Ukrainische Drohnen beschädigen Talsperre von Belgorod
BELGOROD (dpa-AFX) - Die Talsperre der russischen Großstadt Belgorod nahe der Grenze zur Ukraine ist nach Moskauer Behördenangaben durch ukrainische Drohnen beschädigt worden. Der Wasserstand in dem künstlichen See sei auf einen Meter gesunken, teilte die zuständige russische Wasserbehörde der Agentur Tass zufolge mit. Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow rief die Bewohner von Orten unterhalb des Staudamms zu Vorsicht auf.
Russische Stellungen unter Wasser?
Der Kommandeur der ukrainischen Drohnentruppen, Robert Browdi, bestätigte schon am Sonntag Attacken auf den Staudamm. Seinen Angaben nach setzte das ausströmende Wasser des Flusses Siwerskyj Donez russische Stellungen bei dem Ort Grafowka unter Wasser. Von dort fließt der Fluss weiter auf ukrainisches Gebiet, wo russische Truppen bei Wowtschansk seit 2024 einen kleinen Brückenkopf halten. Unabhängige Militärexperten verweisen allerdings darauf, dass der Nutzen solcher Aktionen für die Kriegsführung gering ist.
Das humanitäre Völkerrecht verbietet Angriffe auf Talsperren oder andere Objekte, deren Beschädigung zerstörerische Kräfte freisetzen kann - es sei denn, sie werden nicht zu ihren gewöhnlichen Zwecken, sondern zur Unterstützung von Kriegshandlungen benutzt.
Russische Truppen sprengten im Sommer 2023 den Staudamm von Kachowka, woraufhin eine gewaltige Flutwelle weite Landstriche der Südukraine unter Wasser setzte. Es gab viele Opfer. Russland griff auch gezielt Wasserkraftwerke am Fluss Dnipro an./fko/DP/stw