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Weltartenkonferenz: EU-Antrag für mehr Aal-Schutz abgelehnt

27.11.2025
um 14:03 Uhr

SAMARKAND (dpa-AFX) - Für den Japanischen und den Amerikanischen Aal kommen keine Handelsbeschränkungen wie für ihren gefährdeten europäischen Verwandten. Dies hat die zuständige Kommission auf der Weltartenkonferenz Cites in Samarkand beschlossen. Der Beschluss muss zum Ende der Konferenz im Plenum noch bestätigt werden.

Eingebracht hatte den Antrag die Europäische Union. Aalfleisch gilt in einigen Ländern als Delikatesse und ist daher für den Handel interessant.

Umweltschützer kritisierten die Entscheidung. Die Entscheidung, den Antrag abzulehnen, sei "leider nicht richtungsweisend für den Artenschutz und den Erhalt der Biodiversität", sagte Stefan Ziegler vom WWF.

Deutsche Delegation rechnete mit Diskussion bei Antrag

Die deutsche Delegationsleitung erwartete bereits Diskussionen beim Thema Aale. Inka Gnittke, die Unterabteilungsleiterin Naturschutz beim Umweltministerium ist, erklärte im Vorfeld der Konferenz: "Der Gedanke bei den Aalen ist, dass sie für den Zoll in der Praxis ohne DNA-Abgleich eigentlich nicht auseinanderzuhalten sind." Der Schmuggel mit geschützten Aalen, die dann zum Beispiel als Japanischer Aal deklariert würden, sei daher nicht auszuschließen. Für den Europäischen Aal waren bereits 2009 Handelsbeschränkungen beschlossen worden.

Seit Montag beraten in der usbekischen Großstadt Samarkand fast 200 Vertragsstaaten des Cites-Artenschutzübereinkommens. Ziel der Konvention ist, den internationalen Handel mit wildlebenden Tieren und Pflanzen so zu begrenzen, dass das Überleben gefährdeter Arten gesichert ist. Bislang ist der Handel mit mehr als 40.000 Tier- und Pflanzenarten beschränkt oder verboten worden./ksr/DP/jha