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Kanzler Merz will Vertrauen der Bürger zurückgewinnen

14.10.2025
um 12:06 Uhr

POTSDAM (dpa-AFX) - Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) will verloren gegangenes Vertrauen vieler Menschen in die Politik wieder gewinnen. "Wir haben uns auch mit dieser Frage beschäftigt: Woran liegt es eigentlich, dass so viele Menschen so unzufrieden sind mit dem, was wir im Augenblick auch politisch tun?", sagte er am Vormittag in der Staatskanzlei in Potsdam.

"Wir müssen einfach jetzt zeigen, dass wir in der Lage sind, die Probleme zu lösen", so Merz weiter. Er nannte unter anderem den Ausbau der Infrastruktur und die Gesundheitsversorgung. Der Kanzler kam zum offiziellen Antrittsbesuch nach Brandenburg - dem bislang ersten in einem ostdeutschen Bundesland.

Merz: Rechtspopulismus nicht nur in Deutschland

Er werbe auch im Osten dafür: "Demokratie braucht Zeit. Demokratie ist Kompromiss", sagte der Kanzler. "Und das ist etwas, was vielleicht die Menschen nicht mehr so akzeptieren, wie das in früheren Jahren war."

Die Bundesregierung arbeite daran, zu zeigen, dass der Staat funktioniere. Zum Erstarken der AfD sagte Merz, dass nicht nur Deutschland, sondern ein großer Teil der Welt mit Rechtspopulismus konfrontiert sei. Da sei eine grundlegende Unzufriedenheit mit der Demokratie.

Besuch bei Kabinettstreffen und Kindergarten

Merz nahm an einer Kabinettssitzung in Potsdam teil und traf auf die Landesregierung von SPD und BSW. Er besuchte auch einen Kindergarten und wollte Wissenschaftler am Hasso-Plattner-Institut treffen.

Zum Abschluss seiner Brandenburg-Visite will Merz am Nachmittag mit dem Schiff über die Havel zur Glienicker Brücke fahren. Dort verlief bis zum Fall der Mauer die Grenze zwischen Ost und West. Bekannt ist die Glienicker Brücke wegen des Austauschs von Agenten in der Zeit des Kalten Kriegs./mow/DP/mis