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Aktien Asien: Märkte unter Druck - Nvidia-Effekt verpufft

21.11.2025
um 09:09 Uhr

TOKIO (dpa-AFX) - Asiens wichtigste Aktienmärkte haben vor dem Wochenende deutliche Verluste erlitten. Schwache US-Vorgaben belasteten; Quartalszahlen von Nvidia hatten am US-Aktienmarkt nur kurz gestützt, bevor die scharfe Korrektur im Tech-Sektor wieder Fahrt aufnahm. Auffallend schwach waren dabei die technologielastigen Börsen Taiwans und Südkoreas.

"Erleichterungsrally verpufft", brachten die Experten der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) die Entwicklung auf den Punkt. "Nach der Veröffentlichung des Protokolls der jüngsten US-Notenbank-Sitzung sowie den soliden Signalen vom US-Arbeitsmarktbericht verringerten sich die Chancen auf eine Zinssenkung der Fed im Dezember abermals." (...) "Angesichts dieser Belastungsfaktoren wurden die Anleger zunehmend nervös." Dabei standen vor allem die zinssensitiven Technologiewerte unter Druck.

Aber nicht nur die US-Vorgaben belasteten. In Japan hatte sich die Inflation im Oktober etwas verstärkt. Die Verbraucherpreise ohne Berücksichtigung von frischen Lebensmitteln waren im Jahresvergleich um 3,0 Prozent gestiegen. Im Vormonat hatte die Inflationsrate noch bei 2,9 Prozent gelegen. Auch mit Berücksichtigung von frischen Lebensmitteln waren die Verbraucherpreise im Oktober um 3,0 Prozent gestiegen. Die Verbraucherpreise hätten zwar den Erwartungen entsprochen, aber gleichwohl das höchste Tempo sei Juli verzeichnet, merkten die Marktstrategen der Deutschen Bank dazu an. Der Leitindex Nikkei 225 sank um 2,4 Prozent auf 48.625,88 Punkte. Damit betrugen die Verluste auf Wochensicht rund fünf Prozent.

Hinzu kam die milliardenschwere Finanzspritze zur Ankurbelung der Konjunktur. Die Regierung der neuen Ministerpräsidentin Sanae Takaichi billigte ein Maßnahmenpaket im Umfang von 21,3 Billionen Yen (117 Milliarden Euro). Zur Finanzierung des Pakets plant die Regierung einen Nachtragshaushalt in Höhe von 17,7 Billionen Yen für das noch bis Ende März laufende Haushaltsjahr.

Was vordergründig positiv klingt, hat jedoch seine Kehrseite. Die Finanzspritze habe Bedenken wegen der bereits hohen Verschuldung Japans verstärkt, merkten die Marktstrategen der Deutschen Bank an. Das habe sich in dem kräftigen Anstieg der Renditen am Anleihemarkt seit Wochenbeginn widergespiegelt, auch wenn diese aktuell etwas gesunken seien. Hintergrund dürften die Verluste an den Aktienmärkten und die wachsende Risikoscheu der Marktteilnehmer sein, was Anleihen kurzfristig stütze.

Verluste erlitten auch die chinesischen Märkte. Für den CSI-300-Index mit den wichtigsten Aktien der chinesischen Festlandbörsen ging es um 2,44 Prozent auf 4.453,61 Punkte nach unten. Der Hang-Seng-Index der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong tendierte mit minus 2,21 Prozent auf 25.265,55 Punkten ebenfalls schwach.

China steuere zwar auf ein weiteres Paket zur Stützung des Immobilienmarktes zu, so Marktanalyst Stephen Innes von Vermögensverwalter SPI Asset Management. Das unterstreiche aber letztlich nur die weiterhin schwierige Lage, die bereits seit mehreren Jahren anhalte. Die Schwäche belaste die Zuversicht der Verbraucher.

Nicht ganz so stark, aber immer noch ausgeprägt waren die Abgaben in Australien. Der australische Leitindex S&P/ASX 200 sank um 1,59 Prozent auf 8.416,50 Punkte./mf/mis

Infront Japan 225

WKN 969244 ISIN JP9010C00002
Infront Japan 225 Chart
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