zeitraum. So konnte zum Ende des
zweiten Quartals die Gesamtzahl der Softwarekunden im Vergleich zum
Vorjahresquartal deutlich um 22,3% auf 3.079 (Softwarekunden Q2 2024: 2.518)
zulegen, wobei der Zuwachs auf organischer Basis immer noch fast 10,0%
betrug. Aufgrund des anhaltend starken Kundenwachstums und der weiterhin
hohen Kundenbindungsrate (Q2 2025: 98,0% vs. Q2 2024: 98,0%) führten
rückläufige Werbeausgaben (Net-$-Expansion-Rate Q2 2025: 92,0% vs. Q2 2024:
109,0%) bei Bestandskunden nur zu einem organischen Umsatzrückgang um 4,0%
im Vergleich zum Vorjahresquartal. Hierbei ist anzumerken, dass der Rückgang
der Werbeausgaben bei Bestandskunden aus der Plattformmigration resultierte.
So konnten eine Vielzahl der Softwarekunden aufgrund der Beeinträchtigungen
durch die Plattformmigration ihre Werbeausgaben nicht im gewünschten Umfang
tätigen, was sich in der zuvor dargestellten rückläufigen
Net-$-Expansion-Rate deutlich widergespiegelt hat. Nichtdestotrotz bewegte
sich die Kundenbindungsrate (Retention-Rate Q2 2025: 98,0%) weiterhin auf
einem sehr hohen Niveau und unterstreicht damit die unverändert hohe
Attraktivität der Werbeplattform.
Hinsichtlich der operativen Ergebnisentwicklung musste Verve aufgrund der
mit der Plattformmigration aufgetretenen höheren IT- und Supportaufwendungen
im zweiten Quartal 2025 einen leichten EBITDA-Rückgang auf 27,00 Mio. EUR (Q2
2024: 28,08 Mio. EUR) hinnehmen. Hingegen bewegte sich das um Einmal- und
Sondereffekte (z.B. M&A- und Beratungskosten) bereinigte Konzern-EBITDA mit
29,5 Mio. EUR (Q2 2024: 29,1 Mio. EUR) nahezu auf dem hohen
Vorjahresquartalsniveau. Parallel hierzu konnte die bereinigte EBITDA-Marge
mit 28,0% stabil gegenüber den Vorjahreswert (Q2 2024: 28,0%) gehalten
werden.
Übernahme von Captify und acardo
Am 17.09.25 hat der Verve-Konzern die Übernahme der britischen Captify
Technologies Ltd. (Captify), eine der größten Search
Intelligence-Plattformen außerhalb der Walled Gardens, bekannt gegeben. Sie
analysiert das Suchverhalten von bis zu 1,0 Mrd. Suchanfragen täglich und
aggregiert rund 400 Mrd. aktive Datenpunkte pro Tag, wodurch ihre
Machine-Learning-Modelle kontinuierlich verbessert werden. Die innovative
Search Intelligence-Plattform von Captify ermöglich Marken ein
tiefgreifendes Verständnis der Interessen, Motivation und Absichten der
Verbraucher in Echtzeit und sorgt so für eine präzise Zielgruppenansprache
und eine bessere Analyse von Kampagnen ohne die Verwendung von Cookies
(ID-less Solution).
Durch diese Akquisition stärkt Verve das Demand-Side-Geschäft mit neuen
namhaften Kunden und einem starken Vertriebsteam von mehr als 30
Mitarbeitern. Dabei unterhält die Technologiegesellschaft
Geschäftsbeziehungen zu einer Vielzahl führender Werbeagenturen und zu etwa
der Hälfte der weltweit 100 größten Werbetreibenden.
Captify hat seinen Hauptsitz in London und ist stark in Großbritannien
(umsatzmäßig zweitwichtigster Markt) vertreten, wobei der Großteil des
Umsatzes in Verve's Kernmarkt Nordamerika erzielt wird. Die
Technologiegesellschaft unterhält mehrere Niederlassungen in den USA,
Großbritannien und Australien. Eines der wichtigsten strategischen Ziele von
Verve ist es, die eigene Vertriebsmannschaft mit derzeit rund 50
Vertriebsmitarbeitern kurz- und mittelfristig auf 150 Vertriebler erheblich
zu vergrößern. Diese Transaktion trägt hierzu wesentlich bei und sorgt für
einen Aufwuchs der Vertriebsmannschaft auf nun ca. 80 Mitarbeiter. Durch die
Zusammenführung der Vertriebs- und Agenturteams von Captify und Verve werden
bereits 2025 erhebliche Synergieeffekte erwartet.
Hinsichtlich der operativen Performance wird Captify laut
Unternehmensangaben voraussichtlich auf normalisierter
Pro-forma-Gesamtjahresbasis im laufenden Geschäftsjahr 2025 einen Umsatz von
rund 41,0 Mio. EUR und ein EBITDA von rund 5,0 Mio. EUR beitragen,
einschließlich signifikanter Synergien nach der Transaktion. Die von Verve
identifizierten kurzfristigen Synergien durch die Integration des Targets in
den Konzernverbund betreffen v.a. die Kostenebene und beinhalten u.a.
erwartete positive Synergieeffekte durch die Optimierung der
Technologiekosten und des Mitarbeiterstamms. Der Gesamtkaufpreis für die
erworbene Gesellschaft entspricht einem EBITDA-Multiple von etwa 7x vor
Synergien bzw. etwa 5x nach Synergien. Die Transaktion sieht eine Barzahlung
von 16,2 Mio. EUR innerhalb von sechs Wochen nach Abschluss sowie eine
zusätzliche aufgeschobene Barzahlung von 9,4 Mio. EUR 18 Monate nach Abschluss
vor. Captify wird ab dem 16. September 2025 in die Finanzdaten der
Verve-Gruppe konsolidiert.
In Anbetracht des Konsolidierungsdatums und der Tatsache, dass das
Verve-Management davon ausgeht, dass sich die Synergieeffekte ab dem Januar
2026 voll entfalten werden, wird erwartet, dass die Übernahme im aktuellen
Geschäftsjahr 2025 einen Beitrag von ca. 12,0 Mio. EUR bis 13 Mio. EUR zum
Umsatz und ca. 1,0 Mio. EUR bis 2,0 Mio. EUR zum EBITDA des Verve-Konzerns
beisteuern wird. Hinsichtlich der übernommenen Gesellschaft hat Verve
umfangreiche Synergiepotenziale identifiziert, die ab dem kommenden
Geschäftsjahr zu positiven Synergieeffekten von rund 1,6 Mio. EUR pro Jahr
(bezogen auf kurzfristige Synergien) führen sollen. Zusätzliche künftige
Synergiemöglichkeiten ergeben sich v.a. auf Cross-Selling-Ebene
(zusätzliches umsatzseitiges Upside-Potenzial).
Kurz zuvor hatte Verve bereits mit der Übernahme der Acardo Group AG
(Acardo), einem führenden Anbieter von digitalen Lösungen zur
Kundenaktivierung in Deutschland, eine Transaktion zur Stärkung der
Demand-Side bekannt gegeben. Durch die Integration in die
Pont-of-Sales-Systeme (POS) von mehr als 5.600 Einzelhandelsgeschäften und
skalierter Marken-Apps für Einzelhändler, erreicht Acardo 85 Prozent aller
deutschen Haushalte. Die Digitalplattform des akquirierten Unternehmens
konzentriert sich auf Couponing- und Cashback-Lösungen für führende
Einzelhändler wie Edeka, Kaufland und REWE, während sie Transaktionsdaten in
Echtzeit verarbeitet und im Hintergrund eine vollautomatisierte Abrechnung
gewährleistet.
Durch das starke Kundennetzwerk von Acardo, zu dem über 200 internationale
Konsumgütermarken, wie z.B. Unilever, Nestle und Mars, sowie Kunden aus dem
Unterhaltungs- und Gesundheitssektor (z.B. Warner Brothers oder Beiersdorf)
gehören, stärkt Verve seine Marktposition in Europa signifikant. Mit
insgesamt 120 Mitarbeitern bringt Acardo ein Team von 14 erfahrenen
Vertriebsexperten für die Region Deutschland in die Verve-Gruppe ein, die
über vielversprechende Verbindungen zu großen Marken und Agenturen verfügen.
Nach der Akquisition wird Verve die Verbraucheraktivierungsfunktionen von
Acardo, einschließlich der Coupon-Funktionalität, in alle seine Werbekanäle
- Mobile, CTV und DOOH - integrieren und so den Technologietransfer weiter
vorantreiben.
Durch die Acardo-Transaktion stärkt die Verve-Gruppe sein internationales
Wachstum in Europa erheblich, indem es sein Produktportfolio um innovative
Retail-Media-Lösungen erweitert und zugleich sein Angebot für neue
(aufstrebende) Werbekanäle ausbaut.
Acardo wird laut Unternehmensangaben im aktuellen Geschäftsjahr
voraussichtlich einen Umsatz von rund 15,0 Mio. EUR und ein EBITDA von rund
6,0 Mio. EUR auf normalisierter Pro-forma-Gesamtjahresbasis zur konsolidierten
Konzernperformance beitragen. Der Gesamtkaufpreis der Transaktion von 24,5
Mio. EUR entspricht einem EBITDA-Multiple von ca. 6x EBITDA vor Synergien bzw.
ca. 4x EBITDA nach Synergien. Die Übernahme wurde Anfang Oktober 2025
abgeschlossen und sieht eine Barzahlung in Höhe von 17,2 Mio. EUR bei
Abschluss sowie eine zusätzliche aufgeschobene Barzahlung in Höhe von 7,3
Mio. EUR 12 Monate nach Abschluss vor.
Angesichts des Konsolidierungsdatums und des Umstands, dass das
Verve-Management damit rechnet, dass sich die angepeilten Synergieeffekte ab
dem Januar 2026 voll entfalten werden, geht der Verve-Konzern davon aus,
dass die Akquisition im aktuellen Geschäftsjahr 2025 einen Beitrag von ca.
3,5 Mio. EUR bis 4,50 Mio. EUR zum Umsatz und 0,9 Mio. EUR bis 1,2 Mio. EUR zum
EBITDA der Verve-Gruppe leisten wird. Die zuvor angepasste
Unternehmensguidance (Umsatz von 485 Mio. EUR bis 515 Mio. EUR und ein Adj.
EBITDA von 125 Mio. EUR bis 140 Mio. EUR) für das aktuelle Geschäftsjahr 2025
behält das Verve-Management bei, da sie, wie bereits vorab kommuniziert,
keine Auswirkungen potenzieller M&A-Transaktionen während des
Geschäftsjahresverlaufs berücksichtigt.
Prognosen und Bewertung
Angesichts der nach der Plattformvereinheitlichung im SSP-Geschäftsfeld doch
länger als zunächst erwartet andauernden Erholung der Segmentumsätze, die
sich auch bis in das Dritte Quartal hineingezogen hat, und ungünstigen
Wechselkurseffekten, hat das Verve Management im Rahmen der Bekanntgabe der
Q2- bzw. Halbjahreszahlen seine bisherige Unternehmensguidance gesenkt. An
dieser Stelle ist zu betonen, dass die Anpassung des Unternehmensausblicks
nicht aus der Performance des zweiten Quartals oder sonstigen strukturellen
Problemen resultiert. Auch die beiden kürzlichen Übernahmen hatten keinen
Einfluss auf den angepassten Ausblick, da Effekte aus möglichen
M&A-Transaktionen während des Jahres in der Unternehmensprognose nicht
berücksichtigt werden.
Für das laufende Geschäftsjahr rechnet die Technologiegesellschaft nun mit
Konzernumsatzerlösen in einer Bandbreite von 485,0 Mio. EUR bis 515,0 Mio. EUR
(zuvor: 530,0 Mio. EUR bis 565,0 Mio. EUR) und einem bereinigten EBITDA von
125,0 Mio. EUR bis 140,0 Mio. EUR (zuvor: 155,0 Mio. EUR bis 175,0 Mio. EUR). Im
Rahmen des kürzlichen Verve-Kapitalmarkttages hat die Ad-Tech-Gesellschaft
ebenfalls erneut seine mittelfristige Guidance, die ein durchschnittliches
jährliches Umsatzwachstum von 25,0% bis 30,0% (CAGR) und ein Adj.
EBITDA-Wachstum von 30,0% bis 35,0 (CAGR) beinhaltet, bestätigt.
Vor diesem Hintergrund haben wir ebenfalls unsere bisherigen Umsatz- und
Ergebnisprognosen für das laufende Geschäftsjahr und auch für die Folgejahre
nach unten angepasst, wobei unsere Schätzungen auch die erwarteten positiven
Effekte aus den kürzlichen Übernahmen (anorganisches Wachstum durch M&As von
Captify und Acardo) berücksichtigen. Angesichts der weiterhin
herausfordernden Rahmenbedingungen und der volatilen
Wechselkursentwicklungen, haben wir unsere neuen Prognosen insbesondere
bezüglich des erwarteten organischen Wachstums der Verve-Gruppe bewusst
konservativ gefasst bzw. gehalten.
Für das aktuelle Geschäftsjahr rechnen wir nun konkret mit einem Umsatz von
502,93 Mio. EUR und einem EBITDA von 121,75 Mio. EUR. Für die darauffolgenden
Geschäftsjahre 2026 und 2027 kalkulieren wir mit Umsatzerlösen von 619,26
Mio. EUR bzw. 738,33 Mio. EUR. Parallel hierzu erwarten wir ein EBITDA von
173,16 Mio. EUR (GJ 2026) bzw. 213,55 Mio. EUR (GJ 2027).
Insgesamt rechnen wir somit für das laufende Geschäftsjahr aufgrund des
Einmaleffekts aus der Plattformvereinheitlichung mit einem zunächst eher
gedämpften Wachstumstempo. Ab dem kommenden Geschäftsjahr sollte die
Ad-Tech-Gesellschaft v.a. aufgrund ihrer starken Positionierung in den
aufstrebenden digitalen Werbesegmenten (In-App-Bereich, CTV, DOOH usw.) und
dem vielversprechenden Produktportfolios (innovatives ID-less
Produktangebot) wieder deutlich an Wachstumsdynamik zulegen können. Parallel
hierzu rechnen wir auch mit einer deutlichen Ertrags- und
Profitabilitätsverbesserung, wobei die bereits abgeschlossene
Plattformmigration durch die hieraus erwarteten verbesserten Skaleneffekte
und Effizienzvorteile die künftige Unternehmensperformance ebenfalls
zusätzlich voranbringen sollte.
Auch die erwarteten positiven Umsatz- und Ergebnisbeiträge sowie
umfangreichen Synergien aus den beiden kürzlichen Akquisitionen sollten sich
ab dem kommenden Geschäftsjahr signifikant positiv in den Kennzahlen der
Verve-Gruppe niederschlagen. Durch die mithilfe der Übernahmen deutlich
gestärkte Vertriebsbasis eröffnen sich erhebliche Cross-Selling-Potenziale,
woraus sich bereits kurz- und mittelfristig deutliche Wachstumsimpulse für
das USA- und EU-Business von Verve ergeben sollten.
Basierend auf unseren angepassten Umsatz- und Ergebnisschätzung für das
aktuelle Geschäftsjahr und die Folgejahre haben wir unser bisheriges
Kursziel auf 7,95 EUR je Aktie (bisher: 9,20 EUR) gesenkt. In Anbetracht des
aktuellen Kursniveaus vergeben wir das Rating "Kaufen" und sehen ein
deutliches Kurspotenzial in der Verve-Aktie.
Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:
https://eqs-cockpit.com/c/fncls.ssp?u=1460e2d396ed83bafd3aed47061e8055
Kontakt für Rückfragen:
GBC AG
Halderstraße 27
86150 Augsburg
0821 / 241133 0
research@gbc-ag.de
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Offenlegung möglicher Interessenskonflikte nach § 85 WpHG und Art. 20 MAR
Beim oben analysierten Unternehmen ist folgender möglicher
Interessenkonflikt gegeben: (5a,5b,7,11); Einen Katalog möglicher
Interessenkonflikte finden Sie unter: http://www.gbc-ag.de/de/Offenlegung
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Datum und Zeitpunkt der Fertigstellung der Studie: 14.10.2025(9:35 Uhr)
Datum und Zeitpunkt der ersten Weitergabe der Studie: 14.10.2025(10:30 Uhr)
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