dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 21.11.2025 - 17.00 Uhr
USA: Michigan-Konsumklima trübt sich schwächer ein als erwartet
MICHIGAN - Die Stimmung der US-Verbraucher hat sich im November nicht so stark eingetrübt wie erwartet. Das von der Universität Michigan erhobene Konsumklima fiel um 2,6 Punkte auf 51,0 Punkte, wie die Universität am Freitag nach einer zweiten Schätzung mitteilte. Eine erste Erhebung wurde damit nach oben revidiert.
ROUNDUP/Eurozone: Unternehmensstimmung verschlechtert sich erstmals seit Mai
LONDON - Die Unternehmensstimmung im Euroraum hat sich im November überraschend verschlechtert. Der von S&P Global ermittelte Einkaufsmanagerindex fiel leicht um 0,1 Punkt auf 52,4 Punkte, wie S&P am Freitag in London nach einer ersten Schätzung mitteilte. Zuvor war der Konjunkturindikator fünf Monate in Folge gestiegen und hatte im Oktober den höchsten Wert seit Mai 2024 erreicht.
Großbritannien: Unternehmensstimmung verschlechtert sich stärker als erwartet
LONDON - Die Stimmung in den Unternehmen Großbritanniens hat sich im November unerwartet stark eingetrübt. Der entsprechende Einkaufsmanagerindex (PMI) von S&P Global fiel im Vergleich zum Vormonat um 1,7 Punkte auf 50,5 Punkte, wie S&P am Freitag in London laut einer ersten Schätzung mitteilte. Zwar signalisiert der Indexwert weiterhin eine Zunahme der wirtschaftlichen Aktivitäten, er näherte sich aber der sogenannten Expansionsschwelle von 50 Punkten. Volkswirte hatten mit einem Stimmungsdämpfer gerechnet, aber im Schnitt 51,8 Punkte erwartet.
Ifo: Wachsende Zahl von Unternehmen fürchtet um die Existenz
MÜNCHEN - Jedes zwölfte Unternehmen in Deutschland fürchtet nach einer aktuellen Umfrage des Ifo-Instituts akut um die eigene Existenz. Der Anteil der Firmen, die sich in kritischer Lage sehen, ist demnach auf 8,1 Prozent gestiegen, wie das Münchner Wirtschaftsforschungsinstitut mitteilte. Vor gut einem Jahr im Oktober 2024 waren es 7,3 Prozent. "Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen dürfte damit auch in den kommenden Monaten auf einem hohen Niveau bleiben", sagte Ifo-Umfrageleiter Klaus Wohlrabe.
Japan schnürt milliardenschweres Konjunkturpaket
TOKIO - Japan will mit einer milliardenschweren Finanzspritze die Konjunktur ankurbeln. Die Regierung der neuen Ministerpräsidentin Sanae Takaichi billigte ein Maßnahmenpaket im Umfang von 21,3 Billionen Yen (117 Milliarden Euro). Damit sollen kurzfristig unter anderem Gutscheine für Reis finanziert werden, um die Privathaushalte angesichts des starken Anstiegs der Lebenshaltungskosten zu entlasten. Hinzu kommen Zuschüsse für Strom- und Gasrechnungen in den Wintermonaten sowie Bargeld für Familien mit Kindern.
Japan: Inflation legt leicht zu
TOKIO - In Japan hat sich die Inflation im Oktober etwas verstärkt. Die Verbraucherpreise ohne Berücksichtigung von frischen Lebensmitteln sind im Jahresvergleich um 3,0 Prozent gestiegen, wie die Regierung am Freitag in Tokio mitteilte. Analysten hatten dies im Schnitt erwartet. Im Vormonat hatte die Inflationsrate noch bei 2,9 Prozent gelegen. Auch mit Berücksichtigung von frischen Lebensmitteln sind die Verbraucherpreise im Oktober um 3,0 Prozent gestiegen, wie es weiter in der Mitteilung hieß. Angetrieben wurde die Teuerung von deutlich höheren Hotelpreisen und höheren Preisen für Autoversicherungen. Die Bank of Japan strebt eine Inflationsrate von zwei Prozent an.
ROUNDUP/Lagarde: Europa kann US-Zölle mit Reformen abfedern
FRANKFURT - EZB-Präsidentin Christine Lagarde fordert angesichts des angespannten Welthandels den Abbau von Hürden im europäischen Binnenmarkt. Damit könne Europa locker die Belastungen durch die höheren US-Zölle kompensieren: "Wenn wir nur ein Viertel davon umsetzen würden, würde dies ausreichen, um den Binnenhandel so anzukurbeln, dass die Auswirkungen der US-Zölle auf das Wachstum vollständig ausgeglichen würden", sagte Lagarde beim "Frankfurt European Banking Congress".
ROUNDUP: Bundesrat stoppt Sparpaket für stabile Krankenkassenbeiträge
BERLIN - Für Millionen Versicherte gibt es vorerst keine Klarheit, ob die Krankenkassenbeiträge im neuen Jahr stabil bleiben können oder noch weiter steigen. Der Bundesrat schickte ein vom Bundestag beschlossenes Sparpaket in den Vermittlungsausschuss und hält die Umsetzung damit zunächst auf. Die Länder lehnen darin vorgesehene Ausgabenbremsen für die Kliniken ab, mit denen Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) den Druck für erneute Anhebungen der Zusatzbeiträge zum 1. Januar 2026 auflösen will.
ROUNDUP: Europäer wollen bei Trump-Plan für die Ukraine mitreden
BERLIN/KIEW/MOSKAU - Deutschland, Frankreich und Großbritannien wollen nach Bekanntwerden eines US-Vorschlags für Frieden in der Ukraine eng in die Bemühungen um ein Kriegsende eingebunden werden. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und der britische Premierminister Keir Starmer telefonierten mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Danach sagte der Sprecher der Bundesregierung, Stefan Kornelius, dass alle vier die Bemühungen der USA um ein Ende des Ukraine-Kriegs begrüßt hätten.
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