Kritik an Anteilskauf großer Agrarflächen in Ostdeutschland
MAGDEBURG (dpa-AFX) - In der Übernahme großer Agrarflächen durch einen australischen Investor sieht die Linke in Sachsen-Anhalt Gefahren und Auswirkungen für den Agrarsektor in Ostdeutschland. Große Kapitalfonds verschafften sich dadurch Zugriff auf Flächen, kritisierte die Linksfraktion. Mit dem Verkauf der Deutschen Agrar Holding an den australischen Fonds Igneo Infrastructure Partners sei erstmals ein großflächiger Anteilskauf in dieser Form im ostdeutschen Agrarsektor vollzogen worden. Der Investor kontrolliere dadurch mehr als 20.000 Hektar Fläche.
Ministerium sieht keine Konzentration der Agrarflächen
Anfang September hatte die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft bereits die Übernahme durch den Investor kritisiert. Das Magdeburger Landwirtschaftsministerium sieht dagegen keine Auswirkungen auf die Agrarstruktur in Sachsen-Anhalt, wie es in einer Antwort des Ministeriums auf eine Kleine Anfrage der Linken heißt. Es sei zu keiner Konzentration von Agrarflächen gekommen. Die Linke kritisiert diese Einschätzung. Es gehe um Risiken wie Landkonzentration, Machtverschiebungen am Bodenmarkt und den möglichen Abfluss von Gewinnen ins Ausland.
Die DAH Gruppe ist ein Agrar- und Energieunternehmen mit Sitz im brandenburgischen Oranienburg und gehört zu den größeren Agrarbetrieben in Deutschland. Die Übernahme durch den Investor wurde laut DAH bereits im November 2023 bekanntgegeben. Die Gruppe weist darauf hin, dass durch die Übernahme die bestehenden Pachtverhältnisse nicht beeinträchtigt würden. Eine Vielzahl der Verpächter seien Privatpersonen aus den umliegenden Dörfern und kleinen Städten./sus/DP/men