FRANKFURT (dpa-AFX) - Im charttechnisch angeschlagenen Dax
Bei einigen Investoren wüchsen die Sorgen über den großen Liquiditätshunger der mächtigen KI-Unternehmen, schrieb Analyst André Sadowsky von der Commerzbank. Anleger würden hinterfragen, ob sich die gewaltigen Investitionen auch als so profitabel erweisen werden, dass sie die aktuellen Kursniveaus rechtfertigen.
In der Berichtssaison dürfte es in den kommenden Tagen einmal mehr nicht nur darauf ankommen, dass die Unternehmen im abgelaufenen Quartal positiv abgeschnitten haben und optimistische Prognosen geben, sondern die Erwartungen am Markt übertreffen. Andernfalls könnten gerade bei in diesem Jahr gut gelaufenen Papieren erneut Gewinnmitnahmen belasten.
Die Aktien-Experten der Landesbank Helaba merken an, dass in der Bilanzsaison in den USA die Unternehmen überwiegend positiv überrascht hätten, während in Deutschland die Unternehmensgewinne schwächer ausgefallen seien. Die Ergebnisverbesserungen hätten angesichts der hohen Unternehmensbewertungen für weitere Kurssteigerungen nicht ausgereicht.
Aus dem Dax öffnen in der neuen Börsenwoche zahlreiche Unternehmen die Bücher. Den Start machen Rückversicherer, am Montag zunächst Hannover Rück
Die Deutsche Telekom
Die Veröffentlichung wichtiger US-Makrodaten - auf der Agenda stehen eigentlich am Donnerstag die Verbraucherpreise sowie am Freitag die Einzelhandelsumsätze und die Erzeugerpreise - bleibt erneut abzuwarten. Wegen der teilweisen Schließung der Bundesbehörden werden derzeit keine Konjunkturdaten veröffentlicht. Der sogenannte Shutdown dauert seit 1. Oktober an - so lange wie noch nie in der US-Geschichte.
Ohne diese auch für die Börse wichtigen Konjunkturdaten tappen Anleger im Hinblick auf die wirtschaftliche Entwicklung in der größten Volkswirtschaft der Welt weiter im Dunkeln. Der Investitionsneigung ist dies abträglich - und es kann mit dazu beitragen, dass der weiter erhofften Jahresendrally endgültig der Stecker gezogen wird./ajx/ag/mis
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---