dpa-AFX Compact

Aktien Europa: Anleger halten sich vor US-Inflationsdaten zurück

24.10.2025
um 11:59 Uhr

AMSTERDAM/LONDON/PARIS/ZÜRICH (dpa-AFX) - Europas wichtigste Aktienmärkte haben am Freitag kaum verändert tendiert. "Die Marktteilnehmer verweilen derzeit an den Seitenlinien und warten auf die heute anstehenden US-Verbraucherpreise in den USA", so Marktexperte Andreas Lipkow.

Der EuroStoxx 50 trat am späten Vormittag mit 5.672,13 Punkten quasi auf der Stelle. Ähnlich war die Tendenz außerhalb des Euroraums. Der britische FTSE 100 gab um 0,1 Prozent auf 9.572,84 Punkte nach, während der Schweizer SMI praktisch unverändert notierte.

Am türkischen Aktienmarkt ging es deutlich nach oben. Ein türkisches Gericht hatte zuvor ein zentrales Verfahren gegen die größte türkische Oppositionspartei CHP über die Annullierung eines Parteitags von 2023 abgewiesen. In dem Prozess hatte dem Parteichef Özgür Özel die Absetzung gedroht. Das Gericht in Ankara entschied nun, das Verfahren sei gegenstandslos, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete. Gegen das Urteil kann noch Einspruch eingelegt werden.

Positive Signale gab es unterdessen für die Konjunktur im Euroraum. "Der Einkaufsmanagerindex für die Eurozone steigt den fünften Monat in Folge", merkte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank, zu den jüngsten Daten an. "Der Anstieg im Oktober ist in Anbetracht der vielfältigen Belastungen eine große Überraschung."

Stärkster Sektor waren die Technologiewerte. Günstige Vorgaben des Halbleiterherstellers Intel stützten. Der US-Konzern hatte es im vergangenen Quartal in die Gewinnzone geschafft. Anleger zeigten sich erleichtert: Die Intel-Aktie legte im vorbörslichen US-Handel deutlich zu. ASML stiegen in diesem Sog um über ein Prozent.

Ölwerte legten weiter zu. Der italienische Energiekonzern Eni hatte im dritten Quartal trotz eines Gewinnrückgangs mehr verdient als erwartet. Das laufende Aktienrückkaufprogramm wird um 20 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro ausgeweitet. Eni kletterten um 2,3 Prozent.

Im Bausektor ragten Holcim hervor. Der Baustoffkonzern hatte seinen Gewinn im Sommerquartal trotz eines Umsatzrückgangs stabil gehalten. Die Aktie zog um 2,3 Prozent an. Nicht ganz so gut war die Resonanz auf die Zahlen des Schweizer Bauchemieunternehmens Sika. Schwächer als erwartete Zahlen drückten den Kurs leicht ins Minus.

Auch Vinci reagierten mit Verlusten auf die jüngsten Zahlen. Der französische Mischkonzern hatte im dritten Quartal zwar weiteres Wachstum verzeichnet und die Erlöse um knapp fünf Prozent auf 19,4 Milliarden Euro gesteigert, was etwas besser als erwartet war. Die Analysten von Jefferies verwiesen aber auch auf Schwachpunkte. So sei das Flughafengeschäft der negative Ausreißer gewesen.

Etwas besser sah es bei einem anderen französischen Standardwert aus. Aktien von Sanofi legten nach den Zahlen zum dritten Quartal leicht zu. Umsatz und Gewinn hatten die Erwartungen übertroffen./mf/mis

Infront EU 50

WKN 965814 ISIN EU0009658145

Infront Frankreich

WKN 969400 ISIN FR0003500008

Infront GB 100

WKN 969378 ISIN GB0001383545

Infront Schweiz

WKN 969000 ISIN CH0009980894