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Selenskyj wenig begeistert von Idee für Russland-USA-Tunnel

17.10.2025
um 21:16 Uhr

WASHINGTON (dpa-AFX) - Die von Moskau ins Spiel gebrachte Idee eines Tunnels zwischen dem russischen Sibirien und dem US-amerikanischen Alaska ist vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj wenig enthusiastisch aufgenommen worden. "Ich bin nicht glücklich darüber", sagte der Ukrainer auf die direkte Frage von US-Präsident Donald Trump vor Journalisten in Washington. Zuvor hatte Trump das Vorhaben als "interessant" bezeichnet.

Nach einem Telefonat zwischen Kremlchef Wladimir Putin und Trump hatte der russische Sondergesandte Kirill Dmitrijew am Donnerstag bei der Plattform X von einem Eurasien und Amerika verbindenden "Putin-Trump-Tunnel" unter der Bering-Straße geschrieben. An die Bohrfirma von X-Eigentümer Elon Musk gerichtet, bezifferte er die möglichen Kosten mit umgerechnet weniger als sieben Milliarden Euro. Die Idee einer derartigen Eisenbahnverbindung ist bereits mehr als 100 Jahre alt und wurde aber aufgrund der immensen Kosten und der komplett fehlenden Verkehrsinfrastruktur in den Polargebieten mehrfach verworfen.

Trump vermittelt zwischen Moskau und Kiew, um den seit über dreieinhalb Jahren dauernden russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu beenden. Selenskyj hofft darauf, bei seinem Besuch in Washington neue Unterstützung und dabei vor allem Waffen aus den USA zu bekommen./ast/DP/he